Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
zu. „Du wirst dir ziemlich blöd vorkommen, wenn du merkst, dass du schon wieder unrecht hast.“
    Aber noch konnte er ihr das nicht beweisen, zumindest nicht im Moment. Sie gingen die Plymouth Street entlang, und bevor sie überhaupt in die Nähe von Cyrus’ Herrenhaus kamen, warf ihnen ein älteres Ehepaar in Abendgarderobe einen bösen Blick zu.
    „Du hättest zu Hause bleiben sollen“, flüsterte Max, als er der Frau freundlich zuwinkte. Die machte nur ein säuerliches Gesicht und zog ihre Pelzstola enger über der Brust zusammen. „Die rufen noch die Bullen.“
    „Dann komm ich zurück und fresse ihre Katzen“, sagte Bella direkt an seinem Ohr.
    Ein rein impulsiver – denn er fand sie ja überhaupt nicht attraktiv – Schauer lief ihm über den Rücken, als ihre Lippen sein Ohr berührten.
    Sie lachte leise. „Falls du dich fragst, ob ich das mitgekriegt habe – die Antwort ist ja.“
    „Das war nur eine kurze Muskelschwäche, das kann ich dir versichern. Hast du schon mal überlegt, ob du nicht zu den Weight Watchers gehen willst?“ Wieder unter die Gürtellinie. Sie war selbst daran schuld. Wegen ihr griff er zu solch billigen Tricks.
    Seine Bemerkung prallte an ihr ab. „Also, ich denke, ich könnte das noch einmal tun. Oder vielleicht …“
    Ihre Stimme brach ab, warm, feucht und rau fuhr unverkennbar eine verruchte, spitze Zunge seine Ohrmuschelentlang. Seine Knie wurden weich, und er fast wäre auf den Gehweg gesunken.
    „Lass das!“, sagte er schärfer als beabsichtigt, während er sein Gleichgewicht suchte.
    „Warum denn nicht? Gefällt dir das nicht?“ Bella flirtete mit ihm, sie flirtete voller Absicht mit ihm, obwohl sie doch zusammen an ihrem Auftrag arbeiten sollten.
    Frustriert atmete Max aus. „Weil ich meine Hunde so erziehe, dass sie nicht einfach alles ablecken, darum nicht. Das sind schlechte Manieren.“
    Ihr Lachen war überraschend feminin. Er hatte eher etwas Kehliges, Verführerisches erwartet, mehr wie ihre Stimme. Falls er darüber nachgedacht hätte, natürlich, doch ihr Lachen interessierte ihn ja nicht.
    Mit einem Fingernagel fuhr sie vorne an seinem Hals entlang, dann kraulte sie ihn liebevoll unter dem Kinn. „Du tust ja so, als wäre es eine Beleidigung, wenn du mich als Hund bezeichnest. Ich weiß, was ich bin.“
    „Eine Nervensäge? Eine fette, schwere Nervensäge?“ Herr im Himmel, er flirtete zurück.
    Bist du auf Droge, Harrison?
    Nein, Hirn, aber besser wär’s.
    „Ich bin nicht fett. Ich bin an den Stellen mit Fettgewebe ausgestattet, wo es in menschlicher Gestalt nötig ist.“ Als ob sie ihm demonstrieren wollte, was sie meinte, drückte sie ihre Brüste noch fester gegen seinen Rücken.
    Jemand musste ihr Drogen verabreicht haben. Das war die einzige Erklärung für ihr seltsames Verhalten. Oder wurden Werwölfinnen vielleicht rollig? Hilfe!
    „Willst du mich anmachen? Wenn du das nämlich versuchst, dann bist du ganz gewaltig …“ Er hatte keine Zeit mehr, den Spruch vom Holzweg zu Ende zu bringen. Vor ihnenerhob sich düster das Herrenhaus.
    Mit erschreckender Klarheit erinnerte er sich an jene Nacht. Das heißt, eigentlich erinnerte er sich an die Fahrt hierher. Noch nie hatte er Nathan so aufgewühlt gesehen. Zum Fahren war er viel zu nervös gewesen, deshalb hatte Max sich ans Steuer von Ziggys beschissenem alten Laster setzen müssen. Während der ganzen Fahrt hatte Nathan nur dauernd „Schneller!“ und „Mach schon!“ gemurmelt.
    „Ich darf sie nicht verlieren, Max. Wenn ich sie verliere, dann musst du mir einen Gefallen tun.“
    Und damit hatte er Max einen angespitzten Pflock in die Hand gedrückt.
    Damals hätte er es nicht fertiggebracht, und er würde es auch heute nicht schaffen. Sie mussten Nathan lebendig schnappen, und zum Teufel mit den Folgen.
    „Warum gehst du nicht weiter?“, fragte Bella und drückte wieder die Fersen in seine Seiten, als könne sie ihn damit in Bewegung setzen. „Hier ist er nicht!“
    „Ist ja schon okay!“ Er hatte nicht so brüllen wollen, aber der Stress setzte ihm gewaltig zu. Etwas ruhiger ging er weiter, doch die Anspannung war noch immer in seiner Stimme zu hören. „Welche Richtung?“
    Eifrig schnüffelte sie in der Luft und zerrte an seinem T-Shirt. „Hier entlang. Geradewegs über den Rasen.“
    Ihre Anweisungen führten ihn an einem erstaunten Sicherheitsmann vorbei, der sie erst aufhalten wollte, als sie schon fast am Zaun der hinteren Grundstücksgrenze angelangt waren. Da war

Weitere Kostenlose Bücher