Besessen von dir
unterdrücken.
“Also, Kaylie! Was ist bloß aus der Selbständigkeit geworden, für die du immer so sehr gekämpft hast?” fragte er spöttisch.
“Jetzt mach mal Pause, Alan!” fuhr Kaylie ihn gereizt an, als sie Don aus dem Zimmer folgte. Noch auf dem Parkplatz ärgerte sie sich über Alans Bemerkung. “Ich fahre”, sagte sie knapp.
Es verblüffte sie etwas, daß Don nichts erwiderte und sich widerspruchslos auf den Beifahrersitz des kleinen Mietwagens zwängte. Als sie den Motor anließ, lächelte er sie verführerisch an. “Wahrscheinlich mache ich mir falsche Hoffnungen, wenn ich annehme, du entführst mich jetzt in irgendein entlegenes Holzhaus in den Bergen.”
“Allerdings.” Trotz ihrer schlechten Laune mußte sie lachen.
“Okay”, sagte sie und ordnete sich in den Verkehr ein. “Sprich mit mir.”
Aufseufzend blickte er aus dem Seitenfenster. Draußen dämmerte es bereits, und dichte Autoschlangen kämpften sich die Hügel der Stadt empor. “Na gut, ich habe mich die letzten…”
Er blickte kurz auf die Uhr. ” … sechsunddreißig Stunden von dir ferngehalten, um dir deinen Freiraum zu lassen. Und ich habe es kaum ausgehalten. Ich wollte einfach mit dir allein sein.”
Schlagartig fühlte Kaylie sich unsagbar zu ihm hingezogen.
“Ich bemühe mich, dir deine Freiheit zu lassen, weil das für dich so wichtig ist. Aber, ehrlich gesagt, gefällt es mir gar nicht.”
“Mir auch nicht”, gab sie zu und versuchte, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
“Dann laß es uns ändern”, schlug er ruhig vor.
“Wie?”
“Halt mal an.”
“Was?”
“Dort drüben.” Er wies auf eine Seitenstraße bei einem Park.
Kaylie fand eine Parkbucht und stellte den Motor ab. Don stieg aus, und sie folgte ihm schweigend. Was mochte er ihr zu sagen haben?
Die Bäume warfen vor der tiefstehenden Sonne lange
Schatten, und ein frischer Wind wirbelte das Herbstlaub hoch.
Auf einer Wiese spielten ein paar Kinder Football. Frauen mit Kinderwagen und Leute, die ihre Hunde ausführten,
schlenderten durch den Park.
Kaylies hochhackige Schuhe klackten laut auf den
asphaltierten Wegen. Don nahm ihre Hand und verschränkte die Finger mit ihren. “Ich finde, wir sollten es noch mal versuchen”, sagte er leise, und als er ihr ins Gesicht sah, sprachen seine tiefen Gefühle aus seinem Blick.
“Versuchen? Was?” fragte sie, obwohl sie wußte, wovon er sprach, und gleichzeitig voller Freude und Furcht war.
Sanft strich er ihr eine Strähne aus der Stirn. Seine Finger fühlten sich warm und zärtlich an. “Heiraten. Ich möchte, daß du wieder meine Frau wirst, Kaylie. Heirate mich.”
Sie wollte ja sagen und ihm die Arme um den Nacken
schlingen. Ihn küssen und ihm sagen, daß sie für immer glücklich zusammenleben würden. Tränen traten ihr in die Augen, und sie biß sich auf die Unterlippe. “Ich … ich weiß nicht”, flüsterte sie und kämpfte gegen die Tränen.
“Warum nicht?”
“Wir haben es schon einmal miteinander probiert.”
“Als wir jung und unreif waren. Diesmal wäre das anders.
Komm schon, Kaylie.” Er zog sie in die Arme und küßte sie sanft auf die Stirn.
Wie sehr sie ihn liebte! Sie schlang die Arme um ihn und legte den Kopf an seine Brust. Sein Herzschlag pochte an ihrer Schläfe, und sie schloß die Augen. Mit Don zu leben, würde entweder das größte Glück auf Erden werden oder die reinste Qual.
Dann öffnete sie die Augen wieder und betrachtete die Straße, auf der der dichte Verkehr sich vorbeischob.
“Na, was sagst du?” fragte er und schob sie ein Stück von sich.
Sag ja! Sei nicht kindisch, dies ist deine Chance! sagte ihr das Gefühl. “Ich weiß es einfach nicht”, gestand sie. Die Enttäuschung in seinem Blick tat ihr fast körperlich weh. “Ich liebe dich, Don. Daran hat sich nie etwas geändert.”
Unwillkürlich zog er sie wieder dichter an sich.
“Wo liegt dann das Problem?”
“Ich will nicht wieder scheitern.”
“Das werden wir nicht”, versprach er und küßte sie aufs Haar.
“Ich brauche etwas Bedenkzeit.”
Don seufzte auf, und sein Atem strich ihr durch die Haare.
“Wozu? Willst du unsere Chancen berechnen?”
“Letztesmal haben wir die Dinge überstürzt und uns von unseren Gefühlen leiten lassen. Wenn es ein Diesmal gibt, will ich nicht die falsche Entscheidung treffen-.”
Einen Augenblick dachte sie, er würde ärgerlich werden. Sein Blick verdüsterte sich, und er ließ die Arme sinken. “Okay”, brachte er
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