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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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Golddukaten scheißen? Wie finanziert er diese schicken Anzüge, Apartments in der Park Avenue und was er sich Ihrer Meinung nach noch alles leistet?«
    Ich erstarrte. Gold. Münzen. Ich erinnerte mich an ein Gespräch, das ich vor ein paar Tagen zufällig aufgeschnappt hatte und bei dem sich zwei Beamten aus dem Raubdezernat über einen schizophrenen Paranoiker unterhalten hatten.
    »Offenbar ist Gerald gestern Abend nach Hause gekommen, hat den Safe im Arbeitszimmer des Ehemanns geknackt und sich Krügerrands im Wert von siebenundvierzigtausend Dollar unter den Nagel gerissen, die der Investmenttyp dort gebunkert hatte … Mit der Begründung, er hätte sich bei der CIA freigekauft.«
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle«, bat ich. »Ich bin gleich wieder da.«
    Ich rannte ins Raubdezernat und spürte die Blicke in meinem Rücken. Die New Yorker Kollegen dachten wohl, ich hätte den Verstand verloren. Zwei Minuten später kam ich mit einem leicht irritierten Sergeant Brian Hedley im Schlepptau zurück.
    »Raus mit der Sprache, Sergeant. Erzählen Sie ihnen von dem Investmentbanker, der von seinem paranoiden Schwager beklaut wurde.«
    Ein amüsierter Hedley berichtete über den paranoiden Anhänger von Verschwörungstheorien, der von einem Kumpel, der ebenfalls von staatlichen Stellen drangsaliert wurde, dazu überredet worden war, Krügerrands im Wert von mehreren zehntausend Dollar zu stehlen und zu versilbern.
    »Und Sie denken, Ridgecliff hat das eingefädelt?«, wollte Waltz wissen.
    Bullard grinste und klatschte. »Das lässt sich überprüfen, Ryder. Und wenn Sie sich getäuscht haben, dann lache ich mich scheckig.«
    »Wird nicht lange dauern, das zu checken«, meinte Waltz und schnappte sich seinen Hut.

KAPITEL 22
    Mit dem zusammengerollten Poster unter dem Arm schlenderte Harry Nautilus ins Leichenschauhaus, oder besser gesagt in die Pathologie des Forensischen Instituts von Alabama. Er winkte Vera Braden, der Empfangsdame mit der samtweichen Stimme, zu und Fred Tomlinson, einem älteren Wachmann. Tomlinson grüßte zurück und widmete sich dann wieder seiner Tageszeitung.
    Nautilus fand Dr. Clair Peltier hinter ihrem großen Holzschreibtisch, auf dem eine Kristallvase mit Blumen aus ihrem Garten stand. Angesichts der vielen unangenehmen Gerüche in der Leichenhalle war Nautilus hocherfreut, dass die Medizinerin sich in ihrer Freizeit als Gärtnerin betätigte.
    »Worum geht es denn, Harry?«, fragte Peltier. »Am Telefon haben Sie sich ja sehr bedeckt gehalten.«
    Nautilus beugte sich nach hinten, warf einen Blick in den Flur. Obwohl dort niemand war, schloss er vorsichtshalber die Tür. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Doc, und wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie es für sich behielten.«
    Peltier richtete ihre arktisch blauen Augen auf ihn und musterte ihn skeptisch. »Kein Problem.«
    Nautilus baute sich vor Peltiers Schreibtisch auf, rollte das Poster auseinander und hielt es hoch. Die Medizinerin betrachtete das Foto.
    »Er sieht verdammt gut aus … warten Sie, wer ist das? Mein Gott, Harry, ist das …?«
    »Ja. Jeremy Ridgecliff, wie Gott ihn geschaffen hat. Das Foto wurde erst kürzlich aufgenommen.«
    Peltier setzte ihre Brille auf, die an einer Kette hing, und studierte die Aufnahme. »Ich kenne nur Fotos von Ridgecliffs Verhaftung. Damals hat er wie ein junger Bursche ausgesehen, obwohl er bereits sechsundzwanzig war. Heute würde man ihn auf Anfang dreißig schätzen.« Sie setzte die Brille wieder ab. »Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass Sie mir das zeigen?«
    »Ja. Sie sind eine der wenigen, die über Carsons und Jeremy Ridgecliffs Geheimnis Bescheid wissen. Und Sie kennen Carson. Setzen Sie noch mal Ihre Brille auf und konzentrieren Sie sich auf Ridgecliffs Gesichtsausdruck.«
    Sie tat, worum er sie gebeten hatte. »Und?«
    »Ridgecliffs Miene … ist das nicht der Ausdruck, den Carson draufhat, wenn er …« Aus Sorge, sie negativ zu beeinflussen, sprach Nautilus den Satz nicht zu Ende.
    Peltier fiel die Kinnlade herunter, und kurz darauf schlug sie bestürzt die Hand vor den Mund.
    »Wenn er etwas gesteht, das er einem verschwiegen hat. Dann runzelt er die Stirn, beißt die Zähne zusammen und grinst dümmlich. Du liebe Zeit, Harry, jetzt, wo Sie es erwähnen, sehe ich es. Dieser Blick sagt: Ob es dir nun passt oder nicht, jetzt rücke ich mit der Sprache heraus. Ich habe ihm mal gesagt, ich würde diesen Blick sogar in der Dunkelheit hören.«
    »Carson taugt

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