Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Titel: Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Franosch
Vom Netzwerk:
standen überall Bohrtürme und Förderpumpen. Eine Zeit lang starrten die beiden Männer wortlos auf die sich rhythmisch bewegenden Geräte, die wie riesige Hammer aussahen und die Flammen die oben an den Metallgerüsten brannten, bis zwei der Soldaten aus der Leibwache von Nathans Vater, sie wieder aus ihren Gedanken zurückholten. Die beiden Uniformierten kamen mit erhobenen Waffen näher. Doch sie zielten nicht nur auf Nathan. Sie richteten ihre Waffen auch gegen Colonel Uwarow.
        »Hände weg von Ihrer Waffe! Sonst schieße ich Ihnen noch das zweite Auge aus dem Kopf, Uwarow!«, befahl der größere der beiden. Uwarow sah ihn gereizt an und brüllte: »Was zum Teufel glauben Sie, wer Sie sind? Ich bin Ihr oberster Kommandant, Sie Arschloch! Sie bringen mich sofort zum Rat!« Die Soldaten lachten.
       »Sie sind nicht unser Vorgesetzter. Wir bringen Sie zum Rat, aber nicht weil Sie es befehlen, sondern weil der Rat es befielt.« Der Soldat schlug Uwarow in den Magen und nahm ihm seine Waffe ab. Unterdessen nahm der andere Nathan die Bombe ab. Die beiden trieben ihre Gefangenen, mit in den Rücken gedrückten Waffen vor sich her. Die vier Männer nahmen nun einen anderen Weg. Vermutlich hätten die zwei Muskelpakete, auch nicht durch das enge Pipelinesystem hindurch gepasst, durch das sich Nathan zum geographischen Zentrum der letzten großen, zivilisierten Stadt, auf dem Planeten Erde geschlagen hatte. Nathan sah Uwarow neben sich herlaufen. Er tat ihm fast Leid. Dieser Mann hatte ein Leben lang alles dafür getan, es den Quawa recht zu machen. Er hat für sie gemordet und gefoltert. Er war immer ein braver Hund, der auf jeden ihrer Befehle hörte. Er hatte immer die Hoffnung gehabt, eines Tages von ihnen dafür belohnt zu werden. Die Sicherheit, dass seine Treue und Loyalität nicht unbemerkt blieb, gab ihm den Antrieb so effektiv zu arbeiten. Seine Götter, die er nie verriet, würden eines Tages, wenn er sich bewährt hätte, ihn eine Stellung geben, die seiner Taten würdigte. Uwarow war nicht wirklich böse. Er hatte nur eine falsche Sichtweise, für die andere verantwortlich waren. Er war das Kind seiner Zeit. Sein treuer Charakter hätte ihn vielleicht, in einer anderen Gesellschaft zu einem gutherzigem Kämpfer, anderer Werte gemacht. Er dachte immer, dass er das richtige tat, um die Menschheit vor sich selber zu schützen. Ihm wurde, seit er denken kann beigebracht, dass die Quawa übermächtige Götterwesen sind, denen er gefallen wollte. So wie ein kleiner Junge früher Cowboy spielte, der Menschen dabei vor dem Skalpieren, der bösen Indianer beschützte, so spielte Uwarow schon als Kind Quawasoldat. Er kannte dabei nicht die Gräueltaten der Quawa, so wie der Cowboyjunge nichts von dem Massakrieren ganzer Indianerdörfer wusste. Beide hatten nur das Gefühl die Guten zu sein. Doch nun brach seine Welt zusammen. Dort wo, so wie er gelernt hatte, seine Götter leben sollten, standen nur gewöhnliche menschliche Geräte. Der Olymp seiner Götter war nur ein Ölfeld.
                  Die Vier kamen an eine andere schwere Metalltür, hinter der sich eine Treppe befand, die herab führte. Die Männer gingen ohne ein Wort hinunter, wo sie ein Laufband fanden. Die beiden bewaffneten Männer wiesen die anderen zwei an, sich auf das Band zu stellen. Das Band begann sich zu bewegen. Langsam, aber sättigt beschleunigte es sich und brachte die Gruppe schnell an ihr Ziel, wo das Band wieder langsamer wurde, bevor es komplett zum Stillstand kam. Die beiden Soldaten nahmen ihre UZUT ab. Es waren nur Attrappen. Genau solche, wie Nathan vor nicht all zu langer Zeit selbst benutzt hatte. »Ah dafür gibt es die«, sagte er leise zu sich selbst. Er verstand nun, wofür diese UZUT-Attrappen erstellt worden sind. Sie dienten dafür, dass auch Silberne, die den Zugang zu Ratsräumen hatten, keine Kameras zu diesem Ort hineinbringen sollten. Der Ort an den sie Gebracht wurden, sollte auf keinem Fall von den Quawatruppen überwacht werden können. Uwarow und Nathan wurden in einen Lift geschoben, der sich gleich darauf nach oben bewegte. Die Türen öffneten sich und die beiden standen vor den Männern, die den Befehl gegeben hatten sie zu verhaften. Sie waren in den Räumen des Rates, der sich vollzählig auf seinen Plätzen befand. Uwarow drückte sich nach vorne und sagte völlig verärgert: »Ich verlange eine Erklärung dafür! Ich versteh überhaupt nichts mehr. Was ist hier eigentlich los?« Der

Weitere Kostenlose Bücher