Beseelt
sich mit Blick auf das zerstörte Land in einem Halbkreis auf.
„Ich … ich bin mir nicht sicher …“, sagte Brighid leise.
Ciara sah sie an und lächelte das strahlende Lächeln, das voller Liebe und Güte war. „Doch, das bist du. Lass einfach dein Herz sprechen.“
Brighid öffnete den Mund und ließ ihr Herz überströmen.
„Gütige Göttin Epona!
Hüterin alles Wilden und Freien,
wir bitten um deinen Segen für dieses Land
.
Es war ein Ort des Hasses und des Streits,
doch er wurde von der Kraft des Feuers gereinigt
.
Lass ihn uns neu aufbauen
als Ort von Glück und Liebe
.
Ein Land der Zuflucht und des Friedens,
einen Platz des Entzückens!
Wild und frei wie die Göttin, die ihn erschaffen hat …“
Sie hielt inne, als Ciara und dann auch die Kinder begannen, eine wohlklingende Melodie zu summen, die sie an den Wind erinnerte, wenn er durch das lange Gras des Hochsommers strich. Im selben Moment ging von den Neuen Fomorianern ein smaragdgrünes Leuchten aus. Cuchulainns Griff um ihre Hand wurde stärker, als Eponas Stimme, erfüllt von Liebe und Glück, wie eine magische Brise aus der Tiefe ihrer Herzen über sie hinwegstrich.
„Ich weihe dich, Brighid Dhianna, zur Hüterin der Ebene der Zentauren. Mittels Blut und Liebe und Hoffnung bist du mit ihr verbunden – und nun auch durch mein heiliges Vertrauen.“
Überwältigt von ihren Gefühlen neigte Brighid respektvoll den Kopf und sammelte sich, erst dann konnte sie mit ihrem Gebet fortfahren. Als sie erneut sprach, klangen die Liebe und das Glück, das sie empfand, in ihrer Stimme mit.
„Oh gütige Göttin,
göttliche Hüterin alles Wilden und Freien!
Sei immer bei uns
an diesem Ort der Schönheit!
Heil dir, Epona!
So soll es sein!“
Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, schien das smaragdgrüne Strahlen rund um die Kinder zu explodieren. Wie ein funkelnder Wirbelwind, der die Kraft hatte, die Vergangenheit fortzupusten, wehte es über die Ebene, trug die hässliche schwarze Asche und den Rauch mit sich und enthüllte wunderschöne neue Sprösslinge, die sich durch den nahrhaften Erdboden schoben.
Tränen liefen Brighid ungehemmt über die Wangen, als sie zusah, wie ihr Heimatland neu geboren wurde. Bevor sie das Ausmaß dessen, was die von der Göttin gesegneten Kinder getan hatten, ganz begreifen konnte, rührte sich etwas auf der erblühenden Ebene. Zentauren näherten sich, angeführt von einem silberblonden Mann, dessen Haare angesengt waren und dessen Haut mit Brandblasen übersät war.
Brighid stand still, während die Neuankömmlinge sich auf sie zubewegten. Als sie näher kamen, erkannte sie viele, vor allem die Frauen, als Mitglieder der Dhianna-Herde, aber den Fokus ihrer Aufmerksamkeit hielt sie auf ihren Bruder gerichtet.
Bregon blieb nur wenige Schritte von ihr entfernt stehen. Langsam fiel er in die tiefe Verbeugung, mit der Zentauren nur ihrer Hohen Schamanin Respekt zollten.
„Vergib mir, Brighid.“
Als er den Kopf hob und auf die Knie sank, waren seine ascheverschmierten Wangen mit Tränen bedeckt. Den Blick auf sie gerichtet, begann er, mit tiefer, ernster Stimme zu sprechen:
„Mittels des tiefen Friedens der strömenden Luft
binde ich mich an dich
.
Mittels des tiefen Friedens des knackenden Lagerfeuers
binde ich mich an dich
.
Mittels des tiefen Friedens des fließenden Wassers
binde ich mich an dich
.
Mittels des tiefen Friedens der stillen Erde
binde ich mich an dich
.
Mittels der vier Elemente bin ich an dich gebunden
,
Brighid Dhianna, Hohe Schamanin und Wächterin der Ebene der Zentauren
.
Und mittels des Geistes unserer Herde ist dieser Bund besiegelt
.
So ist es gesprochen, so wird es sein.“
Völlig geschockt konnte Brighid ihren Bruder und die anderen Herdenmitglieder nur anstarren, die alle vor ihr auf die Knie gegangen waren, während Bregon die alten Worte der Bindung sprach.
„Du kannst sie annehmen oder nicht“, sagte Cuchulainn leise. „Das ist deine Entscheidung.“
„Erhebt euch, Dhianna-Zentauren. Eure Hohe Schamanin nimmt euren Schwur an.“
Einen Schrei ausstoßend erhoben die Zentauren sich. Alle – bis auf ihren Bruder, der erneut den Kopf senkte und in Tränen ausbrach.
Zu ihrer Rechten fühlte Brighid eine Bewegung. Ciara hatte die Hände der Kinder losgelassen. Anmutig, wie nur sie es konnte, ging die geflügelte Schamanin auf Bregon zu. Er hob den Kopf und schaute ihr in die Augen. Brighid sah das Zucken, das seinen Körper durchlief, und wollte schon zu
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