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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Eine böse Vorahnung saß wie ein Kloß in seinen Eingeweiden. „Bis du sicher, dass wir auf der richtigen Spur sind?“
    Sie gab ein verächtliches Geräusch von sich. „Hast du vielleicht eine bessere Methode, von der du mir noch nichts gesagt hast? Überprüfst du damit vielleicht meinen Geruchssinn? Ich sagte, bieg rechts ab.“
    Max tat so, als wolle er verhindern, dass sie von seinem Rücken rutschte, und rempelte dabei an ihr verletztes Bein. „Oh, tut mir leid, hat das weh getan?“
    „Du bist ein fieser Kerl. Ich bin froh, wenn das hier alles vorbei ist.“ Plötzlich klang sie müde und legte sogar den Kopf auf seine Schulter, als er weiterging.
    Nicht zum ersten Mal in dieser Nacht überlegte er, wie groß die Schmerzen in ihrem Bein waren und wie sie so eine unnahbare Fassade aufrechterhalten konnte. Idiotin . Wenn sie ihm einfach sagen würde, dass sie eine Pause brauchte,dann würde er anhalten. Auch wenn sie sein Mitleid nicht verdiente.
    Vielleicht war es ja gut, dass sie auf derselben Seite standen. Wenn nicht, dann hätte er sie vielleicht jetzt schon getötet.
    Eine Weile gingen sie schweigend durch die Nacht, ihr Gewicht hing erstaunlich schwer an seinem Rücken. Sie war schlank, doch ihr Körper bestand fast nur aus Muskeln. Unter der dünnen weiblichen Fettschicht, die ihre Rundungen polsterte, fühlten sie sich fest, aber nicht hart an.
    Ein bisschen mehr davon würde ihr nicht schaden, dachte er und bewegte sie ein wenig, damit ihr knochiges Becken ihm nicht in den Rücken stach. Er war nicht, so versicherte er sich, deswegen schlechter Laune, weil ihr Körper so nah an ihn gepresst war, dass sie ihm wahrscheinlich einen verheerenden Ständer bescherte. Nein, er war sauer, weil sie nicht auf ihn gehört hatte, und er nun ihren fetten Arsch durch ganz Grand Rapids schleppen durfte.
    Schon lange hatte sie nichts mehr gesagt, dass er sich fragte, ob sie eingeschlafen war. Doch dann richtete sie sich auf, und ihr Körper erstarrte. „Er ist ganz in der Nähe. Diese Richtung.“
    „Natürlich ist er ganz nah“, brummte Max und folgte der Richtung, die sie ihm mit einem ungeduldigen Zerren an seinem T-Shirt vorgab.
    Es war die Richtung, in der Cyrus’ altes Herrenhaus lag.
    Wut flammte in ihm auf. Natürlich war Cyrus in diese Sache verwickelt. „Ich weiß, wohin er geht.“
    „Dann bring uns so schnell wie möglich dahin“, befahl sie voller Ungeduld.
    Max ging etwas schneller, doch er war nicht ganz so begeistert von der Aussicht wie sie, in Kürze auf ihre Beute zutreffen. „Warum? Du bist nicht in der Verfassung für einen Kampf, und ich kann mich ganz sicher nicht wehren, solange du wie ein kranker Affe an mir hängst.“
    Beleidigt schlug sie ihn auf den Kopf, was seiner Meinung nach dreist, aber unklug war angesichts der Tatsache, dass er sie auf dem Rücken trug. „Ich bin ein Wolf. Bitte tu nicht, als wäre ich mit deiner armseligen Spezies noch näher verwandt, als ich es eh schon bin.
    „Ach, entschuldige.“ Obwohl sie es nicht sehen konnte, verdrehte er die Augen. „Aber du lässt da praktischerweise unter den Tisch fallen, dass ich kein Mensch bin.“
    „Du warst mal einer.“ So, wie sie das aussprach, klang es wie ein Verbrechen.
    Max ging nicht darauf ein. „Falls ich recht habe, und wir haben ja schon geklärt, dass ich selten falsch liege, dann ist er auf dem Weg zu Cyrus’ Herrenhaus.“
    „In der Plymouth Street?“ Sie klang ziemlich überrascht, dass er von dem Herrenhaus wusste. Max selbst hatte ebenfalls nicht damit gerechnet, dass auch sie davon wusste.
    „Genau da. Du warst ziemlich eng mit Cyrus, oder?“ Es war ein Schlag unter die Gürtellinie. Keine Werwölfin, die etwas auf sich hielt, würde sich mit einem Vampir einlassen.
    Das machte ihm mehr zu schaffen, als es eigentlich sollte.
    „Ich habe im Archiv der Bewegung die Akten über ihn gelesen. Er war einer der bekanntesten der geächteten Vampire in dieser Gegend, deshalb ist es nur wahrscheinlich, dass er hier noch Verbindungen hat“, sagte sie. „So wie deine Freundin, die jetzt dort lebt.“
    „Sie ist nicht meine …“ Max schüttelte den Kopf. „Hör zu, wir sind in der Plymouth. Wenn ich weitergehe, dann kommen wir zu Cyrus’ altem Haus.“
    „Gibt es in der Straße keine anderen Häuser?“ Sie klang so hoch zufrieden über diesen lächerlichen Einwand, dass er sie fast hätte fallen lassen.
    Während des Gesprächs war er langsamer geworden, doch jetzt legte er wieder an Tempo

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