Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
für das, was du ihr angetan hast?“ So viel Schmerz und Tränen lagen in seiner gebrochenen Stimme, ich konnte Nathans Worte kaum verstehen. „Was du mir angetan hast?“
    „Ich war krank.“ Cyrus entschuldigte sich nicht, aber was er sagte, war auch keine Rechtfertigung. „Mit anderen bin ich viel schlimmer umgesprungen.“
    „Wie mit Ziggy?“ Nathan lachte bitter auf. „Dafür könnte ich dich jetzt auf der Stelle in Stücke reißen.“
    „Wenn du es nur tun würdest. Es wäre so viel leichter für mich.“ Cyrus legte die Stirn auf den Tisch und umfasste mit den Händen seinen Nacken.
    Nathans Finger waren zu Fäusten geballt. Aus rotgeränderten Augen voller Tränen schaute er mich kurz an, dann starrte er wieder auf Cyrus. Er räusperte sich und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich bin nicht hier, um dir den Tod leichter zu machen. Und ich werde dir nicht vergeben. Ich will, dass du all die perversen, grausamen Dinge, die du getan hast, nie vergessen kannst. Ich will, dass sie dich nachts in den Schlaf verfolgen und quälen. Aber tu mir einen Gefallen.“
    Cyrus hob den Kopf und schaute Nathan in die Augen. „Was?“
    „Wenn du wieder mal Selbstmord begehen willst, lass mich dir diese Ehre erweisen.“ Nathan drehte sich um und ging, ohne ein Wort zu mir zu sagen.
    Cyrus und ich blieben einige Zeit stumm in der Küchesitzen. Nathan hatte ihm nicht vergeben, aber es war schon eine Art von Fortschritt, dass er ihn nicht gleich zusammengeschlagen hatte.
    „Was hast du jetzt vor?“, fragte ich, als Cyrus sich schließlich regte.
    Langsam nahm er einen Bissen von dem Sandwich und kaute nachdenklich, bevor er mir antwortete. „Ich nehme an, niemand hat Mouse’ Verwandte von ihrem Tod informiert.“
    „Die Polizei hat sicher schon ihre sterblichen …“ Ich sprach nicht weiter. Es kam mir obszön vor, von jemandem, den er geliebt hatte, als „Überresten“ zu sprechen.
    Doch er nickte tapfer. „Ja, sie müssen sie entdeckt haben. Aber ihre Familie wurde bestimmt nicht ausfindig gemacht. Sie war mir in dieser Hinsicht ziemlich ähnlich. Wir hatten beide nicht viele irdische Verbindungen.“
    Während er sein Sandwich aufaß, ging ich in mein Zimmer und holte ihm die Kleider, die ich gestern noch für ihn gekauft hatte. Traurigkeit packte mich, die schlimmer war als damals, als ich ihm ein Messer in sein Herz gestoßen hatte. Ich ballte die Hände zu Fäusten und spürte nasses Blut an den Stellen, wo meine Nägel in die Haut ritzten.
    „Wenn du irgendetwas brauchst, Geld oder …“ fing ich an, aber er unterbrach mich.
    „Ich werde dich um nichts bitten. Du hast genug für mich getan.“ Er legte mir die Hand an die Wange und um mein Kinn. Lange blickte er mir ins Gesicht, als wolle er sich meine Züge noch einmal genau einprägen.
    Ich legte die Arme um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. „Ich möchte nicht, dass du einfach so aus meinem Leben verschwindest.“
    Er strich über mein Haar und küsste mich auf die Stirn,aber er versprach mir nichts. Es ist eine seltsame Sache mit einem gebrochenen Herzen: Man vergisst den Schmerz, bis es erneut gebrochen wird. Selbst wenn es zweimal am gleichen Tag geschieht.
    „Leb wohl, Carrie.“ Er küsste mich auf die Wange und trat zurück, dann ging er zur Tür hinaus.
    Seit wir uns kannten, hatte ich so viel wegen Cyrus erleiden müssen, doch jetzt setzte ich mich auf den Küchenboden und weinte um ihn.

27. KAPITEL
    Offene Enden
    Max hatte sein bisschen Gepäck schon in den Pontiac geladen, als Bella kam, um sich von ihm zu verabschieden. Sie stand auf dem Gehweg und beobachtete, wie er so tat, als sei er noch mit etwas im Kofferraum beschäftigt.
    „Wann geht dein Flieger“, fragte er, ohne sie anzusehen.
    „Das Flugzeug ist noch in Afrika. Ich muss zwei Tage warten.“ Sie trat näher zu ihm heran. „Dein Freund hat mir netterweise seine Wohnzimmer-Couch angeboten.“
    Der Gedanke, dass Bella allein bei Nathan blieb, drehte ihm fast den Magen um. Natürlich wusste er, dass zwischen ihr und Nathan nichts laufen würde. Sein Verstand sagte ihm, dass sein Freund viel zu fertig war von den Ereignissen der letzten Tage, um überhaupt einen Gedanken an eine neue Romanze zu verschwenden. Aber der Neandertaler in ihm wäre am liebsten mit Nathan in den Ring gestiegen, um für seine Frau zu kämpfen.
    „Wenn du mal nach Spanien kommst, weißt du ja, wo du mich findest“, sagte sie, und wollte ihm offensichtlich den Abschied leicht

Weitere Kostenlose Bücher