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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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einfach nicht zum Pokerspieler. Freut mich, dass Sie mir zustimmen. Ich dachte schon, ich drehe langsam durch.«
    »Nein, garantiert nicht. Von wem ist dieses Foto?«
    Nautilus rollte das Poster wieder auf. »Ahm, wenn ich mich nicht täusche, geht es auf Vangies Konto. Wahrscheinlich hat sie es im Institut gemacht.«
    Peltier zog eine dünne dunkle Augenbraue hoch. »Hat das etwas mit Carsons Reise nach New York zu tun? Steht es schlimm? Sonderlich gesprächig war er nicht gerade.«
    »Er bewegt sich auf verdammt dünnem Eis. Wenn Sie mich fragen … je weniger wir wissen, umso besser für uns. Ich habe den Eindruck, dass er mich aus den unterschiedlichsten Gründen auf Distanz hält.«
    Peltier zeigte auf eine kleine durchsichtige Plastiktüte auf ihrem Schreibtisch. »Ich habe gerade ein Souvenir aus New York erhalten. Haar- und Faserproben von zwei Tatorten in Manhattan. Massenhaft unterschiedliche Haarfollikel. Wissen Sie schon Bescheid? Sie stammen aus Friseurläden und wurden mit Fasern von Kleidungsstücken aus Recyclingcontainern zusammengeworfen. Die New Yorker Spurensicherung ist der festen Überzeugung, dass Ridgecliff sie eingesammelt hat. Er ist auch der Hauptverdächtige …«
    »Ich hab’s kapiert. Und warum liegt das Material nun auf Ihrem Tisch?«
    »Carson hat mich gebeten, das Material noch mal zu überprüfen …«
    Nautilus stöhnte leise. »Sieht ihm ganz ähnlich. Und werden Sie seiner Bitte entsprechen, oder warten Sie, bis er sich mit etwas anderem beschäftigt und die Sache vergisst?«
    »Ich gebe die Probe in den Gaschromatographen und verdampfe Haare von ein paar hundert Personen. Anschließend befassen der Toxikologe und ich uns mit dem Ergebnis, das bei der Verbrennung herausgekommen ist.«
    »Nimmt man da normalerweise nicht nur ein oder zwei Haare auf einmal?«
    »Ja, aber in diesem speziellen Fall geht das nicht. Mir bleibt nicht anderes übrig, als im Trüben zu fischen.«
    »Aber dann ist das Ergebnis doch alles andere als eindeutig, oder?«
    Peltier verschränkte die Arme und starrte den Plastikbeutel mit den Haaren an, als hätte er sie zum Duell herausgefordert.
    »Na, wenn wir Glück haben, landen wir vielleicht einen Treffer.«
    Nautilus kämpfte gegen seinen Unmut an und klemmte das Foto unter den Arm. »Ich muss los. Schließlich wird von mir erwartet, dass ich noch die eine oder andere Straftat bearbeite, die in Mobile begangen wurde. Und ich muss noch Carson anrufen und ihm die neusten Ergebnisse mitteilen.«
    »Was Wichtiges?«
    »Ein kunterbuntes Sammelsurium aus Fakten, die kein schlüssiges Bild ergeben. Ich habe dieses Foto entdeckt und gehört, dass Prowse einen geheimnisvollen Patienten hatte, den niemand gesehen hat. Und irgendwo kommen auch die Washingtoner Heckenschützen ins Spiel. Was ist nur aus den guten alten Zeiten geworden, wo ein Laden ausgeraubt oder ein Familienmitglied erschossen wurde?«
    »Danke, dass Sie mir das Foto gezeigt haben, Harry. Ridgecliffs Gesichtsausdruck ist sehr eigen und ein bisschen Furcht einflößend. Seltsam, dass Carson auch immer so aus der Wäsche schaut, wenn er etwas beichten möchte.«
    »Wir dürfen nicht vergessen, dass die beiden Brüder sind«, meinte Nautilus. »Sie haben das gleiche Blut, die gleichen Gene. Carson hat mal erzählt, dass – als sie noch klein waren – einer von ihnen einen Satz angefangen und der andere ihn beendet hat.«
    »Sie agieren wie Zwillinge, die im Abstand von sechs Jahren geboren wurden.«
    »Glücklicherweise gibt es auch ein paar Unterschiede«, sagte Harry, winkte und spazierte zur Tür hinaus.
    Peltier fröstelte plötzlich. Sie starrte auf die Tüte aus New York, füllte das Antragsformular für die Benutzung des Gaschromatographen aus und unterstrich das Wort sofort.
    *
    Rebecca Weinglass stand neben ihrem Bruder, der die Krügerrands gestohlen hatte. Gerald Orman war ein mausgrauer Mann in den Vierzigern, der eine verwaschene Strickjacke, graue Hosen und Lederhausschuhe trug. Orman machte sich auf einem Polstersessel in der Mitte des riesigen Wohnzimmers ganz klein. Aus dem Mobiliar, den orientalischen Teppichen und Kunstgegenständen konnte man darauf schließen, dass die Besitzer des Apartments mehr als wohlhabend waren, und das Designerkleid von Ms Weinglass, das ihre stämmige Statur kaschierte, unterstrich diesen Eindruck noch. Da wir unser Kommen nicht telefonisch angekündigt hatten, ging ich davon aus, dass sie zum Frühstück immer Diamanten anlegte.
    Ms Weinglass’ kurze,

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