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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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ins Visier nahm. Bereits in der Vergangenheit hatte sie hin und wieder Anspielungen bezüglich Phils Mutterliebe gemacht und gesagt, seine Mutter sei doch wohl erwachsen und könne für sich selbst sorgen, doch an jenem Tag riss ihr endgültig der Geduldsfaden.
    »Das ist wirklich komisch, Phil, denn ich dachte, dass du dieses Wochenende ganz andere Sachen im Sinn hast – Sex mit mir zum Beispiel! Aber vielleicht gehst du dafür ja auch lieber zu deiner Mom!«
    »Komm schon, Elizabeth.« Etwas anderes war ihm nicht eingefallen.
    Stille machte sich im Raum breit, während Elizabeth vor Wut kochte.
    »Dann geh doch zu deiner Mami, Phil. Mach, was du willst«, sagte sie schließlich. Und mit diesen Worten knallte sie die Tür hinter sich zu.
    Kurz darauf ging Phil zur Wand und presste sein Ohr dagegen. Immer wenn sie gestritten hatten, konnte er mithören, wie sie mit einer Freundin oder ihrer Mutter in Kalifornien telefonierte und sich über ihn beschwerte. Meistens hörte er dann ungefähr eine Stunde nach dem Streit Männer- und Frauenstimmen und wusste, dass sie den Fernseher eingeschaltet hatte. Er lauschte dann noch weiter an der gemeinsamen Wand, bis er festgestellt hatte, was sie sich ansah. Normalerweise eine Folge von Sex and the City , die sie aufgenommen hatte. Elizabeth hatte nahezu alle Folgen aufgezeichnet, obwohl sie die meisten auch auf DVD besaß.
    Phil hasste Sex and the City , wusste es aber zu schätzen, dass diese Serie seine Freundin offenbar in gute Stimmung versetzte. Nach ihren Auseinandersetzungen rief er sie an, und sie ging ans Telefon, ohne Hallo zu sagen. Sie atmete in den Hörer, und er machte eine Bemerkung wie: »Carrie Bradshaw sieht auf meinem Flachbildschirm bestimmt noch schrecklicher aus.« Daraufhin musste sie meistens lachen und kam in seine Wohnung herüber, bewaffnet mit einer DVD , die sie sich aneinander gekuschelt gemeinsam ansahen.
    Dieses Ritual funktionierte so lange, bis erste Ultimaten und Fristen für gemeinsame Pläne und das Zusammenziehen ins Spiel kamen. Phil hielt diese Fristen nicht ein, und Elizabeth machte ihr Versprechen wahr und lebte ihr Leben fortan ohne ihn. Sie rief nicht mehr zurück und hielt den Blick auf den abgetretenen braunen Teppichboden gesenkt, wenn sie sich im Flur begegneten. Phil war sich nicht sicher, hatte aber den Eindruck, dass Elizabeth seit ihrer Trennung vor drei Monaten nicht mehr im Wohnzimmer fernsah, damit er nicht mitbekam, was sie schaute.
    Seine Mutter hatte sich nach der Trennung ein paarmal nach Elizabeth erkundigt und ihm geraten, sie anzurufen. Als hätte er das nicht längst versucht. »Sie ist doch ein nettes Mädchen, Phil. Ich bin sicher, sie wird dir verzeihen, egal, was du getan hast.«
    Doch sein Problem war eher das, was er nicht getan hatte. Er hatte ihr keinen Heiratsantrag gemacht und es abgelehnt, mit ihr zusammenzuziehen, mit der Begründung, er stamme aus einer sehr katholischen Familie, weshalb sich ein Zusammenleben vor der Ehe nicht schicke. Elizabeth hatte ihn daran erinnert, dass sein Bruder auch Monate vor der Eheschließung mit seiner Frau zusammengelebt habe, doch Phil hatte dieses Beispiel als unzulässig abgetan.
    »Meine Mutter hat davon erfahren und war ziemlich sauer. Es war für alle Beteiligten eine unangenehme Situation. Ich werde ihr das nicht antun.«
    Nun saß Phil auf der Toilette des Country Clubs und hörte seiner Mutter zu, die ihm langatmig erklärte, was er Barb alles ausrichten solle.
    »Sag ihr, dass sie eine gute Mutter ist, und sag ihr, dass das nicht bedeutet, dass sie jetzt alt ist, und Phil, Liebling, sag ihr, dass ich sie so bald wie möglich besuchen werde. Und sie soll mich unbedingt besuchen, wenn sie das nächste Mal nach Maryland kommt! Wahrscheinlich wird sie jetzt sowieso öfter kommen, weil die Familie ihrer Schwiegertochter hier wohnt. Sag ihr, dass ich ihr viel zu erzählen habe.«
    »Okay, Mom«, antwortete Phil und öffnete die Toilettentür, vor der bereits ein paar genervte Teenager standen. »Mom, ich muss jetzt los. Gleich ist der Empfang.«
    »Das wurde aber auch Zeit, Mann«, grunzte ein Jugendlicher und schob sich an Phil vorbei.
    Phil verzog das Gesicht und wünschte, er könnte den Jungen einfach hinauswerfen, so wie im Stadion. Ihn überkam das dringende Bedürfnis, sowohl den Hochzeitsfeierlichkeiten als auch dem nächsten Anruf seines Buchmachers zu entgehen.
    »Mom«, sagte er hoffnungsvoll ins Telefon, »was hältst du davon, wenn ich den Empfang nach

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