Besessen
Stelle, er ließ sich am Tisch nieder und vergrub den Kopf in den Händen. „Ich selbst war mir da nicht so sicher.“
7. KAPITEL
Konsequenzen
„Wie um alles in der Welt konnten Sie so verantwortungslos handeln?“ Breton tigerte hinter seinem Schreibtisch auf und ab und erinnerte mich in seinem selbstgerechten Zorn an Nathan. Ich fragte mich, ob alle Vampire der Bewegung so zickig waren, oder nur die britischen.
„Um Max zu verteidigen, General, es war Anne, die mich zum Orakel gebracht hat“, wandte ich ein, nur um von Breton mit einem stählernen Blick bedacht zu werden.
„Ja, das weiß ich. Und dafür wird sie bestraft werden. Was Sie angeht, können Sie sich glücklich schätzen, wenn ich niemand rufen lasse, der Sie pfählt, oder das am besten gleich selbst in die Hand nehme.“ Breton schleuderte den Stapel Papiere, den er gepackt hatte, von sich. Mit lautem Klatschen traf er den Schreibtisch und fledderte uns vor die Füße. „Ihre Reisepapiere. Es ist alles geregelt.“
„Wow, was ist das?“ Max griff nach einem rosa Durchschlag.
„Der Befehl, der Sie vom Galbraith-Auftrag abzieht.“ Bretons Lippen zuckten, und ich wusste, dass er ein befriedigtes Grinsen unterdrückte, der blasierte Bastard.
„General, bitte!“ An meinen Seiten ballte ich die Hände zu Fäusten. „Das Orakel hat mir einen Hinweis gegeben. ‚Suche die Scharfzahnigen im Land der Toten.‘ Das liefert uns einen neuen Ansatzpunkt. Und sie ist sich sicher!“
„Sicher?“, höhnte Breton. „Und womit, verdammt, ist sie sich sicher?“
„Dass der Souleater etwas im Schilde führt.“ Ich blinzelte verzweifelt, denn der Glanz der polierten Schreibtischkanteblendete mich. Wie viel von dem, was ich sagte, entstammte tatsächlich der Information des Orakels, und was erfand mein Verstand hinzu, indem er verzerrte, was ich gehört hatte? „Ich kann Ihnen nicht sagen, was oder warum, aber Sie müssen mir glauben. Was auch immer mit Nathan vorgeht, der Souleater steckt dahinter!“
„Soweit ich sehen kann, ist das einzige Problem mit Mr. Galbraith, dass er getötet hat. Zwei Mal.“ Breton legte die Fingerspitzen aneinander und ließ seine Hände auf dem Tisch ruhen. „Aber jetzt werden seine Freunde zu meinem Problem. Mr. Harrison, Sie sind von dem Fall suspendiert. Ich werde eine unvoreingenommene dritte Partei beauftragen.“
„Das können Sie nicht machen!“, stieß ich hervor. „Es war nicht Max’ Fehler und auch nicht Nathans! Er verdient Besseres als von einem x-beliebigen Killer getötet zu werden!“
„Was Mr. Galbraith verdient“, brüllte Breton los und beugte sich über seinen Schreibtisch, bis sein wutverzerrtes Gesicht wenige Zentimeter vor meinem war, „ist in Schrecken zu sterben, wie es seine Opfer taten!“
An meiner Seite fühlte ich Max’ strenge Präsenz, bevor er die Hand auf meinen Arm legte. „Lass uns gehen. Es gibt nichts, was wir jetzt noch tun könnten.“
Auf dem Weg zum Flughafen schwiegen wir. In der Eile waren wir zu knapp vor Sonnenaufgang aufgebrochen, und je heller es wurde, desto größer wurde unsere Anspannung. Als wir das Rollfeld erreichten, mussten wir zum Flugzeug spurten, wo die rasend schwirrenden Turbinen des Jets bereits laut dröhnten.
Die offizielle Begründung für unsere schnelle Abfertigung seitens der Bewegung war die Gewährleistung unserer Sicherheit, nachdem wir mit dem Orakel aneinandergeraten waren. Um uns ‚aus ihrer unmittelbaren telepathischenReichweite‘ zu bringen, wie sie sagten. Obwohl ich wusste, dass Breton in Wirklichkeit verdammt sauer auf mich war, freute ich mich, dass wir verschwinden konnten. Wir hatten verdammt wenig Reserven und eine anscheinend unlösbare Aufgabe vor uns. Tagelang im Hotelzimmer auf Neuigkeiten zu warten, hätte mich um den Verstand gebracht – vor allem weil ich wusste, dass inzwischen ein anderer Vampirjäger nach Nathan suchte.
Gerade noch rechtzeitig gelang es uns, die Treppe zum Flugzeug hinaufzustürzen. Die heiße spanische Sonne stieg schon über den Horizont, als die Flugbegleitung die Luke schloss. Eine dünne Rauchfahne stieg von ihrem Handrücken auf, wo sie das Sonnenlicht getroffen hatte.
„Was zum Teufel hast du dir nur dabei gedacht?“ Max warf der Frau einen scharfen Blick zu, und sie verstand den Wink, die Sicherheitsbelehrungen zu überspringen.
„Ich hab mir gedacht, dass es vielleicht ein Weg ist, Antworten zu bekommen!“ Ich setzte mich in einen der Sessel. Eigentlich wollte ich stehen,
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