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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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trat in den Raum.
    Ich glaube, es war eine Frau, aber bevor ich nachfragen konnte, hatte sie schon ein Schlachtermesser von der Ablage geschnappt und nach mir geworfen. Ich wich dem Messer aus und rammte den großen Gasherd. Im gleichen Moment packte ich eine der schmiedeeisernen Kochplatten hinter mir und warf sie in ihre Richtung. Mit ihrem großen Vorderarm schleuderte sie die Platte zur Seite und kam weiter auf mich zu.
    Während ich den Pflock aus der Hosentasche zog, nahm ich die Kampfstellung ein. Aber sie griff mich nicht so an, wie ich gedacht hatte, nicht mit voller, direkter Kraft. Stattdessen sprang sie in die Höhe, packte mich an den Haaren und riss mich mit sich nach oben.
    Meine lange Erfahrung mit geschlagenen Frauen in der Notaufnahme hatte mich wertvolles Kampfwissen gelehrt: Lass deine Haare nie dahin zerren, wo dein Körper ihnen nicht folgen kann. Wenn die Kopfhaut erst einmal vom Schädel gerissen war, dann war es fast unmöglich, die Blutung zu stoppen. Ich wollte kein Risiko eingehen, deshalb wehrte ich mich nicht mehr, sondern drückte meine Hände auf ihre Faust und presste sie an meinen Kopf, während sie mich auf den Gasherd zog. Mit geradezu klinischem Desinteresse drehte sie das Gas auf und entzündete die Brenner.
    Schmerz explodierte in meinem Rücken, als mein dünnes T-Shirt Feuer fing und meine Haut versengte. Ich schrie, trat mit den Beinen um mich und suchte nach etwas, wo ich mit den Füßen Halt finden konnte, während ich immer noch horizontal auf dem Herd lag. Es gelang mir, die Absätze unter der Arbeitsplatte festzuhaken und meinen Körper aufzubäumen, wodurch ich für einen kurzen Moment frei war und den Flammen entwich.
    Jetzt lag ich nicht mehr auf dem Herd, doch ich brannteimmer noch. Ich warf mich auf den Boden und rollte mich auf den entsetzlich kalten Fliesen, wobei ich vor Schmerz laut aufschrie, als sich meine verkohlte Haut von dem darunterliegenden Fleisch löste.
    Die Vampirin stürzte sich auf mich, als ich gerade wieder auf die Beine kam. Ich trat zur Seite, und ihr Fehler erwies sich als meine Chance. Ich schnappte mir den Pflock vom Boden und traf sie zwischen den Rippen, als sie sich umdrehte, um mir den nächsten Schlag zu verpassen.
    Ungläubige Fassungslosigkeit breitete sich in ihrem Gesicht aus, als die Flammen an ihrem Körper emporzüngelten.
    Meine Hand hielt immer noch den Pflock umfasst, sie krallte sich im Todeskampf um meinen Arm, als ob dieser simple Halt mich mit ihr in die Hölle zerren könnte. Dann zerfiel ihre Hand zu Asche, und ich stolperte rückwärts auf meine verbrannten Ellbogen.
    Bei all dem Lärm, den wir veranstaltet hatten, erwartete ich eigentlich jeden Moment eine Gruppe wütender Vampir-Biker in der Küche. Doch als niemand auftauchte, erhob ich mich und streifte mir die Überreste des verbrannten T-Shirts von den Schultern.
    Natürlich hatte ich heute Morgen meinen ältesten BH angezogen.
    Wen kümmert es schon, was du anhast, wenn du ihn nur findest? , fragte mein allzu vernünftiger Verstand. Und diese Verbrennungen sind wahrscheinlich dritten Grades, aber lass dich davon nicht stören, wenn du dich lieber über dein Aussehen oder sonst etwas aufregen möchtest.
    Ich schüttelte den Kopf, als ob ich damit meine Gedanken loswerden könnte, und trat vorsichtig durch die Küchentür in einen breiten Flur. Er vergrößerte sich und führte um eine runde Wand im Innern des Gebäudes. Ich war nie eine eifrigeKirchgängerin gewesen, aber ich wusste doch, dass der Raum hinter der Wand das eigentlich Wichtige war. Als ich mich durch das Halbrund der Halle bewegte, kam der Haupteingang mit den großen Doppelflügel-Türen in mein Sichtfeld, ihm direkt gegenüber lagen die Portale, die in den eigentlichen Kirchenraum führten. Auch diese waren mit seltsamen Symbolen markiert. Im Innern des Kirchenraums konnte selbst die gedämpfte Musik die ärgerlichen Stimmen nicht übertönen.
    Kein Wunder, dass sie den Kampf in der Küche nicht gehört hatten. Ich presste mein Ohr an das Holz, wobei ich mich von der Markierung fernhielt, und versuchte zu hören, was sie sagten.
    „Wo zum Teufel ist Angie? Der Schimmer wird nicht mehr lange halten, wenn sie ihren Arsch nicht in den Zirkel zurückbewegt“, warnte eine aufgeregte männliche Stimme.
    „Sie kommt sicher gleich“, erwiderte eine ruhigere weibliche Stimme. „Sie schaut wahrscheinlich nach dem Typen.“
    Dem Typen . Das konnte nur Cyrus sein. Mein Herz fing wild an zu schlagen.

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