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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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drohend einen Schritt auf ihn zu. Da lief er eilig die Stufen hinunter. Ich beugte mich über das Geländer. »Sollten Sie zurückkommen, Sie Dreckskerl«, schrie ich ihm nach, »dann bring ich Sie um! Zum Teufel, bleiben Sie mir ja vom Hals!« Er verschwand um den nächsten Treppenabsatz, und ich trat in die Wohnung zurück. Mir war speiübel. Und ich schämte mich, denn mir war, als hätte ich diesen Tag entweiht. Ich hätte mich nicht so benehmen dürfen. An jedem andern Tag vielleicht, aber heute nicht.
    Nellie stand in der Schlafzimmertüre. »Wer war das, Danny?« Ich versuchte mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Ach, so ein Affe vom Sozialamt«, sagte ich, »ich hab ihn gleich wieder weggeschickt.«
    »Was wollte er denn?«
    Für diesen Tag hatte sie bereits genug mitgemacht, es hatte keinen Sinn, sie auch noch damit zu belasten. »Nichts Besonderes«, sagte ich ausweichend, »er wollte mir bloß ein paar Fragen stellen, das war alles. Und jetzt geh wieder ins Bett und ruh dich aus, Baby.« Ihre Stimme klang dumpf und hoffnungslos. »Sie wissen etwas von deiner Nachtarbeit, nicht wahr?«
    Ich starrte sie an. Sie hatte alles mit angehört. »Warum versuchst du nicht zu schlafen, Baby?« sagte ich, ihrer Frage ausweichend. Doch ihre Augen blieben starr auf mich gerichtet. »Lüg mich nicht an, Danny. Es stimmt doch, was ich gesagt habe, nicht wahr?«
    »Und wenn es so wäre?« gab ich zu, »das ist jetzt nicht so wichtig. Wir werden es durch meinen Job wieder wettmachen. Der Boß hat versprochen, mir in den nächsten Tagen eine Aufbesserung zu geben.«
    Sie starrte mich noch immer an. Ich sah, wie ihr die Tränen wieder in die Augen traten. Ich eilte rasch durchs Zimmer und ergriff ihre Hand. »Für uns geht nichts gut aus, Danny«, sagte sie hoffnungslos, »nicht einmal an einem solchen Tag. Kummer und Sorgen, nichts als Kummer und Sorgen!«
    »Die sind jetzt vorbei, Baby«, sagte ich und hielt ihre Hand fest in der meinen, »von jetzt an wird alles wieder besser werden.« Sie sah mich mit erloschenen Augen an. »Es wird nie anders werden, Danny«, sagte sie trostlos, »wir sind verflucht. Ich habe dir nichts als Unglück gebracht.«
    Ich drehte ihr Gesicht so, daß ich ihr in die Augen sehen konnte. »Nellie, du mußt dir solche Ideen aus dem Kopf schlagen!« Ich küßte sie auf die Wange. »Du mußt an die besseren Zeiten glauben!« Unsre Blicke begegneten sich. »Was bleibt uns noch zu hoffen?« fragte sie still, »woher weißt du, ob du deinen Job jetzt überhaupt noch hast? Du hast dort während vier Tagen nicht einmal angerufen.«
    »Darüber mach ich mir keine Sorgen«, sagte ich, und das Herz sank mir bis in den Magen. Es stimmte, ich hatte völlig vergessen, im Laden anzurufen. »Jack wird alles verstehen, wenn ich's ihm erkläre.« Sie sah mich zweifelnd an. Etwas von ihrem Zweifel übertrug sich auf mich. Und wie sich herausstellte, sollten wir auch recht behalten.
    Jack blickte auf, als ich den Laden betrat, aber in seinen Augen war kein Willkommensgruß. Ich sah den Bartisch entlang. Ein fremder Mann arbeitete in meiner Abteilung.
    »Hallo, Jack«, sagte ich ruhig.
    »Hallo, Danny«, erwiderte er ohne Begeisterung.
    Ich wartete auf seine Frage, wo ich denn gewesen sei, aber er schwieg. Da merkte ich erst, daß er sehr ärgerlich war. Ich entschloß mich daher zu sprechen. »Es ist etwas geschehen, Jack«, erklärte ich, »ich konnte nicht kommen.«
    Sein Ärger spiegelte sich in seinen Augen. »Du hast vermutlich auch fünf Tage lang nicht telefonieren können, was?« fragte er ironisch.
    Ich hielt seinem Blick stand. »Das tut mir aufrichtig leid, Jack«, sagte ich entschuldigend, »ich weiß, ich hätte anrufen müssen, aber ich war so verzweifelt, daß ich alles andre vergaß.«
    »Blödsinn!« fuhr er auf. »Zwei Nächte lang hab ich mich fast zugrunde gerichtet und hab gewartet, daß du endlich aufkreuzen wirst, und du? Du hast nicht mal Zeit gefunden, um mich anzurufen!« Ich blickte wieder den Bartisch entlang. »Ich kann nichts dafür, Jack«, sagte ich, »es ist etwas geschehen, und ich konnte nicht telefonieren.«
    »Was? In fünf Tagen nicht ein einziges Mal?« sagte er ungläubig. »Da müßte die Welt erst zugrunde gehen, ehe ich jemandem einen solchen Bären aufbinden würde.«
    Ich sah ihn noch immer nicht an. »Jack, ich hatte einen schweren Kummer«, sagte ich ruhig, »meine Tochter ist gestorben.« Einen Moment trat tiefe Stille ein. Dann sagte er: »Danny, ist das wirklich

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