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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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völlig still. Mein Augenmerk galt weiterhin dem breiten Fenster. Ich hoffte, mich nicht geirrt zu haben und setzte darauf, dass sich die Bewegung wiederholte.
    Zunächst passierte nichts. Ich konnte mich auch geirrt haben. Auch mir spielten die Nerven manchmal einen Streich. Aber ich hatte mich nicht geirrt, denn als ich genauer hinsah, entdeckte ich den Schatten.
    Ob es tatsächlich einer war, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber in der Wohnung floss etwas von einer Seite zur anderen. Als wäre jemand dabei, sich zu bewegen, damit er so schnell wie möglich vorankam.
    Ein Körper? Ein Gesicht? Möglicherweise bleicher als der Körper? Beides zerfloss dann zu einem Schatten?
    Einige Sekunden wartete ich ab. Ich hoffte, dass jemand die Terrassentür öffnen und nach draußen gehen würde. Den Gefallen tat man mir leider nicht.
    Was ich gesehen hatte, das hatte ich gesehen. Davon ließ ich mich nicht abbringen.
    Hinter mir hatten die beiden aufgehört zu sprechen. Ich zog mich zurück und ging zu ihnen.
    »He«, flüsterte Abe Douglas, »was war da los? Du hast so interessiert geschaut.«
    »In der Wohnung nebenan ist jemand«, erklärte ich nur.
    ***
    Abe Douglas hatte mich verstanden und gab mir zunächst keine Antwort. Carol Lindner befand sich bereits fast in der Wohnung, als sie stehenblieb und sich drehte.
    »Was haben Sie da gesagt?«
    »Es ist jemand in der Wohnung.«
    »Clint?«
    »Bestimmt nicht. Es sei denn, es macht ihm Spaß, sich in der Dunkelheit zu bewegen.«
    »Moment«, sagte Abe Douglas nur. Er ging dorthin, wo ich gewesen war, und musste seinen Kopf ebenfalls drehen, um gegen die Fensterscheibe schauen zu können.
    Carol Lindner stand in der offenen Tür und hielt die Arme vor der Brust verschränkt.
    Der G-man schaute nicht lange hin. Er drehte sich bald wieder herum und kam zu mir. »Richtig gesehen habe ich nichts«, erklärte er. »Nicht mal eine Bewegung.«
    »Aber ich. Es war keine Täuschung, Abe.«
    »Ja, ich glaube dir ja.«
    »Lass uns reingehen.«
    Inzwischen brannten in der Wohnung zwei Lichter. Die Lampen waren schon kleine Kunstwerke aus Stahl und papierähnlichen Lampenschirmen. In der Nähe einer roten Sitzgruppe aus Leder standen sie.
    Carol ließ sich in einen Sessel fallen. Sie hatte sich zwischendurch einen Drink geholt und trank jetzt einen Schluck.
    »Wer kann das denn sein?«, fragte sie. »Ein Einbrecher?«
    »Nicht direkt«, sagte ich und schloss die Terrassentür.
    »Sie sind sich sicher, dass Sie sich nicht getäuscht haben, Mr. Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Als wir uns vorhin die Tür angeschaut haben, war das Schloss nicht beschädigt«, sagte Abe. »Es muss also zwischendurch jemand in die Wohnung gegangen oder schon drin gewesen sein.«
    »Ein Einbrecher?«, fragte Carol und schüttelte noch in der gleichen Sekunde den Kopf. »Das glaube ich nicht. So einfach kommt man nicht hinein.«
    »Es kann auch sein, dass die Person einen Schlüssel besessen hat«, meinte Abe.
    »Den habe ich!«
    Wir ruckten herum und schauten Carol Lindner an. »Sie haben einen Schlüssel?«, flüsterte mein Freund.
    »Ja.« Sie nickte. »Ist das schlimm? Ich habe Ihnen doch erzählt, dass wir ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis hatten. Dazu gehört auch, dass ich einen Zweischlüssel habe. Umgekehrt ist es ebenso.«
    Die Überraschung hatte uns recht sprachlos gemacht. Aber es war auch eine Fügung des Himmels, denn mit dem Schlüssel konnten wir die Wohnung betreten, ohne dass es irgendwelche Spuren gab.
    »Würden Sie uns den Schlüssel überlassen?«, bat Abe.
    Carol zierte sich etwas. »Ich weiß nicht. Sie sind fremd und...«
    »Auch Kollegen von Clint. Und wir sind nicht grundlos hier erschienen. Ich glaube zudem nicht, dass sich John getäuscht hat, auch wenn ich den Besucher nicht gesehen habe.«
    Carol Lindner zögerte noch. Sehr wohl war ihr bei der Sache nicht, was auch verständlich war, denn wir hätten nicht anders reagiert.
    »Also gut, ich vertraue Ihnen.«
    Sie stand auf und ging in die Küche. Wenig später kehrte sie mit einem Schlüssel zurück, den sie Abe in die Hand drückte.
    »Danke.«
    »Ich muss doch nicht mit – oder?«
    »Nein, das brauchen Sie nicht.«
    »Dann bin ich beruhigt.« Trotz der Worte blieb der Schauer auf ihrem Gesicht.
    »Warten Sie hier«, sagte Abe, »es wird sicherlich nicht lange dauern.«
    »Aber seien Sie bitte vorsichtig. Ich habe so ein komisches Gefühl. Das ist wie eine innere Warnung.«
    »Geht schon klar.«
    Wir

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