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Bestrafe mich

Bestrafe mich

Titel: Bestrafe mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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ausgezogen, gefesselt und wieder
losgebunden, festgehalten und ausgepeitscht.
„Werde ich für meinen nächtlichen Ausflug bestraft?“
„Nein, denn ich habe nicht vor, dich zu verraten. Ich hoffe, dass du mich auch nicht
verraten wirst und dem Lord nicht sagst, dass ich dich geküsst habe.“
Sie drehte den Kopf zu ihm und meinte erstaunt: „Aber du hast mich doch gar nicht
geküsst.“
Die Hand verschwand, und plötzlich lag Raven, gestützt auf einen Ellbogen, neben
ihr. „Noch nicht“, sagte er.
Eileen sah zu ihm auf und konnte fast nicht glauben, dass er sich tatsächlich langsam
zu ihr herabbeugte, bis seine Lippen nur noch durch wenige Luftmoleküle von ihren
entfernt waren. „Wenn ich darf“, fügte er hinzu.
Statt einer Antwort hob sie ganz leicht den Kopf. Mehr war nicht nötig, und schon
lagen ihre Lippen aufeinander. Er küsste sie sachte, strich ihr Haar zurück, ließ seine
Lippen über ihre Wangen bis zu ihrem Hals hinunterwandern und wieder zurück.
Lust, wie Eileen sie noch nie empfunden hatte, breitete sich in ihr aus. Es war eine
Lust, die aus dem Herzen kam. Eine Träne lief ihr aus dem Augenwinkel über die
Schläfe. Raven nahm sie mit der Zungenspitze auf. Und dann löste er sich auch schon
von ihr, woraufhin Eileen nicht anders konnte, als sich an ihn zu klammern.
„Du hättest ein Stofftier mitbringen sollen, damit du nachts etwas zum Kuscheln
hast.“
Eileen ließ ihn los. Sie fühlte sich entsetzlich missverstanden. Es ging ihr doch nicht
darum, irgendetwas zum Kuscheln haben. Sie wollte ihn, mit Haut und Haar und
Händen, mit dem ganzen spröden Charme, dem rätselhaften Charisma und der Aura
von Ruhe.
„Schlaf jetzt. Ich schließe die Vorhänge, damit die Sonne dich nicht zu früh weckt.
Gute Nacht, Eileen.“
Sie murmelte „Gute Nacht“, und drehte sich weg, damit er ihre Tränen nicht sah.

Kapitel 7
    Mit 15 Jahren hatte Eileen ihren ersten festen Freund gehabt. Sie war sich nicht sicher
gewesen, ob sie ihn wirklich liebte. Ihre Mutter hatte ihr damals geraten: „Wenn du dir
über deine Gefühle im Unklaren bist, dann achte mal darauf, was dir durch den Kopf
geht, wenn du morgens aufwachst. Wenn man frisch aus dem Schlaf kommt, ist alles
noch ganz echt und unverstellt. Das ist der beste Moment, um einen ehrlichen Blick
auf die eigenen Gefühle zu erhaschen, denn im Verlaufe des Tages kannst du dir alles
schönreden oder unliebsame Gefühle unterdrücken.“
    Seitdem achtete Eileen regelmäßig darauf, was sie nach dem Aufwachen fühlte. An
diesem Freitagmorgen, als sie nach ihren noch ganz frischen Erfahrungen als Sklavin
erwachte, war ihr erster Gedanke: „Ich kann es kaum erwarten, Raven
wiederzusehen.“
    Gleich darauf fluteten die Eindrücke des vergangenen Abends ihren noch schläfrigen
Geist. Ravens starke und doch so einfühlsamen Hände. Seine warme Stimme. Der
Duft seiner Nähe. Diese tiefen Augen.
    Sie dachte auch an den Lord. Er machte ihr Angst mit seiner etwas unberechenbaren
Art, aber er erregte sie auch, sehr sogar. Es gefiel ihr, ihm zu gehören und zu
gehorchen, ihm ihre Lust zu schenken und ihren Schmerz. Sie fühlte sich stark zu ihm
hingezogen und hatte ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil sie in seinen
Diener verliebt war. Das geziemte sich sicher nicht für eine Sklavin. Aber sie war eben
immer noch in erster Linie Frau – und Mensch.
    Sie hörte ein leises Grunzen und merkte, dass sie nicht allein war. Sie war sicher,
dass weder Raven noch der Lord im Schlaf grunzten, trotzdem riss sie voller Hoffnung
die Augen auf und sah einen Schopf wirren roten Haars direkt vor ihrer Nase. Jenna.
    Eileen rückte näher an sie heran und schmiegte sich an ihren Rücken. Jenna grunzte
wieder, diesmal klang es sehr zufrieden.
„Tiefer“, murmelte sie. „Füll mich ganz aus.“
Sie träumte wohl gerade vom Lord. Eileen legte eine Hand auf Jennas Pobacke.
„Ja, reite mich wie eine wilde Stute, die du zähmen möchtest.“
Eileen lachte. „Du bist ganz schön eloquent im Schlaf.“
Jenna fuhr herum. „Was? Oh, du bist es. Hach, ich hatte so einen schönen Traum.“
„Das war nicht zu überhören. Seit wann bist du hier?“
„Keine Ahnung. Wie spät ist es?“
„Ich habe keine Uhr. Darfst du denn hier sein?“, erkundigte sich Eileen.
„Ich habe den Lord gestern Abend gebeten, heute Morgen eine Weile mit dir allein
sein zu dürfen, damit wir uns unterhalten können. Wir bekommen nachher ein
Frühstück ans Bett gebracht und können den Tag in aller

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