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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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zu sagen. Die Pubertät hätte ihre Verbindung eigentlich noch festigen sollen, doch bei ihrem letzten Besuch in Las Vegas hatte Cynthia ihn nur angebrüllt und ihn beschuldigt, nie für sie da zu sein. Sie hatte seinen Lebensstil kritisiert und seine Beziehung verspottet.
    »Sie ist quasi halb so alt wie du!«, hatte Cynthia über Sarah gesagt, kurz nachdem sie sie kennengelernt hatte.
    »Das stimmt doch gar nicht. Wenn sie halb so alt wie ich wäre, wäre sie einundzwanzig. Sie ist aber einunddreißig, wie du weißt.«
    »Sie ist auf jeden Fall eher in meinem als in deinem Alter«, konterte Cynthia.
    Joe schwieg einen Augenblick, während er schnell nachrechnete. »Das stimmt auch nicht, Cynthia. Hör mal, ich habe keine Ahnung, was hier läuft. Wenn du Sarah nicht magst, ist das okay. Dann kommt sie eben nicht vorbei, wenn du da bist. Ich sehe dich fast nie, und ich will einfach ein wenig Zeit mit dir verbringen.«
    »Ach ja?«, fragte Cynthia und sah ihn mit ihren von glitzerndem blauen Lidschatten umrandeten Augen an. »Wenn du wirklich Interesse daran hättest mich zu sehen, würdest du Mom und mich in Maine besuchen.«
    Vicki zog Joe am Ärmel und riss ihn aus seinen Erinnerungen. Bee schritt gerade an ihrer Reihe vorbei und zwinkerte ihnen kurz zu. Joes Augen füllten sich mit Tränen. Mit Bee war es immer schon einfacher gewesen als mit seiner eigenen Tochter. Bee hatte Joe vergöttert, als sie noch ein Kind gewesen war, und ihn als Teenager nur noch mehr gemocht. Onkel Joe gab ihr heimlich Schokolade, obwohl sie damals noch allergisch dagegen war. Er verabreichte ihr gleichzeitig ein Antiallergikum, während sie ein Snickers aß, sodass niemand etwas bemerkte, wenn sie und Joe nach einem langen Spaziergang durch die Altstadt von Ellicott wieder nach Hause kamen. Es war Onkel Joe, der mit ihr nach Columbia ins Einkaufszentrum fuhr, der ihr Nagellack und kleine Accessoires kaufte, die Donna entschieden für Geldverschwendung hielt.
    Joe schenkte zuerst Bee, dann Vicki ein warmes Lächeln. Dann lehnten er und Vicki sich wie stolze Eltern aneinander. Ihre Schultern berührten sich.
    »Sie sieht toll aus«, sagte Vicki und hatte plötzlich Tränen in den Augen. Ihre Schultern zuckten, und sie unterdrückte einen Schluchzer.
    Joe legte etwas verwirrt seinen Arm um sie, fühlte sich jedoch äußerst siegreich, als sie sich an ihn lehnte und er ihre Hand auf dem Revers seines braunen Jacketts spürte.
    »Ist schon in Ordnung«, flüsterte er und zog ein Taschentuch aus der Hosentasche. Als die Gäste sich setzten, beruhigte sie sich wieder.
    »Alles okay?«, flüsterte Joe ihr ins Ohr, als er merkte, dass sie sich kerzengerade hingesetzt hatte und die Reihe hinunterlinste, um zu sehen, ob Tom ihren kurzen Zusammenbruch mitbekommen hatte.
    »Ja, ja«, sagte Vicki fast unhörbar. »Eigentlich aber«, flüsterte sie dann ein wenig zu laut und genau in dem Moment, als der Pastor mit der Zeremonie begann, »bin ich verdammt deprimiert.«
    Zwei ältere Frauen, die vor ihnen saßen, drehten sich zu ihnen um und warfen Vicki und Joe böse Blicke zu. Joe erkannte Donnas Schwestern.
    Er versuchte sich das Lachen zu verkneifen, das das belehrende Gehabe der Damen in ihm auslöste, doch Vicki kicherte bereits hemmungslos. Sie senkten die Köpfe und schauten auf ihre Schuhe, während ihre Schultern vor unterdrücktem Gelächter bebten. Aneinander gelehnt kämpften sie um Beherrschung. Aus dem Augenwinkel sah Joe, dass auch Tom nun in ihre Richtung blickte und anscheinend darüber rätselte, was die beiden so amüsierte. Er schaute Vicki verwirrt an, dann fing er Joes Blick auf und lächelte schwach.
    Joe wandte sich Vicki zu, die ihren Kopf immer noch gesenkt hielt. Er hörte, wie der Pastor die Gäste willkommen hieß, sah aber nicht auf. Er reichte Vicki die Hand, und sie griff danach und drückte sie fest.

Phil
    S obald Braut und Bräutigam einander das Jawort gegeben hatten, sprang Phil von seinem Klappstuhl und eilte auf die Toilette in der Lobby des Clubs. Dort fischte er sein Handy aus der Hosentasche und scrollte die Anrufliste durch, bis er auf die zuletzt gewählte Nummer traf. Er versuchte, den Anruf seines Buchmachers zu verdrängen, der auf der Mailbox gelandet war. Er drückte auf »Anrufen«, und auf dem Display leuchtete das Wort »Mom« auf. Nach nur zwei Klingeltönen ging sie dran.
    »Hallo?« Ihre Stimme war heiser, offenbar ging es ihr schlechter. Sie klang erstickt, als läge ein Baumwolltuch zwischen

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