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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sehr gern.«
    Da packte ich sie rasch am Arm und zog sie zu mir in den schwach beleuchteten Flur. Ich warf die Zigarette zu Boden und nahm sie in die Arme.
    Während sie mit weitaufgerissenen Augen zu mir aufsah, fühlte ich die ganze Starrheit ihres Körpers. Aber sie blieb stehen, ganz still. »Danny!«
    Da küßte ich sie. Ich spürte ihre zarten Lippen und die Härte ihrer Zähne unter meinem Mund. Ihre Lippen waren kalt. Ich küßte sie nochmals. Jetzt waren sie schon ein wenig wärmer; sie öffneten sich leicht, und ich spürte, wie sie sich bewegten. Ich küßte sie nochmals, und jetzt waren sie ganz warm und erwiderten meinen Kuß. Ich sah lächelnd zu ihr hinunter. »Ist's wirklich so arg, Nellie?« Sie verbarg ihr Gesicht an meiner Schulter. »Du wirst mich jetzt für schlecht halten«, rief sie.
    Ich war völlig verwirrt. Das war keineswegs die Reaktion, die ich erwartet hatte. Meine Verwirrung war auch aus meiner Stimme zu hören. »Warum warst du dann am Nachmittag so herausfordernd zu mir? Du mußt die Spielregeln doch jetzt schon zur Genüge kennen. Hast ja lang genug im Leben gestanden.« Sie sah zu mir auf. Ihre dunklen Augen waren noch immer weit aufgetan, aber jetzt schimmerten sie weich und waren nicht mehr verängstigt. »Ich hab dich gleich gern gehabt,
    Danny, das war's. Deshalb bin ich auch nicht nach Hause gegangen, wie du mir's so wütend gesagt hast.«
    Ich sah sie einen Moment an; dann suchte ich wieder ihre Lippen. Ich fühlte jetzt, wie sich ihr Körper entspannte, während sie meine Küsse leidenschaftlich erwiderte. Diese Küsse waren echt. Ich hielt sie eng an mich gepreßt. »Aber du hast doch so abgebrüht getan«, flüsterte ich. »Wegen der Prügelei im Laden und all dem. Du hast doch sofort gewußt, daß Spit und Solly nur Theater machen. Woher weißt du was von diesen Dingen, wenn du nicht rumgekommen bist?«
    »Guiseppe, mein ältester Bruder, war Boxer«, antwortete sie und lag regungslos in meinen Armen. »Er hat mir gezeigt, wie sie's machen, wenn sie bloß Komödie spielen.«
    Unsre Augen trafen sich bei der schwachen Beleuchtung und hielten einander fest.
    »Du gibst mir also nicht den Laufpaß?« Ein letzter Rest von Mißtrauen schwang in meiner Stimme. »Nein, Danny«, ihre Stimme klang ganz ehrlich. Ich küßte sie wieder, doch diesmal war's anders. In diesem Kuß fühlte ich ihre Gelöstheit, ein gemeinsames Verstehen. Meine wilde Begierde war verschwunden. »Ich hab dich gern«, sagte ich, und plötzlich mußte ich lachen. »Du bist ein komisches Ding, aber du gefällst mir.«
    Sie sah mich lächelnd an. »Bist nicht mehr bös?« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Baby.«
    Diesmal hob sie mir ihr Gesicht entgegen und wartete auf meinen Kuß. Ich sah regungslos zu ihr hinunter. Ihre Augen waren geschlossen. »Danny«, flüsterte sie schüchtern, »Danny. küß mich.«
    Ich fühlte, daß sich ihr Mund verändert hatte. Er hatte sich geöffnet, und sie klammerte sich in wilder Leidenschaft an mich. Da zog ich sie ganz an mich, glitt mit meiner Hand ihr Rückgrat entlang und preßte sie so eng an mich, daß zwischen unsern Körper kein Millimeter Zwischenraum blieb. Ihre Augen waren noch immer geschlossen. Wir schwebten in einer andern Welt. Die Straßenecke, die Straßenlampe, der Flur, alles war verschwunden, außer dem brennenden Druck unsrer Lippen. Ich schloß ebenfalls die Augen, während meine Hände die Wärme ihres Körpers suchten. Ihr Flüstern gellte mir beinahe wie ein Schrei in den Ohren. »Danny! Danny! Nicht!!« Sie faßte erregt meine Hände und stieß sie beiseite.
    Ich umklammerte ihre Gelenke und hielt sie fest. Sie zitterte vor Angst. »Ruhig, Baby, sei ganz ruhig«, sagte ich sanft, »ich werd dir nicht wehtun.«
    Ihre panische Angst verschwand ebenso plötzlich, wie sie sie überfallen hatte, und sie verbarg ihr Gesicht an meiner Schulter. »Oh, Danny, ich hab noch nie so etwas gefühlt.«
    Ich schob meine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu mir empor. Tränen standen in ihren Augen. »Ich auch nicht«, sagte ich ernst, und ich meinte es aufrichtig.
    Ihre Augen wurden vor Staunen groß und tief. »Danny, Danny glaubst du...«, sie zögerte, »glaubst du, daß wir vielleicht ineinander verliebt sind?«
    Ich war ganz verwirrt, ich wußte es nicht. Ich versuchte zu lächeln. »Vielleicht sind wir's, Nellie, vielleicht.«
    Noch während ich sprach, fühlten wir eine Verlegenheit, und wir traten einige Schritte auseinander. Sie sah zu Boden und

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