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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Kassierer. Das Blut hatte aufgehört, aus seinem Ohr zu fließen, er atmete auch etwas leichter. Ich spreizte eines seiner Augenlider auseinander und prüfte sein Auge, es war noch immer unempfindlich und verglast und würde es noch eine Weile bleiben.
    Während Spit mich die ganze Zeit beobachtete, suchte ich meine paar Sachen zusammen und verstaute sie in dem kleinen Koffer, den ich gekauft hatte.
    »Diesmal kommst du nicht so leichten Kaufs davon, Danny«, sagte er.
    Ich trat ans Bett und sah auf ihn hinunter. Dann hob ich nachdenklich den Revolver und sah, wie sich Todesangst und Entsetzen in seinen Augen spiegelten. »Woher willst du das wissen?« fragte ich. Er antwortete nicht, sondern starrte bloß mit weitaufgerissenen Augen auf die Waffe. Nach einem Moment lächelte ich und ließ ihn in meine Tasche gleiten. Ungeheure Erleichterung malte sich auf seinem Gesicht.
    »Mir ist's so, als hätten wir uns schon einmal in so einer Situation gegenübergestanden«, sagte ich, »war's nicht im letzten Mai, he?« Er nickte, konnte aber vor Angst nicht sprechen. »Hast mich wohl im September ebensogern wie im Mai, was?« fragte ich lachend. Er antwortete nicht.
    Ich beugte mich über ihn und schlug ihm mit der flachen Hand übers Gesicht. »Wenn du so schlau bist, Spit«, sagte ich, hob meinen Koffer auf und schritt zur Türe, »wie ich es von dir annehme, dann hüte dich, mir ein drittesmal über den Weg zu laufen!« Ich öffnete die Türe. »Du könntest nicht immer so glimpflich davonkommen! Die Löcher in deinem Kopf wird man kaum so leicht zusammenflicken können wie deinen Mund.«
    Damit schloß ich die Türe hinter mir, schritt durch das Vorderzimmer und trat ins Freie. Ich ließ das Vorhängeschloß an der Türe einschnappen, dann versperrte ich es. Dann schritt ich die Rampe zur Promenade hinauf bis zu dem kleinen Andenkengeschäft, wo ich den Schlüssel für den Häusermakler hinterlegte.
    Die kleine grauhaarige Frau, die das Geschäft gemeinsam mit ihrem Mann führte, übernahm ihn. »Gehen Sie schon, Danny?« fragte sie und sah mich durch ihre Stahlbrille freundlich an. »Alles in Ordnung?«
    »Natürlich, Mrs. Bernstein«, sagte ich lächelnd, »es ist alles in
    Ordnung.«
    Der Zug nach Süden stand auf der Fähre und verließ soeben den Hafen. Ich sah durch das Fenster auf die Lichter New Yorks zurück. Sie flimmerten nur schwach, denn es hatte zu regnen begonnen.
    Das war mir ganz recht. Es glich genau meiner inneren Verfassung. Ich hatte etwas zurückgelassen, ich wußte nicht, was es war, doch was es auch sein mochte, der Regen würde es wegwaschen. Eines Tages würde ich wieder zurückkommen, vielleicht würden die Dinge dann anders aussehen.
    Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und öffnete die Morgenzeitung. Aber erst als wir bereits durch das Flachland von New Jersey rollten, bemerkte ich die Notiz in einer der Broadwaynachrichten. Obwohl ich sie schwarz auf weiß sah, fiel mir's schwer, sie zu glauben.
    Sam Gottkin, Unternehmer, Manager und vormaliger Leichtgewichtsboxer unter dem Namen Sammy Gordon, hat sich gestern mit Miriam (Mimi) Fisher, der Schwester Danny Fishers, des Boxchampions, vermählt. Nach der Hochzeitsreise, die das junge Paar auf die Bermudas führt, wird es am Central Park South eine Dachgartenwohnung beziehen, die der Bräutigam für seine junge Frau völlig umgestalten ließ.
    Ich fuhr mit der Hand automatisch zur Notbremse, um den Zug zum Stehen zu bringen. Ich hielt den Griff einen Moment in der Hand, dann ließ ich ihn wieder los. Es hatte keinen Sinn
    zurückzukehren, ich konnte ja doch nichts mehr ändern.
    Langsam sank ich auf meinen Sitz zurück und las die Notiz ein zweitesmal. Grenzenlose Verlassenheit überfiel mich. Mimi und Sam! Ich überlegte, wie das möglich gewesen war, wie und wo sie sich kennengelernt hatten. Und was war aus dem Burschen aus ihrem Büro geworden, nach dem sie so verrückt gewesen war? Ich schloß müde die Augen. Jetzt war auch das völlig belanglos. Was auch geschah, nichts war von Bedeutung, denn für meine Familie war ich so ausgelöscht, als hätte ich nie gelebt.
    Der Regen trommelte gegen die Fensterscheiben, und langsam wurde ich stumpf und unempfindlich. Ich nickte ein. Quälende Bilder von Sam und Mimi drängten sich mir auf. Sie waren aber nie beisammen. Wenn einer von ihnen vor meinen Augen auftauchte, verschwand der andre. Schließlich schlief ich ein, ehe es mir gelang, beide gleichzeitig lange genug zu sehen, um ihnen Glück zu

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