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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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vergessen würde, aber niemals vergessen kann. Aber eine Sache ist von Bedeutung, wenn ich an unsere Kindheit denke. Wir hatten so ein Glück, wir drei, dass wir uns hatten. « Er lächelte ein wenig. » Die Vergangenheit ist ein für alle Mal vorbei. Es ist Zeit, in die Zukunft zu schauen. Deine Zukunft. Du hast es verdient, glücklich zu sein, Justin. Weißt du das immer noch nicht? «
    Justins Kehle fühlte sich rau an. »Und was ist mit Julianna? Sie verdient auch Glück. Und entgegen allem, was sie behauptet, frage ich mich, ob es stimmt, dass sie glücklich ist. «
    Ein Schatten huschte über Sebastians Gesicht. »Ich weiß«, murmelte er.
    Justins Züge nahmen einen harten Ausdruck an. »Wenn ich nur daran denke, was Thomas, dieser Bastard, ihr angetan hat ... hätte ich ihn doch nur herausgefordert -«
    »Das hätte auch nichts geholfen«, erinnerte ihn Sebastian. »Aber ich weiß genau, was du meinst. Trotzdem muss ich hoffen, dass sie eines Tages auch glücklich sein wird, Justin. Es gibt Zeiten, in denen wir einfach auf eine größere Macht als unsere eigene vertrauen müssen. «
    Justin hob eine Braue. »Deine Geduld überrascht mich immer wieder.«
    Sebastian musste lachen. »Wäre meine Frau jetzt hier, dann würde sie eine solche Denkweise rundheraus zurückweisen. « Er stand auf und griff nach dem Tablett.
    Justin hob sofort sein inzwischen wieder leeres Glas. »Lass die Flasche da! « , bat er ihn.
    Sebastian lachte. »Pass auf, Bruder. Wenn du nicht um Punkt sieben im Arbeitszimmer bist, fürchte ich, wird Joseph nicht nachsichtig sein. Und ich finde die Aussicht nicht gerade erbaulich, dein Sekundant sein zu müssen. «
    So weit würde es nicht kommen, entschied Justin, während er zusah, wie die Tür ins Schloss fiel. Was immer er war oder einmal gewesen war, er konnte ... er wollte ... Arabella keine weitere Schmach zufügen.
    Nicht nur das - Sebastian hatte in einem anderen Punkt Recht. Wenn er sie nicht heiratete, dann tat das ein anderer. Und die Aussicht, Arabella mit einem anderen Mann zu sehen, war ... einfach unvorstellbar.
    Die Ehe, dachte er und drehte das Wort in seinem Kopf hin und her. Ehe.
    Er war wie gelähmt, erkannte er. Aber dennoch hatte sie ein Feuer in ihm entfacht, in seinen Adern, im Innersten seiner Seele. Seine Gedanken an sie waren allgegenwärtig. Ihr Duft. Die Hitze, die von ihr ausging. Er konnte nicht in ihrer Nähe sein, ohne die Sehnsucht zu verspüren, sie so zu berühren, wie er es an diesem Abend getan hatte. Und er wollte noch soviel mehr.
    Von dem Abend an, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte - auf dem Ball der Farthingales-, war kein Tag vergangen, an dem er nicht an sie dachte, nicht mit ihr hatte zusammen sein wollen, so wie an diesem Abend. Er wollte sie besitzen, wollte, dass sie zu ihm gehörte; er wollte spüren, wie ihr weicher Körper unter seinem nachgab. Der bloße Gedanke, so mit ihr zusammen zu sein - auf diese Art -, ließ das Blut in seinen Adern pulsieren. Aber wie lange würde das anhalten?
    Ehrlichkeit und Treue ... war es ein Wunder, dass er Panik verspürte? Er hatte so gut wie keine Erfahrung mit diesen Tugenden - oder mit irgendeiner Tugend überhaupt, was das anging! Es hatte nie einen Grund dazu gegeben. Und - er war schließlich nicht Sebastian. Er war so wie seine Mutter. Seine Mutter ...
    Aber vor allem konnte er den Gedanken nicht ertragen, Arabella zu verletzen. Bei Gott, das konnte er am allerwenigsten.
    Sein Verlangen nach ihr war vorhanden, führte er sich vor Augen. Er begehrte und sehnte sich nach Arabella mit jeder Faser seiner Seele. Auf ihre Liebe j edoch hatte er keinen Einfluss. Er musste realistisch sein, sagte er sich. Arabella würde niemals einen Schuft wie ihn lieben können. Aber wenn er ihre Liebe nicht haben konnte, so doch zumindest Leidenschaft und Verlangen, und, so Gott ihm helfe, das musste ihm eben reichen.
    Und mit dieser Erkenntnis hatte er die Antwort, die er suchte, und schließlich einen Anschein von innerem Frieden.
    Justin wusste jetzt ganz genau, was er zu tun hatte.
     

Vierzehntes Kapitel
    Fünf Minuten vor sieben am nächsten Morgen hatten sich Arabella, Tante Grace und Onkel Joseph in Sebastians Arbeitszimmer zusammengefunden. Düstere Stimmung hing wie eine schwarze Wolke im Raum. Arabella hockte auf der Stuhlkante, die Hände im Schoß gefaltet. Tante Grace und Onkel Joseph saßen auf dem Sofa ihr gegenüber. Onkel Josephs Gesichtszüge waren verkniffen und stoisch. Es lag nicht in seiner

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