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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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meine.“ Wahrscheinlich war er nicht über alle Einzelheiten im Bilde, doch es war nicht meine Rolle, Nathans Geheimnisse auszuplaudern. „Nathan trägt auch einen Sack voll Schuldgefühle wegen Marianne mit sich herum, und deswegen kann er sie einfach nicht loslassen. Du machst dasselbe. Dass du am Tod deines Schöpfers Mitschuld trägst, ist dir so wichtig, dass du dich nicht mal für einen Sekunde davon lösen kannst. Denn sonst würdest du ja vielleicht mal darüber hinwegkommen und könntest dein eigenes Leben leben.“
    „Du hättest doch so eine Psychotante werden sollen“, sagte Max, und es klang nicht wirklich so, als ob er mir ein Kompliment machen wollte.
    Wir schwiegen, nippten an unserem Frühstück und taten so, als hätte die Unterhaltung gerade eben nicht stattgefunden.Immer wieder schaute Max hoch, als ob er ein Geräusch aus dem Wohnzimmer gehört hätte, aber da Bella nicht in der Tür erschien, versank er wieder in sein enttäuschtes Brüten.
    Plötzlich stieß er einen Fluch aus und schoss hoch, wobei er fast den Tisch umwarf. Ich dachte, er hätte sich wieder eingebildet, dass Bella wach wäre, und rief ihm nach: „Was machst du denn?“ Aber er war schon aus der Küche verschwunden.
    Obwohl Bella immer noch schlief, rannte er durch das Wohnzimmer, machte die Lichter an und hob ein Buch nach dem anderen hoch, während er ständig vor sich hin fluchte.
    Bella setzte sich verschlafen auf. Auf der einen Seite ihres Gesichts hatten sich die Falten der Decke abgedrückt, auf der sie geschlafen hatte. „Was ist denn los?“
    „Wo ist das Buch, das du gestern gelesen hast?“ Max schleuderte einen wertvoll aussehenden Folianten mit Goldschnitt in die Ecke.
    Verwirrt rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und runzelte die Stirn. „Welches denn?“
    „Max, wonach suchst du?“ Ich rettete einen besonders wertvollen Text, bevor er mit einem Glas Wasser kollidierte, das auf einem der Beistelltischchen stand.
    „Du hast gesagt, dass Nathan Riesen-Schuldgefühle mit sich herumträgt, weil er Marianne getötet hat. Wer weiß davon, außer dir und mir?“ Er packte das Buch, das Bella ihm reichte, und blätterte so hektisch darin herum, dass er fast die Seiten ausgerissen hätte. Eine blonde Strähne fiel ihm in die Stirn, was den irren Wahnsinn noch betonte, der ihn ergriffen zu haben schien.
    „Na, Cyrus weiß es. Er war dabei. Genau wie der Souleater. Max, du glaubst doch nicht, das hat etwas zu tun damit, dass …?“ Mir wurde schlecht. Ich hatte das Gefühl, dass ichdas Blut, das ich zum Frühstück getrunken hatte, nicht lange bei mir behalten konnte.
    Dann spürte ich den Druck kräftiger Hände, die sich auf meine Schultern legten. Zu spät wurde mir klar, dass ich die Dusche im Badezimmer schon eine ganze Weile nicht mehr gehört hatte.
    „Hat etwas zu tun womit?“ Cyrus’ Mund war so nah, dass sich bei seinen Worten meine Haare bewegten.
    Max hüstelte, und ich befreite mich aus Cyrus’ Umarmung.
    „Erinnerst du dich an den Namen des Zaubers, den uns Bella gestern Nacht vorgelesen hat?“, fragte Max. Er warf Cyrus einen Blick zu, der – wie es in dem Sprichwort heißt – töten könnte.
    Cyrus und Bella antworteten gleichzeitig, in zwei verschiedenen Sprachen. Ich verstand nur, was Cyrus gesagt hatte. „Dunkle Nacht der Seele.“
    Bella war jetzt vollkommen wach. Sie stand neben Max und versuchte, ihm das Buch wieder abzunehmen. „Du schaust an der falschen Stelle, es war viel weiter hinten!“
    Ich drehte mich zu Cyrus um, der sich zu meiner Bestürzung nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt hatte. „Wir denken, wir wissen, was dein Vater mit Nathan vorhat.“
    „Ich habe den beiden genau gesagt, was er vorhat. Sie haben mir nicht geglaubt, bis sie den Zauber in diesem beschissenen Buch gefunden hat.“ Er verdrehte die Augen. „Offenbar gilt mein Wort nur dann etwas, wenn ich es mit gedruckten Beweisen untermauern kann.“
    „Was hat er vor?“ Ich nahm seine Hände in meine, sollte der verdammte Max doch denken, was er wollte. „Bitte, Cyrus. Ich muss ihn zurückhaben.“
    „Liebst du ihn?“ Die Worte waren kaum verklungen, alsmit einem Mal die Luft aus dem Raum zu weichen schien. Sogar Max und Bella waren still.
    Ich schluckte und hatte das Gefühl, ein ganzer Ball aus Rasierklingen würde mir im Hals stecken. „Spielt das eine Rolle?“
    Wir starrten uns einen Moment lang an. In Cyrus’ Augen sah ich seinen Schmerz über den Tod des Mädchens in der Wüste, und

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