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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Derartiges getan!« rief ich verzweifelt, »er hat heute in der Kirche gesagt, daß Gott sie liebevoll aufnehmen wird.« Ich hielt ihr Gesicht mit beiden Händen umfaßt. »Wir haben uns geliebt und lieben einander noch immer. Das ist alles, was Gott von uns verlangt.«
    Sie blickte mich an, ihre Augen waren tieftraurig, und ihre Hand berührte mich flüchtig. »Armer Danny«, flüsterte sie, »du kannst es einfach nicht verstehen.«
    Ich starrte sie an. Sie hatte recht - ich verstand sie nicht. Liebe ist etwas, das zwischen Menschen entsteht, und wenn sie echt ist, ist sie auch gesegnet. »Ich liebe dich«, sagte ich. Sie lächelte unter Tränen, erhob sich und sah mitleidig auf mich herab. »Armer Danny«, wiederholte sie, »du glaubst, daß deine Liebe alles ist, wessen du bedarfst, und kannst nicht verstehen, daß es für Ihn nicht genug ist.«
    Ich küßte ihre Hand. »Für uns war es immer genug.« In ihre Augen trat ein abwesender Blick. »Das war eben falsch, Danny«, sagte sie mit einer Stimme, die wie aus weiter Ferne kam, »auch ich glaubte, daß es für uns genügt, aber jetzt weiß ich, wie sehr ich gesündigt habe.« Ich fühlte noch, wie sie mir mit der Hand leicht über das Haar strich. »Wir müssen aber auch mit Gott leben, nicht bloß miteinander.«
    Damit verschwand sie im Schlafzimmer und schloß die Türe hinter sich. Ich zündete mir eine frische Zigarette an und blickte aus dem Fenster. Es hatte zu regnen begonnen. Es war ein Tag, den man vergessen muß. Die Totenstille begann mir bis ins innerste Mark zu kriechen.
    5
    Eine eigenartige Unempfindlichkeit hatte sich meines Körpers bemächtigt, durch die sich ein seltsam halbwacher Zustand einstellte. Es war beinahe so, als wäre mein Körper eingeschlafen, während mein Denken wach geblieben war. Ich hatte jeglichen Zeitbegriff verloren, nur meine Gedanken waren lebendig. Halbgeformte, undeutliche Erinnerungsreste gingen mir durch den Kopf, während mein Körper kalt und unberührt von dem Schmerz blieb, den sie mit sich brachten.
    Deshalb hörte ich wohl auch die Türklingel beim erstenmal nicht, das heißt, ich hörte wohl den Ton, vermochte ihn aber nicht richtig einzuordnen. Beim zweitenmal war er eindringlicher, fordernder. Stumpfsinnig überlegte ich, wer da läuten mochte. Es klingelte wieder, diesmal drang das Geräusch über meine Bewußtseinsschwelle. Ich sprang von meinem Sessel auf. Ich erinnere mich, während ich zur Tür ging, einen Blick auf die Uhr geworfen zu haben, und an meine Überraschung, daß es erst drei Uhr war. Mir schien es, als sei seit diesem Morgen ein ganzes Jahr verstrichen. Ich öffnete die Türe. Ein fremder Mann stand vor mir. »Was wünschen Sie?« fragte ich. Ein verdammt falscher Zeitpunkt, um von einem Hausierer belästigt zu werden. Der Fremde zog eine Brieftasche aus seinem Rock und hielt sie mir geöffnet hin, und zwar so, daß ich das rote Dienstabzeichen sehen konnte: »N. Y. C. Sozialamt, Erhebungsbeamter.«
    »Mr. Fisher?« fragte er. Ich nickte.
    »Ich heiße Jim Morgan und bin vom Sozialamt«, sagte er ruhig, »kann ich Sie einen Augenblick sprechen? Ich habe Ihnen einige Fragen zu stellen.«
    Ich starrte ihn an. Für mich war das nicht der geeignete Zeitpunkt, um Fragen zu beantworten. »Könnten Sie das nicht an einem andern Tag besorgen, Mr. Morgan?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich muß Sie jetzt fragen«, erwiderte er, und in seine Stimme kam ein unangenehmer Ton. »Miß Snyder hat über Ihren Fall verschiedene Informationen erhalten, die überprüft werden müssen. Es ist zu Ihrem eigenen Besten, wenn Sie meine Fragen beantworten.«
    Ich begann gegen den Kerl eine tiefe Abneigung zu empfinden. Wegen seines Dienstabzeichens ist er noch lange nicht der liebe Gott.
    Ich werde ihn nicht eintreten lassen. »Okay«, sagte ich kalt, »ich werde Ihre Fragen beantworten.«
    Er sah sich einen Moment verlegen um. Nachdem er aber offenbar einsah, daß ich ihn nicht in die Wohnung ließ, zog er ein kleines Notizbuch hervor und öffnete es. Er blickte kurz hinein, dann sah er mich an.
    »Sie haben heute Ihre Tochter begraben?«
    Ich nickte stumm. Die Worte, so kalt und unpersönlich ausgesprochen, klangen wie eine Profanierung.
    Er kritzelte etwas in sein Notizbuch. Diese Erhebungsbeamten sind doch alle gleich. Würde man ihnen diese kleinen Büchlein wegnehmen, dann wären sie wohl kaum mehr imstande, zu sprechen. »Die Beerdigungskosten inklusive Sarg haben vierzig Dollar ausgemacht,

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