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Besessene

Besessene

Titel: Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hayes
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Nacht   … und ich hab Ja gesagt.«
    Hannah riss die Hände vor den Mund. »Oh, wow, wie verrucht.«
    »Da hat es aber jemand eilig«, bemerkte Nat in einem völlig anderen Ton.
    »Ich weiß«, antwortete ich und ging gleich in die Defensive. »Ich meine, wir sind noch nicht sehr lange zusammen, aber mir kommt es vor, als ob ich Merlin schon immer kennen würde. Er hat mir gestanden, dass er mit mir gehen wollte, seit er mich zum ersten Mal gesehen hat. Allerdings brauchte er ein bisschen Zeit, um den ersten Schritt zu tun   …«
    »Das kann man wohl sagen«, stimmte mir Hannah zu.
    »Aber jetzt holt er auf«, entgegnete ich errötend.
    »Katy ist verliiiiiebt«, säuselte Nat.
    Hannah hockte sich auf ihre Knie. Ihr Gesicht glühte. »Bist du’s wirklich?«
    Ich streckte die Hände aus. »Ich glaube schon   … aber es ist mir vor Merlin noch nie passiert, deshalb bin ich mir nicht so sicher.«
    Hannah sah mich eindringlich an. »Symptome?«
    »Na ja   … ich habe dauernd Schmetterlinge im Bauch   … Herzklopfen, Schlafstörungen, merkwürdige Träume, Fieber   … ich fühle mich, als ob ich krank wäre.«
    »Verliebtsein
ist
eine Krankheit«, antwortete Hannah sachkundig. »Ich habe irgendwo gelesen, dass ein Wissenschaftler mal sämtliche physischen Symptome analysiert hat   – es waren die gleichen wie bei einer vorübergehenden geistigen Störung.«
    »Das hilft weiter«, sagte ich grinsend.
    Nat beleuchtete das Problem mit ihrem mathematisch denkenden Hirn. »Statistisch gesehen ist die Chance, seinem Seelenpartner zu begegnen 1:700   000   000.«
    »Das ist aber ungerecht«, rief Hannah. »Und wie kann man seine Chancen verbessern?«
    »Kann man nicht, ist reiner Zufall.«
    »Umso erstaunlicher«, sagte ich versonnen, »dass Merlin und ich uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort begegnet sind. Es sollte wohl so sein.«
    »Du musst dir ja seiner Gefühle sehr sicher sein«, bemerkte Nat.
    »Natürlich«, antwortete ich schnell, musste dann allerdings einen kleinen Rückzieher machen. »Na ja, ziemlich sicher. Merlin ist umwerfend, aber manchmal   … kommt es mir so vor, als müsste ich um seine Aufmerksamkeit kämpfen; er kann so   … unergründlich sein   … so geistesabwesend.«
    »Zieren tut er sich ja wohl nicht«, sagte Nat scherzhaft. Sie rührte mit einem Strohhalm in ihrem Smoothie und trank dann mit laut saugendem Geräusch. »Wir wollen alle schmutzigen Details hören.«
    Ich sah von einer zur anderen. »In Merlins Haus geht es zu wie in einem Bahnhof   … all diese
Künstler
, die bei denen herumlaufen. Wir wollen einfach mal allein sein   … das ist alles.«
    »Das ist alles?«
    »Ja. Wir wollen nur mal zusammen die Sonne aufgehen sehen und in den Armen des andern aufwachen.«
    Nat fing an, wie eine Wilde auf einer imaginären Geige zu spielen, während Hannah mich im Nacken kitzelte. »Bist du wirklich so naiv, Katy? Um gemeinsam aufwachen zu können, muss man vorher erst mal zusammen geschlafen haben.«
    »Wir übernachten in einem Zelt   … in Schlafsäcken.«
    Nat packte mich an den Schultern und sprach übertrieben langsam zu mir, als wäre ich ein Kind oder völlig beschränkt. »Du weißt schon, auf was du dich da eingelassen hast, oder, Katy? Du gehst hier nicht mit Pfadfinderinnen campen. Merlin wird ganz andere Vorstellungen haben.«
    Nat rollte sich auf den Rücken, strampelte mit den Beinen in der Luft und bog sich vor Lachen. Gleich darauf lachte ich mit ihr und spürte, wie sich die ganze Anspannung der letzten Wochen in mir löste. Auf diese Weise plänkelten wir eine geschlagene Stunde lang weiter und stippten zwischendurch Marshmallows in Flüssigschokolade. Wir redeten über alle Jungs, mit denen wir je gegangen waren, was in meinem Fall eine kurze Angelegenheit war   – ein paar eklige Küsse und viel kalte Spucke.
    »Ich muss euch aber noch was anderes gestehen«, sagte ich, während mir die Schokolade am Kinn hinunterlief. »Ich kann die Sache nicht alleine durchziehen, ich brauche ein Alibi. Könnte ich vielleicht sagen, dass ich bei dir übernachte?«
    Hannah sah mich etwas betroffen an. »Meine Eltern sind cool, aber sie reagieren sehr empfindlich, wenn ich sie anlüge   …Wenn sie es rauskriegen   …«
    »Es geht doch nur um eine Nacht, das kriegen sie nicht raus. Ich habe zu Hause schon vorgesorgt und erwähnt, dass deine Eltern wegfahren und du nicht allein im Haus bleiben willst.«
    »Und was ist, wenn deine Mutter die beiden zufällig

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