Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Nachbarn anfragen.« Ich war schon nach links gegangen und blieb vor der nächsten Tür stehen. Auf dem Schild las ich den Namen einer Frau.
    Carol Lindner.
    Ich klingelte. Zu hören war nichts, das Material war zu dick. Aber ich sah den Spion in der Türmitte und wurde bestimmt beobachtet. Deshalb setzte ich mein bestes Lächeln auf.
    Ich schien Vertrauen erweckt zu haben, denn die Tür wurde wenig später aufgezogen.
    »Bitte, was kann ich für Sie tun?«, sprach mich eine fröhlich klingende Frauenstimme an.
    »Es geht um Ihren Nachbarn.«
    »He, um Clint?«
    »Ja.«
    »Er ist nicht da.«
    »Das wissen wir und...«
    Carol Lindner zog die Brauen stärker zusammen, als sie meinen Freund Abe herankommen sah. Jetzt wurde ihr schon etwas mulmig. Das Misstrauen lasen wir in ihrem Blick.
    »Keine Sorge«, sagte Abe und präsentierte wieder seinen Ausweis. »Wir sind...«
    »Kollegen von Clint.«
    »Ja.«
    »Stark. Aber er ist nicht da.«
    Zwischen uns entstand eine kleine Pause. Carol war eine Frau um die 30. Sie hatte braunes, kurz geschnittenes Haar, ein rundes Gesicht und trug eine Brille, deren Fassung kaum zu sehen war, so dünn war sie. Der Hosenanzug aus grünem Stoff sah sehr bequem aus. Ich sah, dass ihre Füße nackt waren.
    »Sie können auch reinkommen«, sagte sie.
    »Danke.«
    Wir taten es gern, nachdem wir uns vorgestellt hatten. Ich wusste nicht, ob die Wohnung nebenan so ähnlich oder sogar gleich aussah, diese hier jedenfalls war großzügig geschnitten, auch wenn sie nur wenige Räume besaß. Der Wohnbereich war super. Besonders der Ausblick weit über den Potomac hinweg. Tagsüber waren sicherlich die Küste und das Meer zu sehen. In der Dunkelheit allerdings und wegen der vielen Lichter schauten wir nicht so weit. Es gab eben vieles, was uns ablenkte.
    Carol Lindner lachte leise, als sie bemerkte, wie beeindruckt wir waren. »Wenn es Ihnen nicht zu kalt ist, können wir auf die Terrasse gehen.«
    »Gern«, sagte Abe Douglas.
    Die Frau schlüpfte in bereitstehende Schuhe und hebelte die Tür auf. Jetzt wurde unser Blick von keiner Scheibe abgelenkt. Er war einfach phänomenal. In der klaren Luft leuchteten die Lichter ebenfalls klar, und der weite Himmel erinnerte mich an einen riesigen See, dessen dunkles Wasser nicht bewegt wurde.
    Auf den Fliesen standen noch die Gartenmöbel vom Sommer. Sie wurden durch eine Plane geschützt.
    Es war kalt, aber nicht zu windig hier oben. Seitenmauern schützten die kleine Terrasse. Sie waren auch gegen die Einblicke der Nachbarn gebaut worden.
    Ich blickte unwillkürlich nach rechts, denn dort befand sich die Wohnung des FBI-Agenten. Da die Mauer nicht bis zum Rand des Geländers reichte, konnte man durchaus von dieser Terrasse hier auf die anderen beiden klettern.
    »Kennen Sie Clint Walker gut?«, fragte Abe.
    »Wir sind Nachbarn.«
    »Auch da gibt es unterschiedliche Verhältnisse.«
    Carol lachte. »Verhältnisse ist gut gesagt. Wir haben kein Verhältnis wenn Sie das meinen. Ich mache mir nichts aus Männern.«
    »Verstehe.«
    »Wunderbar. Und trotzdem hatten wir ein gewisses Verhältnis zueinander. Er vertraute mir, ich ihm. Wir haben an manchen Abenden zusammengesessen und eine Flasche Wein geleert. Es war gut, denn man kann sich mit Clint ausgezeichnet unterhalten.«
    »Hat er viel über seinen Job gesprochen?«, erkundigte sich Abe.
    »Nein, das Thema war tabu. Höchstens am Rande. Auch ich habe nicht über meine Arbeit als Brokerin in einer Bank geredet. Wir wollten nur locker sein.«
    Ich hatte alles gehört, mischte mich allerdings nicht ein, sondern trat an den seitlichen Rand der Brüstung und drehte den Kopf so, dass ich auf die Terrasse schauen konnte, die zu Walkers Wohnung gehörte.
    Sie war mit der, auf der ich mich aufhielt, identisch. Auch dort standen mit einer Plane geschützte Freizeitmöbel.
    Ich drehte den Kopf so weit herum, dass ich den größten Teil der Scheiben überblicken konnte. In der Wohnung war es dunkel. Dennoch sah ich einige wenige Lichtreflexe auf der Scheibe und hatte den Eindruck, das Fenster gewölbt zu erleben.
    Es gab auch keine Notbeleuchtung in der Wohnung. Hinter der Scheibe ballte sich die Dunkelheit Clint Walker war wirklich nicht zu Hause. Enttäuschend zwar, aber damit hatten wir rechnen müssen.
    Ich wollte mich wieder zurückziehen, als all meine Beobachtungen über den Haufen geworfen wurden. So leer wie es den Anschein hatte, war die Wohnung nicht.
    Mir fiel eine Bewegung auf.
    Ich tat nichts und blieb

Weitere Kostenlose Bücher