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Bestimmt fuer dich

Bestimmt fuer dich

Titel: Bestimmt fuer dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Rognall
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nicht passieren«, erwiderte Lukas und unternahm einen neuen Versuch, seine Hand aus dem Briefkastenschlitz zu befreien.
    »Und Sie sind …«
    »Lukas«, antwortete er ächzend. Seine Hand tat bereits ziemlich weh, und allmählich befürchtete er, dass ihn nur noch die Feuerwehr befreien könnte.
    »Rosanna hat mir nie von einem Lukas erzählt«, sagte Kira argwöhnisch.
    »Wir kennen uns erst seit letzter Woche.«
    »Da war sie doch krankgeschrieben.«
    Lukas lächelte unbehaglich. Er hatte kein Interesse daran, Kira seine Beziehung zu Rosanna zu erklären – vor allem, weil Rosanna selbst dies offenbar nicht für nötig gehalten hatte.
    »Oh«, sagte Kira plötzlich und ein Mundwinkel hob sich zu einem schiefen Lächeln. » Deshalb hat sie gekündigt.«
    »Was?«, fragte Lukas verwirrt.
    »Ihren Job.« Kira seufzte. »Hätte sie mir doch sagen können, dass auch sie erst mal nur bei ihrem Liebsten bleiben will.« Sie überlegte. »Obwohl – dazu ist sie eigentlich nicht der Typ. Dachte ich jedenfalls. Was machen Sie denn beruflich?«
    Lukas seufzte. »Ich bin Journalist.«
    Kira sah ihn erstaunt an. »Haben Sie ihr deshalb die Zeitung bringen wollen?«
    »Genau«, sagte Lukas, um das Thema endlich abzuschließen. Zu spät bemerkte er, dass Kira ihren Finger ausstreckte, um auf Rosannas Klingel zu drücken. Aber zu seiner Erleichterung meldete sich niemand.
    »Ist sie gar nicht da?«, fragte Kira.
    »Sieht so aus«, murmelte Lukas und versuchte seinen Arm zu drehen, um seine Hand in einen günstigeren Winkel zu bringen.
    »Soll ich mal helfen?« Kira hatte kaum ausgesprochen, da packte sie auch schon seinen Arm und zerrte daran. Lukas stöhnte schmerzerfüllt auf.
    »Salatöl«, sagte Kira.
    Lukas sah sie verständnislos an.
    »Zum Schmieren. Ach, warten Sie mal.« Sie warf einen Blick in ihre Handtasche, die die Form eines großen Mauskopfes hatte, und begann darin herum zufischen. »Ich glaub’, ich hab’ hier noch ’ne Tube Gleitgel.«
    »Toll«, seufzte Lukas.
    »Nee, doch nicht«, befand Kira schließlich. »Aber ich hab’ mir gerade ’nen Erdbeerjoghurt gekauft. Mal ausprobieren?«
    Lukas war inzwischen alles recht. Kira zog den Deckel vom Joghurtbecher und leckte diesen erst mal gründlich ab, bevor sie sich Gedanken machte, wie sie am besten mit ihrer Zwischenmahlzeit weiterverfahren sollte. Sie kramte wieder in ihrem Mauskopf und fand einen Plastiklöffel, mit dem sie erste kleine Portionen auf Lukas’ Handgelenk dosierte und Richtung Briefkastenschlitz strich. »Das wird ’ne Sauerei«, erklärte sie und zog wieder einen Mund winkel hoch.
    Zu Lukas’ Überraschung reichten ein paar Löffel, um seine Hand beim erneuten Zerren tatsächlich zu befreien.
    »Hab’s ja gesagt«, freute sich Kira und entschied, den Rest des Bechers zu Ende zu löffeln.
    Lukas massierte seine starre, mit Erdbeerjoghurt verschmierte Hand, bedankte sich und atmete erleichtert durch. Dann fiel ihm ein, dass der Zeitungsteil mit dem Herrlichter-Artikel immer noch in Rosannas Briefkasten steckte.
    Kira musterte Lukas. »Darf ich im Gegenzug mal was fragen?« Sie knipste ein Auge so lange zu, dass Lukas schon dachte, sie hätte etwas hineinbekommen. Doch dann sprach sie weiter. »Das mit dem Unfall war geflunkert, oder? Rosanna wollte nur mal ’ne Woche blaumachen, so aus … romantischen Gründen, stimmt’s?«
    Lukas schüttelte den Kopf. »Sie ist wirklich um ein Haar ums Leben gekommen.«
    »Echt?« Kira schnaubte ungläubig. »Mann, und das schon zum zweiten Mal.«
    Lukas sah sie verwirrt an. »Zum zweiten Mal?«
    »Ja, klar, als Teenager hat sie … Na ja.« Kira verzog den Mund und verstummte.
    »Was ist damals passiert?«
    »So richtig weiß ich das auch nicht«, wich Kira aus. »Müssen Sie ihre Schwester fragen.«
    »Was für eine Schwester?«
    Kira lachte verdutzt. »Hat Sie Ihnen von Maren noch nicht erzählt? Sind Sie beide überhaupt zusammen?«
    »Nicht mehr«, gestand Lukas leise.
    Nun klappte Kira der Unterkiefer herunter, was ihrem Gesicht einen ganz neuen Ausdruck verlieh. »Das wird ja immer besser«, murmelte sie. »Und wie packt Rosanna das? Hoffentlich besser als die Scheidung. Von der wissen Sie wohl auch nichts.«
    »Doch, ein bisschen.« Aber Lukas’ Gedanken waren immer noch bei Kiras vorherigen Andeutungen. »Sie haben eben gesagt, Rosanna wäre schon als Teenager fast gestorben …«
    Kira verschränkte die Arme vor der Brust. »Hätte nicht davon anfangen dürfen.«
    »Wieso?«
    »Ist eben

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