Besessen von dir
schließlich heraus und fuhr sich enttäuscht durchs Haar. “Du bekommst Zeit, um es dir zu überlegen, aber warte nicht zu lange. In Ordnung?” Er ging voraus zu ihrem Wagen, und sie folgte ihm.
“Warum lädst du mich nicht zum Essen ein?” schlug er vor, als sie wieder im Auto saßen und Kaylie losfuhr.
“Ich habe eine bessere Idee. Du lädst mich ein.”
“Nur, wenn ich dich überreden kann, mich zu heiraten.”
Innerlich schmunzelte sie. Wenigstens war er nicht verärgert.
Als sie wieder auf die Hauptstraße bog, bemerkte sie einen silberfarbenen Wagen, der ihr in gewissem Abstand folgte. Es war dieselbe Marke wie neulich, doch das hatte nichts zu bedeuten. Davon gab es unzählige in der Stadt.
Don legte ihr eine Hand aufs Knie. “Wie wäre es mit einem eleganten französischen Restaurant am Meer?”
“Wie war’s mit Pizza?” entgegnete sie, und beide lachten.
“Du bist die Fahrerin. Bring uns, wohin du willst.”
***
“Was hast du?” Margot ließ fast ihr Glas Wein fallen, als Kaylie ihr von dem Treffen mit Don erzählt hatte.
Margot hatte sie zu ihrem Haus in Carmel gebracht, damit sie ihren eigenen Wagen wiederholen konnte. “Ich habe Don gesagt, daß ich es mir überlegen werde. Dann sind wir Pizza essen gegangen, und ich habe ihn nach Hause gefahren.”
“O Kaylie, du bist wirklich verrückt.” Margot nahm einen großen Schluck Wein und schüttelte den Kopf. Sie saßen auf der Veranda von Kaylies Haus, und Margot musterte ihre
Schwester, als habe sie tatsächlich den Verstand verloren.
“Manche Frauen suchen ihr Leben lang nach einem Mann wie Don Flannery. Und weißt du, was?”
“Was?” Kaylie wollte es eigentlich gar nicht wissen, aber sie würde es sowieso erfahren.
“Sie finden ihn nie! Männer wie Do n laufen nicht an jeder Ecke herum.”
“Vielen Dank für die Ratschläge.”
Margot lächelte. “Und du hast das Glück, ihn zweimal zu finden. An deiner Stelle würde ich augenblicklich zum Telefon gehen und ihn anrufen.”
“Was soll ich dann sagen?” bohrte Kaylie weiter.
“Daß du schon einen Termin beim Standesamt hast, natürlich!” antwortete Margot.
Kaylie drehte ihr Glas zwischen den Fingern. Sie hatte genau denselben Gedanken gehabt und war sogar schon ein paarmal zum Telefon gegangen, aber im letzten Augenblick hatte sie es sich jedesmal anders überlegt. “Ich will nicht den gleichen Fehler zweimal begehen.”
“Das wirst du nicht. Du bist jetzt älter. Und was das Wichtigste ist: Dieser Mann liebt dich rückhaltlos. Warum sträubst du dich?”
Kaylie blickte über die Bucht. In gewisser Weise hatte Margot recht, das mußte sie zugeben.
“Und du vermißt ihn, stimmt’s?”
Aufseufzend hob Kaylie die Schultern. “Ja”, gab sie zu und versuchte, gelassen zu klingen, obwohl sie sich ständig nach ihm sehnte. Sie konnte an nichts anderes denken und machte Pläne, wie sie ihm zufällig über den Weg laufen konnte.
“Sieh mal, wenn es eine Frage von Stolz ist…”
“Es ist mehr als das.” Kaylie erinnerte sich daran, wie Don sie verschleppt hatte. “Ich kann es nicht hinnehmen, daß dieser Mann mich am liebsten einsperren würde.”
Margot lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. “Natürlich nicht.
Aber keine Ehe ist perfekt, und bis zu dieser schrecklichen Premierenfeier von ‘Besessen’ wart ihr beide doch unglaublich glücklich.”
“Schon vorher war Don herrschsüchtig.”
“Ich glaube, er hatte nur Angst um dich. Du bekamst ständig diese Briefe, und er fürchtete, dir könne etwas zustoßen. Darin hat er sich nicht getäuscht.” Margot beugte sich wieder vor.
“Dieser Mann liebt dich schlichtweg. Daran ist doch nichts Schlimmes. Noch dazu ist er gutaussehend, intelligent, verläßlich und humorvoll. Was willst du eigentlich mehr?”
“Jemanden, der mich meine eigenen Entscheidungen treffen läßt”, erwiderte Kaylie prompt, doch dann mußte sie schmunzeln. “Außerdem muß er gutaussehend, intelligent, verläßlich und humorvoll sein.”
Margot stand auf und reckte sich. “Meiner Meinung nach wirst du nie jemanden finden, der dich mehr liebt als Don. Und wenn du ehrlich zu dir bist, dann weißt du, daß du auch nie einen Mann mehr als ihn lieben wirst. Denk mal darüber nach.”
Kaylie sah ihr nach und wußte, daß ihre Schwester recht hatte. Sie würde niemals einen Mann so wie Don lieben.
In seinem Büro ging Don auf und ab. Er hatte sich den ganzen Tag über kaum auf die Arbeit konzentrieren können. Auf einmal
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