Besser schreiben für Dummies (German Edition)
bestimmte Endungen, die immer ein Hauptwort markieren: -ung, -heit, -keit, -schaft, -nis, -ling, -tum, -ion. Ein Hauptwort schreiben Sie grundsätzlich groß. Da brauchen Sie gar nicht zu überlegen.
Überlegen müssen Sie eher dann, wenn ein anderes Wort, zum Beispiel ein Tätigkeitswort (Verb) oder ein Eigenschaftswort (Adjektiv), an die Stelle eines Hauptworts tritt. Das sieht dann so aus: Ich freue mich auf das Schwimmen im See. Das ist das Schöne am Sommer. Im ersten Satz hat das Tätigkeitswort »schwimmen«, das als solches kleingeschrieben wird, die Rolle eines Hauptworts übernommen. In dieser neuen Rolle hat es auch ein Geschlecht: Es ist sächlich. Im zweiten Satz hat das Eigenschaftswort »schön« die Position eines Hauptworts besetzt und sich in diesem Zuge ebenfalls ein Geschlecht zugelegt.
In Zweifelsfällen brauchen Sie also immer nur das Verhältnis zum Hauptwort zu klären: Ein Wort, das mit einem Hauptwort zusammen auftritt, wird kleingeschrieben; ein Wort, das ein Hauptwort ersetzt, wird großgeschrieben.
Der Rest sind Einzelheiten:
Das erste Wort im Satz wird großgeschrieben.
Die Anrede »Sie« wird großgeschrieben.
Eigenschaftswörter, die zu einem Namen gehören, werden großgeschrieben: der Hessische Landtag, das Statistische Bundesamt.
Was kann man gegen Kommafehler tun?
Die beste Maßnahme gegen Kommafehler besteht darin, überschaubare Sätze zu bilden. Denn je mehr Ebenen ein Satz hat, desto mehr Kommas werden fällig. Ein Komma wird immer da gesetzt, wo man die Satzebene wechselt, wo man etwa vom Hauptsatz in den Nebensatz geht oder vom ersten Nebensatz in den zweiten Nebensatz: Ich setze ein Komma, weil ein Nebensatz folgt, der das Ganze erklärt. Bei verschachtelten Sätzen sieht das so aus: Ich setze, weil ich einen Nebensatz, der das Ganze erklären soll, einfüge, weitere Kommas. Da ist es kein Wunder, dass man ins Schleudern gerät. Wenn Sie kurze Sätze schreiben – etwa Hauptsatz-Nebensatz oder Nebensatz-Hauptsatz – , sind Sie auf der sicheren Seite. Und Ihr Text liest sich um einiges besser.
Ansonsten steht das Komma noch in den folgenden Fällen:
zwischen den Gliedern einer Aufzählung: Bitte denken Sie nicht nur an das Komma, sondern auch an das Semikolon, den Doppelpunkt und den Gedankenstrich.
bei eingeschobenen oder nachgestellten Zusätzen: Ich habe am Montag, dem 1. April, einen Termin. Darauf möchte ich mich vorbereiten, und zwar gründlich.
Wie kann man »das« und »dass« unterscheiden?
Sie haben es mit »das 1« und »das 2« und »das 3« und »dass« zu tun – mit Vierlingen, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, aber doch sehr eigen sind. Also macht man das, was man auch bei Vierlingen macht, wenn man sie unterscheiden will: Man prägt sich das Besondere ein, was jeden einzelnen auszeichnet.
Das erste »das« ist ein Geschlechtswort (Artikel). Es begleitet ein Hauptwort mit sächlichem Geschlecht: das Silber, das Buch, das Glück. Zuerst kommt das Geschlechtswort, dann das Hauptwort. Dazwischen können noch andere Wörter stehen – das große Glück -, aber der Bezug ist klar: Das Geschlechtswort gehört zum Hauptwort. Das Geschlechtswort »das« wird immer mit einfachem »s« geschrieben.
Das zweite »das« ist ein hinweisendes Fürwort (Demonstrativpronomen). Es steht für sich alleine und zeigt auf etwas, was man sieht oder was zuvor gesagt wurde: Das kann man sich leicht merken. Das hinweisende Fürwort »das« wird immer mit einfachem »s« geschrieben.
Das dritte »das« ist ein bezügliches Fürwort (Relativpronomen). Es stellt einen Bezug her zwischen einem Hauptwort, das vorausgeht, und einer Erklärung oder Beschreibung, die folgt: Das Buch, das ich gerade lese, ist sehr spannend. Das »Buch« ist das vorausgehende Hauptwort, das näher beschrieben werden soll. Die Beschreibung folgt in dem Nebensatz »das ich gerade lese«. Als Aufhänger dient das Fürwort »das«. Es macht den beschreibenden Nebensatz am Hauptwort fest. Das bezügliche Fürwort »das« wird immer mit einfachem »s« geschrieben.
Das vierte »dass« ist ein Bindewort (eine Konjunktion). Achtung: Jetzt heißt es Doppel-s! Das Bindewort »dass« verbindet einen Nebensatz mit einem Hauptsatz: Das Buch ist so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen kann. Der erste Teil, der vor dem Komma steht, ist der Hauptsatz. Auf diesen ganzen Hauptsatz – nicht bloß auf ein einzelnes Wort – bezieht sich der mit »dass« eingeleitete Nebensatz. Der dass-Satz
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