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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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war aber zu erschlagen. „Wenigstens einer von uns musste das doch versuchen!“
    „Ach, dann ist das alles mein Fehler?“ Max lachte sarkastisch. „Jetzt ist ein anderer Killer unterwegs, und wir sind aus dem Verkehr gezogen, Carrie! Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir wenigstens Zeit gewinnen können.“
    „Nein, hätten wir nicht!“ Für einen kurzen Moment vergrub ich das Gesicht in den Händen. Dann sah ich ihn ernst an. „Das hätte nichts gebracht. Cyrus ist am Leben.“
    Max’ Augen wurden schmal. Er hob die Hand und rieb sich sein ständig stoppeliges Kinn, während er mich unsicher und mit leisem Argwohn ansah. „Unmöglich.“
    Ich kämpfte Tränen der Erschöpfung nieder. „Das Orakel hat es mir erzählt. Und diese Tatsache erklärt mir, warum ichdiese Träume habe. Max … sie sagte mir Sachen.“
    „Hat sie dir diese Sachen erzählt, bevor sie Anne das Rückgrat brach?“ Max wanderte hin und her wie ein Tiger im Käfig. „Vier Mal. Vier Mal! Es ist ein Wunder, dass sie noch lebt.“
    „Es ist kein Wunder.“ Mit hörbarer Resignation atmete ich aus. „Das Orakel wusste genau, was sie tat. Anne sagte, dass sie ihr schon vor Jahren durch eine Vision mitgeteilt hat, dass sie ihr viermal das Rückgrat brechen wird. Anne hat diese Vision nicht ernst genommen. Es war kein Unfall.“
    „Gottverdammte Scheiße, und ob es ein Unfall war!“
    „Max, krieg dich in den Griff!“ Mein strenger Ton überraschte mich selbst, und für einen Augenblick starrten wir uns verblüfft an.
    Er erholte sich zuerst, wenigstens etwas. „Also gut.“
    „Was meinst du mit ‚also gut‘?“ Ich fühlte meine Hysterie wieder aufsteigen. „Cyrus ist am Leben. Aber ich habe ihn umgebracht. Du warst dabei. Wir beide haben ihn sterben sehen. Wie kann er am Leben sein?“
    Max zuckte die Achseln. „Das ist nicht so abwegig. Ich weiß, dass es Methoden für so was gibt, aber wer würde diesen Scheißkerl zurückholen wollen?“ Das Anschnallpflicht-Lämpchen leuchtete über uns auf, und Max dirigierte mich zur Couch.
    „Also, wo wollen wir jetzt hin?“ Ich versuchte tapfer zu klingen, als ich mich neben ihm niederließ.
    „Carrie“, sagte er sanft, als wollte er mich auf das Schlimmste vorbereiten. „Du weißt doch, was passiert, wenn ich der Bewegung nicht gehorche.“
    „Und du weißt besser als ich, was passiert, wenn du ihnen gehorchst und meinen Schöpfer tötest.“ Ich hatte das allesso satt. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, auch wenn ich wusste, dass wir nur ein kleiner Schritt auf einer sehr langen Reise waren. Die ständige Unsicherheit laugte mich aus, warf Schatten des Zweifels auf jeden Gedanken und jede Tat, bis ich nur noch wünschte, das Ganze wäre endlich vorbei, sei es auch ein Ende mit Schrecken. Denn dann hätte ich wenigstens Gewissheit . Ich müsste nicht ständig fürchten, Nathan zu verlieren, obwohl ich ihn vielleicht längst verloren hatte, müsste nicht dauernd meine Hoffnung im Keim ersticken, wenn sie sich tatsächlich erfüllt hatte.
    Max’ kräftige Arme schlangen sich um mich und drückten mich an seine Brust. Seine Stimme zitterte nur leicht, als er mir ins Ohr flüsterte. „Vielleicht kommt es nicht so weit.“
    „Wie ist der Plan? Ich ertrage es nicht mehr, still in Deckung zu bleiben.“ Ich schniefte ein bisschen, aber das lag an der Recyclingluft der Kabine, die in meinen Atmungsorganen Verwüstungen anrichtete, und nicht daran, dass meine Gefühle mich überwältigten.
    „Ich weiß, das fällt dir schwer.“ Er machte eine Pause. „Was hat das Orakel dir erzählt?“
    „Sie sagte, ich soll ‚die Scharfzahnigen im Land der Toten suchen‘. Alles, was mir dazu einfällt, ist, dass sie die Fangs meinen muss.“ Ich verzog das Gesicht beim Gedanken an die unflätige Vampirbande, die ich in Cyrus’ Herrenhaus getroffen hatte. „Glaubst du, die können einen vom Tod zurückholen?“
    Max seufzte auf. „Unglücklicherweise ja. Sie haben einst als mystische Verschwörung angefangen, haben sich ausgiebig mit zeremonieller Magie, Erweckung von Dämonen und solchem Zeug befasst, bevor ihre Motorrad-Leidenschaft dazukam. Heutzutage sind sie eine hübsche, gesunde Mischungaus beidem. Von Magie verstehen sie immer noch genug, um der Bewegung Angst zu machen und einen Großteil ihres Trainings widmen sie tatsächlich okkultistischen Studien.“
    „Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen“, sagte ich, und meine Stimme troff vor Sarkasmus. „Na fein, und wären

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