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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Gesicht im schwachen Lichtschimmer. Jetzt war er glücklich. Besser so.
    Sie legte sich in ihr Kissen zurück und schloß die Augen. Sie war zu ihm gegangen, um mich zu suchen, und nun mußte sie den Rest ihrer Tage und Nächte neben ihm verbringen. Aber von diesem Fehlschlag würde er nie etwas erfahren. Sie allein wußte, daß sie ihn betrogen hatte und ihn in den Höhepunkten ihrer ehelichen Gemeinschaft immer wieder betrügen würde.
    8
    Ich stand auf der verlassenen Zufahrtsstraße, und der Regen strömte auf mich herab. Ich schlug den Kragen meines Regenmantels auf, so daß ich es unter dem Rand meines weichen Schlapphutes ganz gemütlich hatte und zog an meiner Zigarette. Ich sah zum Himmel hinauf. Dieser Regen würde nicht so bald aufhören. Dann sah ich die Zufahrtsstraße entlang. Die feuchten Wände der grauen und braunen Zelte bewegten sich trostlos unter dem windgepeitschten Regen.
    Zwei Jahre in dieser Umgebung! Das war eine lange Zeit, die ich zwischen diesen Segeltuchwänden verbracht hatte. Es hatte Tage gegeben, die so heiß waren, daß die Hitze einen förmlich briet, und Nächte, die so kalt waren, daß einem das Mark in den Knochen zu frieren schien wie das Wasser in einem winterlichen See. Zwei Jahre in diesem Milieu. Die Menschenmenge drängte sich über die Zufahrtsstraße heran, den Mund mit Zuckerzeug, Würstchen und Eiscreme vollgestopft. Dann gab's Menschen, die dich mit mißtrauischen Blicken ansehen, wie sie einen Vagabunden ansehen würden, begierig, deine Ware zu kaufen, es aber dennoch übelnehmen, daß du sie ihnen verkaufst.
    Zwei Jahre, die ich nicht zu Hause gewesen war, in denen ich nicht wußte, was geschah. Nellie, Mama und Papa, Mimi und Sam. Die Namen schmerzen noch immer. Jedesmal, wenn ich glaubte, mich daran gewöhnt zu haben, überkam mich dasselbe Gefühl grenzenloser Verlassenheit. Es lag wohl tief vergraben, war aber immer da.
    Und jetzt war ich beinahe zu Hause! Philadelphia. Ich könnte auf dem Bahnhof in der Market Street einen Zug besteigen, und kurz nachher am Penn Bahnhof wieder aussteigen. Es war so leicht, wenn ich daran dachte, nur eine Stunde und zehn Minuten von zu Hause entfernt!
    Die Dinge waren immer einfach, wenn ich an sie dachte. Sie waren aber nie einfach, wenn ich sie ausführen wollte. Die Erinnerung an alles, was geschehen war, stürmte auf mich ein. Ich haderte mit meinem Schicksal wegen meines erzwungenen Exils. Ich hatte Angst vor dem, was geschehen könnte, wenn ich zurückkehre. Und doch - ich sehnte mich nach Hause. Ich wollte immer wieder nach Hause gehn. Es gibt Bande, die mich an jene knüpfen, die dort sind, selbst dann, wenn sie mich nicht zurückhaben wollen, Bande, die ich nicht in Worte kleiden kann, die ich aber tief im Innersten fühle. Heute bin ich bloß eine Stunde und zehn Minuten von alldem entfernt. Übermorgen, wenn die Zelte auf ihrer alljährlichen Route wieder südwärts rollen, werde ich sechs Stunden entfernt sein, eine Woche darauf zwanzig Stunden, und in einem Monat wird's eine Reise von vielen Tagen sein, und es könnte geschehen, daß ich sie in meinem ganzen Leben nicht mehr zurücklegen werde. Ich blicke wieder zum Himmel auf. Die Regenwolken hängen tief, der Wind peitscht mir die Nässe ins Gesicht, und die Zigarette zwischen meinen Lippen ist völlig durchweicht. Der Regen wird die ganze Nacht über herunterströmen. Ich lasse die Zigarette fallen, und sie verzischt in einer Pfütze zu meinen Füßen. Ich höre das böse Zischen der winzigen Glut, als sie vergebens versucht, gegen das Wasser anzukämpfen. Ich glaube, ich gleiche dieser Zigarette, denn ich kämpfe in diesem unermüdlich herabrauschenden Regen um mein Leben. Ich kann nicht atmen, die Luft legt sich mir schwer auf die Lunge. Ich muß nach Hause! Ich muß Nellie wiedersehen und Mama und Mimi. Und auch Papa, ob er mich nun sehen will oder nicht. Selbst wenn ich weiß, daß ich nicht bleiben kann, selbst wenn ich morgen auf diese Zufahrtsstraße zurückkehren muß, denn es kann eine unerträglich lange Zeit dauern, ehe ich wieder nach Hause fahren kann. Ich bin es müde, einsam zu sein. Das unvermeidliche Kartenspiel war noch immer im Gang, als ich durch die Zeltöffnung trat. Die Spieler sahen kurz auf, während ich meinen Hut gegen die Hosen schlug, um das Wasser abzuschütteln, dann blickten sie wieder in ihre Karten.
    Das schwache Licht der Öllampe flackerte über ihre Gesichter. Ich ging um den Tisch herum und blieb hinter Mike stehen, sah in

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