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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Kopf, die sie ihm gerne gestellt hätte. Er wirkte aber so zurückgezogen, seine wenigen Äußerungen waren so brüsk, dass sie kaum mehr von ihm erfuhr, als dass er das Lager leicht gefunden hatte, dass dort beinahe einhundert Fomorianer lebten und dass sie es kaum erwarten konnten, nach Partholon zurückzukehren. Als sie ihn fragte, wie die Fomorianer so seien, sagte er schlicht: „Einfach Leute“, und zog sich in sein Schweigen zurück. Brighid fand, sich mit ihm zu unterhalten war, wie mit einem Stachelschwein zu kuscheln – es war die Mühe nicht wert. Sie war eine Jägerin. Sie würde die Hybriden beobachten, wie sie jede andere Kreatur im Ödland beobachtete, und sich eine eigene Meinung bilden.
    Und sie würde immer im Hinterkopf behalten, dass sie von einer Dämonenrasse gezeugt worden waren.
    „Magst du Kinder?“
    Brighid schaute Cu fragend an. Sie war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. „Kinder?“
    Er nickte.
    „Ich weiß nicht. Weder mag ich sie noch mag ich sie nicht. Sie spielen im Leben einer Jägerin normalerweise keine Rolle, außer als weitere Mäuler, die zu füttern sind. Warum fragst du?“
    „Wir sind beinahe am Lager. Da gibt es …“ Er hielt inne und warf ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „… Kinder.“
    „Ich hatte nichts anderes erwartet. Lochlan hat uns davon erzählt. Weißt du nicht mehr? Du warst dabei.“
    „Lochlan hat uns nicht alles erzählt“, merkte Cuchulainn geheimnisvoll an.
    „Das überrascht mich nicht.“ Brighid schnaubte.
    Der Krieger schaute sie unter schweren Lidern an. „Du klingst nicht so, als würdest du ihm vertrauen.“
    „Tust
du
es?“
    „Er hat meiner Schwester das Leben gerettet“, sagte er schlicht.
    Brighid nickte bedächtig. „Ja, das hat er. Aber nur weil er nach Partholon gekommen ist, ist ihr Leben überhaupt erst in Gefahr geraten.“
    Darauf erwiderte Cuchulainn nichts. Er hatte wieder und wieder darüber nachgedacht, wie Lochlans Anwesenheit ihrer aller Leben verändert hatte. Es fiel ihm schwer, den Lebenspartner seiner Schwester dafür verantwortlich zu machen; das bedeutete jedoch nicht, dass er den geflügelten Mann mit offenen Armen aufnahm. Es bedeutete nur, dass er umso mehr gewillt war, sich selbst die Schuld an den Ereignissen zu geben, die im Opfer seiner Schwester und Brennas Tod ihren Höhepunkt gefunden hatten. Er hätte es wissen müssen, hätte auf die Warnungen aus dem Reich der Spiritualität hören müssen. Er hatte sich bisher immer dagegen gewehrt, Geister, Magie und die geheimnisvollen Kräfte der Göttin einzusetzen, obwohl bereits früh ersichtlich war, dass er die Gabe seines schamanischen Vaters geerbt hatte. Doch er war ein Krieger. Nichts anderes hatte er je sein wollen. Seine Affinität zum Schwert war das einzige Talent, nach dem es ihn je verlangt hatte.
    Seine Sturheit besiegelte das Schicksal seiner Liebsten.
    „Ich dachte, du hättest vorhin gesagt, wir wären bald beinahe da. Ich sehe aber nichts – nur leeres, trostloses Land.“
    Cuchulainn zwang sich, seine Aufmerksamkeit auf die silberhaarige Zentaurin zu lenken, die neben ihm hertrabte.
    „Sieh genauer hin, Jägerin.“
    Brighid funkelte ihn wütend an. Sie waren vielleicht Freunde geworden, aber der Krieger hatte eine Art, die ihr gegen den Strich ging. Einen Moment sah es aus, als würde Cuchulainn lächeln.
    „Gräme dich nicht. Ich habe es anfangs auch nicht erkannt. Wenn ich nicht Curran und Nevin bei mir gehabt hätte, wäre ich vermutlich blind in den Abgrund gestolpert.“
    „Ich verstehe nicht …“ Die Landschaft sah aus wie eine schneebedeckte, baumlose Ebene. Rotes Schiefergestein von der gleichen Farbe wie die großen Findlinge, die sich am Fuße der Berge Trier fanden, bedeckte den Boden. Schließlich nahm sie eine kaum merkliche Veränderung wahr. „Das ist eine Schlucht. Bei der Göttin! Das Gelände ist so öde und gleichförmig, dass eine Seite das perfekte Abbild der anderen zu sein scheint.“
    „Es ist eine optische Täuschung. Die menschlichen Mütter der Neuen Fomorianer beschlossen, diese Tatsache zu ihrem Vorteil zu nutzen, als sie vor über einhundert Jahren verzweifelt nach einem sicheren Ort suchten, um ihr Lager aufzuschlagen.“
    „Neue Fomorianer?“
    „So nennen sie sich“, erklärte Cuchulainn.
    Brighid schnaubte.
    „Da vorn windet sich ein Weg ins Tal.“
    Er deutete auf die Stelle, an der Fands Hinterteil gerade verschwand, und schnalzte mit der Zunge, um seinen Wallach

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