Bestrafe mich
gleich
eine Bestrafung sein soll. Ich erhebe Einspruch.“
Der Lord funkelte sie an. „Ich wüsste nicht, dass ich dir das Recht dazu gegeben
hätte.“
„Wenn Sie sich als sturer Mistkerl erweisen, dann gehe ich und nehme Eileen mit.“
Jenna lud sich weitere Happen auf den Teller. „Aber erst, wenn ich aufgegessen habe.“
Der Lord hob eine Augenbraue. „Könnte es sein, dass du eine Widerspenstige bist,
die förmlich darum bettelt, gezähmt zu werden?“
„Schon möglich. Also: keine Bestrafung für Eileen, ja?“
„Was für eine unfassbare Sturheit. Na gut, ich will dir so weit entgegenkommen, als
ich Raven die Entscheidung überlasse.“ Der Lord sah Raven an. „Was denkst du?
Sollte Eileen bestraft werden?“
Raven konnte deutlich sehen, wie Eileen damit rang, ihm einen flehenden Blick
zuzuwerfen. „Das entscheide ich später.“
„Auch gut.“ Der Lord klatschte in die Hände, woraufhin Karen erschien und die
Weingläser nachfüllte.
Raven hatte sich ganz bewusst die Option offen gehalten, wie sehr er Eileen später
wehtun wollte. So konnte er herausfinden, ob Angst sie erregte.
****
Eileen war nahe daran, einfach aufzustehen und zu gehen. Wie konnte Raven ihr das
antun? Wie konnte er ihr diese Ungewissheit zumuten? Sie nahm einen Schluck Wein,
damit die rubinrote Flüssigkeit sie beruhigen konnte. Nach einer Weile ebbte die Wut
ab, und sie konnte weiteressen, auch wenn sie kaum wahrnahm, was sie sich in den
Mund schob.
Er wird mich bestimmt nicht bestrafen. Er lässt mich nur ein bisschen zappeln.
Vielleicht ist das eine dieser Maßnahmen, die meiner Erziehung dienen. Und wenn er sich doch entschloss, sie zu bestrafen? Die Ungewissheit war fast noch
quälender, als hätte er die Bestrafung sofort ausgeführt.
Nach dem Essen gingen sie eine Runde durch den von Laternen beleuchteten Park.
Eileen stöckelte unsicher über die Kieswege. Da Raven ihre Hände wieder an die
Halsmanschette gefesselt hatte, war sie darauf angewiesen, dass er sie stützte, damit
sie nicht stolperte. Er tat es, indem er einen Arm um ihre Taille legte und sie mit dem
anderen am Oberarm hielt. Für diese Berührungen nahm Eileen die kleine
Unbequemlichkeit in den High Heels gern in Kauf.
Jenna und der Lord, die hinter ihnen gingen, unterhielten sich angeregt über Eileens
Rückseite, vor allem über ihren wohlgerundeten Hintern.
„Ich kann schon vor meinem geistigen Auge sehen, wie er unter der Reitgerte zuckt“,
freute sich der Lord.
„Denken Sie immer daran“, ermahnte Jenna, „dass Eileens Haut nicht beschädigt
werden darf.“
„Keine Sorge, wenn es ernst wird, verlasse ich mich auf Raven. Er ist ein Meister im
Umgang mit jeder Peitsche meiner umfangreichen Sammlung. Er weiß genau, wohin
und wie fest er womit zuschlagen darf, um einen gewünschten Effekt zu erzielen. Er
kann eine Sklavin an den Rand der Verzweiflung bringen, ohne mehr als einen Hauch
roter Linien auf ihrer Haut zu hinterlassen. Er kann sie aber auch an den Punkt
bringen, wo sie ihn unter Tränen darum bittet, ihr Striemen zu verpassen, nachdem sie
ihn kurz davor noch angefleht hat, sie loszubinden.“
„Das klingt ja beruhigend, um nicht zu sagen prickelnd“, sagte Jenna mit ironischem
Unterton. „Sollte ich jemals den unwiderstehlichen Drang verspüren, ausgepeitscht zu
werden, weiß ich jetzt, an wen ich mich vertrauensvoll wenden kann.“
„So, das reicht!“
Eileen drehte sich erschrocken um, als sie den barschen Tonfall des Lords hörte. Sie
sah, wie er Jenna packte und gegen die Seite einer Marmorstatue drückte, die ein
Einhorn von der Größe eines kleinen Ponys darstellte.
„Dein flapsiges Benehmen wird mir allmählich zu viel. Entweder du bietest mir jetzt
auf der Stelle eine Wiedergutmachung an, oder ich lasse dich und Eileen von Gerald
heimfahren.“
Jenna sah zu Eileen, die ein Kopfschütteln andeutete.
„Es tut mir leid, Sir“, gab sich Jenna reumütig. „Ich habe mich nicht benommen, wie
es sich für einen Gast geziemt. Als Wiedergutmachung biete ich Ihnen meine Brüste
an. Tun Sie damit, was Sie wollen. Küssen Sie sie oder schlagen Sie sie mit der
Reitgerte. Ich verspreche stillzuhalten, bis Sie sich abreagiert haben.“
Der Lord befahl Jenna, sich auszuziehen und über den Rücken des Einhorns zu
legen, und zwar so, dass ihre Füße um dessen Hals geschlungen waren.
Eileen wusste von ihrem Bondage-Shooting, wie unbequem so etwas war. Jenna
gehorchte ohne zu zögern. In Windeseile entkleidete sie sich, zog auch die Schuhe
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