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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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noch eine Menge Arbeit an der Burg.“
    „Ich werde gehen“, sagte Brighid entschieden.
    „Wirklich?“, fragte Elphame.
    Sie nickte und zuckte mit den Schultern. „Im Wald lebt so viel Wild, dass selbst die menschlichen Jäger leicht für die Verpflegung der Burgbewohner sorgen können – zumindest für eine Weile“, fügte sie lächelnd hinzu. „Es bedarf der Fähigkeiten einer Jägerin, um den Weg zu finden, den Cuchulainn durch die Berge genommen hat.“ Sie warf Lochlan einen gezielten Blick zu. „Oder etwa nicht?“
    „Es ist ein verborgener Pfad, und auch wenn ich glaube, dass Cuchulainn Zeichen hinterlassen hat, wird er schwer auszumachen sein – ganz zu schweigen davon, dass er nicht leicht zu begehen ist“, stimmte er zu.
    „Außerdem gibt es im Ödland nur wenig Wild, sodass ich vor Ort helfen kann, die Bürde des Hungers etwas zu mildern, während sie sich für die Reise fertig machen.“ Sie lächelte ihre Clanführerin an. „Eine Jägerin ist immer willkommen, vor allem wenn es gilt, viele hungrige Mäulchen zu stopfen.“
    „Ein Freund ist ebenfalls eine gern gesehene Gesellschaft“, sagte Elphame mit zittriger Stimme. „Danke. Du nimmst mir eine große Last von der Seele.“
    „Cuchulainn wird mich vermutlich für einen armseligen Ersatz seiner Schwester halten“, sagte Brighid schnell, um ihre Gefühle zu verbergen. In den vergangenen zwei Mondzyklen war Elphame ihr so ans Herz gewachsen, als wäre sie ein Teil ihrer Familie. Nein, korrigierte die Jägerin sich, ich bin meiner tatsächlichen Familie entkommen, indem ich mich dem MacCallan-Clan angeschlossen habe. Elphame liegt mir viel mehr am Herzen.
    „So etwas denkt er nicht.“ Die Clanführerin lachte.
    „Ich werde eine Karte zeichnen, die dir hilft, den Weg zu finden“, sagte Lochlan und legte eine Hand leicht auf ihre Schultern. „Danke, dass du das tust, Brighid.“
    Sie schaute dem geflügelten Mann in die Augen und unterdrückte den Drang, vor seiner Berührung zurückzuzucken. Die Mehrheit der Clanmitglieder akzeptierte Lochlan inzwischen als Elphames Lebenspartner. Er war halb Fomorianer, aber er hatte der Stammesführerin und dem Clan seine Loyalität bewiesen. Dennoch konnte sie das leichte Unbehagen nicht verhehlen, das sie in seiner Gegenwart empfand.
    „Ich werde gleich morgen früh losziehen“, sagte sie mit fester Stimme.
    Brighid hasste Schnee, doch nicht, weil er ihr körperlich unangenehm war. Wie bei allen Zentauren isolierte ihre Körperwärme sie sehr gut gegen drastische Wetterumschwünge. Sie tat es aus Prinzip, denn er verhüllte die Erde mit einer Decke aus starrer Feuchtigkeit. Die Geschöpfe des Waldes gruben sich entweder ein oder flohen in wärmere Gefilde. Brighid verstand die Tiere. Sie hatte fünf Tage gebraucht, um von der MacCallan-Burg nördlich durch den immer dichter werdenden Wald zum verborgenen Pfad zu gelangen, den Lochlan ihr in seiner detaillierten Landkarte eingezeichnet hatte.
Fünf Tage
. Sie schnaubte angewidert. Genauso gut hätte sie ein Mensch sein können, der auf seinem dummen Pferd im Kreis reitet. Sie hatte erwartet, die doppelte Strecke in der halben Zeit zurückzulegen.
    „Von der Göttin verfluchter Schnee“, schimpfte sie. Ihre Stimme hallte seltsam von den vor ihr aufragenden Felswänden wider. „Hier muss es sein.“ Sie suchte die ungewöhnliche Felsformation vor sich nach einem Anzeichen dafür ab, dass Cuchulainn daran vorbeigekommen war. Sie hoffte, er hatte die Stelle markiert, auch wenn sie bezweifelte, dass es eine weitere Ansammlung roter Steine gab, die aussah wie das geöffnete Maul eines Riesen mit aufgeblähter Zunge und verrottetem Gebiss. Ihre Hufe schlugen dumpf auf die nasse Erde auf, als sie sich dem klaffenden Tunnel näherte.
    Mit einem Mal war die Luft erfüllt vom Zischen flatternder Schwingen, und ein schwarzer Schatten rauschte an ihr vorbei und landete auf dem Felsen mit der maulförmigen Öffnung. Brighid blieb abrupt stehen und biss die Zähne zusammen. Der Rabe neigte den Kopf und schaute sie an. Die Jägerin runzelte missbilligend die Stirn.
    „Hau ab, blöder Vogel“, rief sie und wedelte mit den Armen.
    Unerschütterlich fixierte er sie mit seinem kalten, starren Blick. Dann klopfte er langsam und gezielt drei Mal mit dem Schnabel auf den Stein, breitete die Flügel aus und erhob sich mit ruhigen Schlägen in die Luft. Er flog dicht genug über ihrem Kopf hinweg, um ihre Haare aufzuwehen, und sie musste alle Willenskraft

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