Betörende Versuchung
durcheinander, dass ich nicht bleiben und warten wollte. «
Arabellas Kehle schnürte sich zusammen. »Onkel Joseph war völlig außer sich«, gestand sie. »Dann hat wohl Sebastian gemerkt, dass etwas nicht stimmte, denn er kam auch heraus ... Wir sollen uns nun vor dem Frühstück treffen.« Sie schüttelte gequält den Kopf. »Ich bin so ein Dummkopf! Ich habe kein bisschen nachgedacht... ich hätte noch nicht einmal mit Justin auf die Terrasse hinausgehen sollen. Tante Grace war sehr erschüttert. Sie hat mich nicht einmal mehr angesehen. Keiner von beiden hat auch nur ein Wort zu mir gesagt, nachdem wir die Terrasse verlassen haben. Ich schäme mich ja so«, gab sie zu. »Und es ist mir so peinlich. Jeder weiß, dass etwas passiert ist ... Oh, Georglana, ich habe Angst, den Ruf der Familie ruiniert zu haben. «
Georglana drückte ihre Hand. »Es ist alles meine Schuld. ich hätte nicht einfach so hinausstürmen dürfen. Wenn ich gewusst hätte, dass ... dass ... «
Arabella lächelte leicht. »Dass ich Justin küssen würde?«
Georgianas Wangen bekamen einen rosafarbenen Schimmer. »Nun, ja ... wenn ich es geahnt hätte, Arabella, dann wäre ich doch allein hinausgegangen! Es tut mir ja so Leid! Es ist alles meine Schuld. «
»Natürlich nicht.« Arabellas Antwort kam a utomatisch. Lieber Himmel, was h atte sie sich nur dabei gedacht? Justin zu erlauben, sie auf diese begehrliche Art und Weise zu küssen, so dass sie das Gefühl hatte, sie würde dahin schmelzen? Und nicht nur das, auch noch zuzulassen, dass er ihre Brüste entblößte? Es hatte sich angefühlt, als würde ihre Haut brennen; sie hatte seine Finger spüren wollen, da, genau an der Spitze
»Arabella?«
An Georgianas Gesichtsausdruck war abzulesen, dass sie mehrfach versucht hatte, Arabellas Aufmerksamkeit zu erlangen.
Georgiana betrachtete ihr Gesicht. »Ich habe gefragt, wie es war. «
»Was? « , fragte Arabella schwach.
» Du weißt schon«, platzte Georglana heraus. »Geküsst zu werden! «
Geküsst zu werden? Oder, von Justin Sterling geküsst zu werden?
Denn Arabella hatte das Gefühl, von irgendeinem anderen Mann geküsst zu werden, wäre absolut nicht dasselbe, wie von Justin geküsst zu werden. Denn Justins Kuss war wie ein Wunder, wie Magie. Glückseligkeit und ...
Georgiana schlug vor Schreck die Hände vors Gesicht. »Oh. Oh! « , rief sie aus. »Ich kann nicht glauben, dass ich dich das gefragt habe! Oh, verzeih mir, Arabella ! «
Zu ihrer Überraschung musste Arabella lachen. Georgiana fiel ein, und ein paar Minuten später ging Arabella mit ihr zur Tür. Dort umarmte Georgiana sie schnell und fest.
»Mach dir keine Sorgen, Arabella. Was immer morgen früh geschieht, es wird schon alles gut werden. Das weiß ich einfach. «
Arabellas Augen wurden sanft. Sie wünschte ihrer Freundin eine gute Nacht, schloss die Tür und lehnte sich mit einem Seufzer dagegen. Wenn sie da nur genauso sicher sein könnte wie Georgiana ...
Was hatte Justin noch zu Sebastian gesagt? Ein bedauerlicher Zwischenfall, so hatte er es genannt. Sie spürte einen seltsamen kleinen Stich im Herzen. Was genau bedauerte er? Dass er sie geküsst hatte? Oder dass sie erwischt worden waren?
Sie fand keine Antwort darauf. Bis sie sich nicht mehr sicher war, ob sie überhaupt eine Antwort darauf wollte.
Was geschehen war, war geschehen. Zu spät, etwas daran zu ändern. Was den morgigen Tag anging, konnte sie nur hoffen, dass Georgiana Recht behielt ... und alles gut werden würde.
Nicht sehr viel später und in einem anderen Teil des Hauses hatte Justin gerade die Vorhänge in seinem Zimmer zugezogen, als ein Klopfen an der Tür ertönte. Er öffnete sie einen Spaltbreit, um Sebastian auf der Schwelle stehen zu sehen. In den Händen hielt er ein Tablett mit einer Flasche und zwei fein geschliffenen Kristallgläsern.
Justin machte die Tür weiter auf und bedeutete Sebastian einzutreten. »Lass mich raten«, knurrte er. »Du bist mit guten Ratschlägen gekommen. «
Sebastian stellte das Tablett auf dem Tisch ab, der zwischen zwei Sesseln vor dem Kaminfeuer stand. » Nicht unbedingt Ratschläge. Aber ich dachte, du willst vielleicht reden.«
Justin ließ sich in einem der Sessel nieder und verdrehte die Augen. »Ich komme ohne beides aus, aber zu dem Brandy sage ich nicht Nein. «
Sebastian lächelte. »Das habe ich mir gedacht. Es ist deine Lieblingssorte - und die beste, die ich überhaupt besitze.«
Während er sein Schaltuch löste und
Weitere Kostenlose Bücher