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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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fragte er.
    Ich grinste ins Telefon. »Nur ruhig, Sam, nur ruhig. Du weißt, wie empfindsam ich bin. Du verletzt meine zarte Seele.«
    »Dich kann nichts und niemand verletzen«, schnauzte mich Sam scharf an, »außer wenn du blechen mußt.«
    »Ist das die Art, wie du mit deinem einzigen Schwager sprichst?« frozzelte ich ihn, »besonders, wenn ich mir's angelegen sein lasse, dir einen Gefallen zu tun?«
    »Blöder Quatsch! Ich kenne dich«, erwiderte Sam, »also sag schon, wieviel bekommst du heute dafür?«
    »Das hängt von verschiedenen Umständen ab«, sagte ich ausweichend, »wieviel brauchst du?«
    »Fünftausend Kartons«, antwortete Sam.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist 'ne Menge
    Rauchzeug«, sagte ich, »aber ich glaub, um dreieinhalb pro Stück kannst du sie haben.«
    »Was?! Dreieinhalb Dollar für einen Karton?« Sams Stimme sprengte fast die Membrane.
    »Was soll diese Handelei?« fragte ich leichthin, »deine Mädels bekommen für 'ne kleine Gefälligkeit einen halben Dollar oder noch mehr.« Ich wußte Bescheid. Nicht umsonst hatte ich all die Jahre für ihn gearbeitet. Diese hübschen halbnackten Dinger, die in den Nachtklubs die Bauchläden vor sich her tragen, kannten sich aus, wie man die Männer um 'nen Dollar schröpft. »Dreieinviertel«, begann Sam zu handeln, »laß mich auch leben. Wenn ich nicht wäre, dann wärest du überhaupt nicht in dem Geschäft.«
    »Dreieinhalb«, sagte ich beharrlich, »ich halte zwar enorm viel von dir, Sam, und ich schulde dir noch immer die sechstausend - aber Geschäft ist Geschäft.« Das stimmte. Ich hatte Sam bisher noch nichts zurückgezahlt, weil ich das ganze eingehende Geld sofort in die Mietverträge für die neuen Lokale steckte. »Danny«, sagte Sam in flehendem Ton.
    »Wohin willst du sie geliefert?« fragte ich, seinen Ton völlig ignorierend. Ich wußte, daß er sich diesen Preis leisten konnte. Sam scheffelte Geld wie nie zuvor.
    Einen Moment war's ganz still. Dann sagte er mit müder Stimme: »An den gewohnten Platz.«
    »Bezahlung per Nachnahme?«
    »Ja«, antwortete Sam ohne jegliche Begeisterung, »und ich hoffe, daß dich die OPA erwischt, du Lump! Auf Wiedersehen.« Lächelnd legte ich den Hörer hin. Das waren rasch verdiente Zehntausend. Mich selbst kostete der Karton bloß eineinhalb Dollar. Ich griff in die Schreibtischlade und holte mein Notizbuch heraus. Ich studierte es aufmerksam. Ich hatte eine Liste aller Lokale aufgestellt, die ich mieten wollte. Dieses Geld kam mir sehr gelegen. Fast die ganze Liste meines Büchleins war bereits ausgestrichen, bald war es so weit, daß ich darangehen konnte, meine Automaten in Auftrag zu geben. Ich blickte auf den Kalender, es war bald Ende Mai. In wenigen Tagen würde ich siebenundzwanzig Jahre alt sein. Die Zeit verflog unheimlich rasch.
    Ich sah wieder in mein Buch. Es wäre wohl am besten, die Bestellung der Automaten sofort in Auftrag zu geben, wenn ich mir für die Zeit, da die Fabriken mit der Lieferung begannen, eine Vorzugsstelle auf der Liste sichern wollte. Denn die ganze Sache wäre keinen Schuß Pulver wert, wenn ich die Automaten nicht rechtzeitig bekäme.
    12
    Ich betrat lächelnd unsere Wohnung. Nellie beugte sich eben über den Herd und blickte in einen Topf. Ohne sich aufzurichten, wandte sie mir ihr Gesicht zu, und ich küßte sie auf die Wange. »Was gibt's zum Dinner, Baby?« fragte ich fröhlich. »Schmorbraten mit gedämpften Zwiebeln«, antwortete sie. Ich beugte den Kopf über ihre Schulter und schnupperte die köstlichen Düfte, die aus dem Kochtopf aufstiegen. »Mensch! Das riecht aber gut!« rief ich grinsend. »Wie bringst du das bloß fertig?«
    »Es ist schon so nahe zum Monatsende, daß der Metzger einige Marken vom nächsten Monat dazugenommen hat«, erklärte sie. »Ich weiß nicht, wie dir das immer gelingt«, sagte ich in bewunderndem Ton, »arbeitest den ganzen Tag in dieser stinkenden Fabrik und kommst dann nach Hause und kochst noch eine so großartige Mahlzeit.«
    »Na, das sind mir aber viele Komplimente auf einmal«,
    neckte sie mich, »da willst du doch bestimmt 'was.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich mein's wirklich. Wir brauchen das Geld nicht mehr, warum gibst du's denn nicht auf?«
    »Ich hab auch schon daran gedacht«, sagte sie, »aber die Burschen dort brauchen uns, jetzt mehr denn je.«
    »Und ich brauche dich noch viel dringender«, sagte ich rasch. »Was soll aus mir werden, wenn du dich derart aufreibst.«
    »Ach, sei doch

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