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Besessene

Besessene

Titel: Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hayes
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atmete hörbar aus. »Ziemlich öde.«
    »Hast du was unternommen?«
    »Nicht wirklich   … ich habe ein bisschen gemalt und meiner Mutter bei ihrem Kurs geholfen.«
    Ich bemühte mich, ihn ganz gelassen anzusehen. Merlins Mum und ihr Kurs bedeuteten für mich nur eines   – Genevieve. »Ist alles okay, Merlin?«
    »Ja, ja.«
    Merlin hob nicht einmal den Kopf, als er antwortete, sondern fuhr mit seinen langen Fingern über den Tisch. Und schon beschlich mich wieder das Gefühl, dass er Lichtjahre von mir entfernt war.
    »Willst du mir nicht sagen, was los ist?«
    Jetzt erst sah er mich an, aber seine dunklen Augen waren so weit weg wie die Regenwolken am Himmel.
    »Das kann ich nicht so einfach   …«
    Er unterbrach sich und mein Herzschlag setzte aus, dennich wartete nur darauf, dass jetzt kommen würde, wovor ich mich am meisten fürchtete.
    Ich habe mich in jemand anderen verliebt

weiß selber nicht, wie es passiert ist, wir haben es jedenfalls nicht geplant. Es tut mir wirklich leid, dir wehzutun

ja, es ist Genevieve   … aber sie trifft keine Schuld, ich bin verantwortlich dafür. Ich hoffe, Katy, wir beide bleiben Freunde.
    »Jetzt sag schon.« Meine Stimme klang gereizt.
    »Läuft da   … ich meine   … läuft irgendetwas zwischen dir und Luke?«
    Ich legte den Kopf auf den Tisch und fing erleichtert an zu lachen. Als ich nach einer Weile wieder aufsah, musste ich mir mit dem Ärmel die Tränen aus den Augenwinkeln wischen. Ich streckte meine Hand nach Merlin aus.
    »Jetzt sei nicht albern, Merlin. Luke ist doch wie mein großer Bruder. Ich kenne ihn seit Jahren und außerdem   … er hat auch eine Freundin, fast schon Verlobte eigentlich.« Merlins Gesicht zeigte noch immer keine Regung und so musste ich weiterplappern. »Er betrachtet mich ja nicht mal als   … als richtiges Mädchen und er kennt meine allerschlechtesten Seiten. Einmal habe ich ihn angeniest, als ich erkältet war, und   … du kannst dir vielleicht vorstellen, was da auf seinem T-Shirt landete. Damit zieht er mich noch heute auf.«
    Aber Merlin lächelte noch immer nicht. Er griff in seine Hosentasche und legte so sorgfältig ein Foto auf den Tisch, als würde er mir einen Kartentrick zeigen wollen. Das Foto lag verkehrt herum, aber trotzdem konnte ich erkennen, dass zwei Personen darauf abgebildet waren, und plötzlich überkam mich große Angst.
    »Was ist das für ein Foto?«
    »Sieh es dir an.«
    Ich griff über den Tisch und zog das Bild zu mir her.
    Es war nicht überdeutlich, aber doch erkennbar, dass Luke und ich darauf zu sehen waren   – in inniger Umarmung. Das war es, was mich selbst verblüffte, und ich versuchte gleich, mich zu verteidigen. »Es ist nicht, wie es aussieht, Merlin   … Luke umarme ich andauernd. Woher hast du eigentlich das Foto?«
    »Es hing heute Morgen an der Anschlagtafel im College. Zum Glück war ich als einer der Ersten da.«
    Mir schwirrte der Kopf bei dem Versuch, mit Genevieves Bösartigkeiten Schritt zu halten. Am Freitag hatte sie diese Facebook-Sache angezettelt sowie meine Kunstmappe ruiniert und jetzt war auch noch Merlin davon überzeugt, ich sei ihm untreu, und mein Verrat würde die Runde im College machen. Gestern hatte Genevieve zu mir gesagt, jetzt gehe es erst richtig los, und es sah ganz so aus, als ob sie ihre Drohung wahr machen wollte. Wie konnte sie nur eine solche Macht über mich haben?
    »Da ist noch etwas anderes, Katy«, fuhr Merlin mit ernster Stimme fort. »Du und Luke, ihr wart anscheinend den ganzen Samstag zusammen und mir hast du gesagt, dass du bei deiner Mutter bleiben müsstest.«
    Ich stopfte die Ofenkartoffel in mich hinein, um Zeit zu gewinnen, hatte allerdings nicht bedacht, wie heiß sie war, und musste nun den ganzen Milchshake auf einmal austrinken, um meinen Mund zu kühlen. Ich hatte niemandem erzählt, dass ich mit Luke zusammen gewesen war, und es gab nur eine Möglichkeit, wie Merlin es erfahrenhaben konnte. Ich leckte mir den Erdbeerschaum von den Lippen und wünschte, ich könnte die Zeit um einige Wochen zurückstellen, als alles zwischen uns noch neu und unbeschwert gewesen war.
    »Weißt du noch, wie ich dir sagte, dass jemand mir   … gewisse Dinge unterstellen könnte? Dinge, die nicht wahr sind? Okay, genau das habe ich gemeint.«
    Merlin nickte äußerst kühl. »Was ist denn so geheim daran?«, fragte er. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    Ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Eine ausweichende

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