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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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aus wie Richard Gere, allerdings mit weniger Haaren und einer schwarzen Designerbrille. Stromberg hingegen machte seinem Namen alle Ehre. Er war schlank, hatte so gut wie gar keine Haare und grinste ihn an.
    Reiling bot ihm einen Platz in einer der hinteren Sitzgruppen der Lobby an, eine Bedienung stand unvermittelt neben ihm und er bestellte sich einen Kaffee und ein Wasser. »Haben Sie auch eine Kleinigkeit zu essen?«, fragte er die junge Dame, die in Anwesenheit ihres Chefs einen sichtlich nervösen Eindruck machte.
    Â»Bringen Sie etwas von den Häppchen für den Empfang um 14.00 Uhr!«, mischte sich Reiling ein. Stromberg grinste immer noch.
    Â»Nun meine Herren, was können Sie mir zu dem Mann sagen, dessen Bild ich Ihnen gestern geschickt habe?«, begann Kunkel die Befragung.
    Reiling riss das Gespräch an sich, es war klar, dass er sich im Vorfeld einen detaillierten Bericht von Stromberg hatte geben lassen. »Dieser Mann war tatsächlich vorgestern hier, allerdings kennen wir weder seinen Namen, noch wissen wir sonst etwas über ihn.«, sagte er, lehnte sich in den Sessel zurück und schlug die Beine übereinander.
    Â»Und was wollte er dann hier?«
    Â»Er hat sich mit einem anderen Mann getroffen, allerdings ist der auch nicht in unserem Haus bekannt.«
    Die Bedienung brachte die Getränke und einen kleinen Teller mit den Häppchen. Sie sahen wirklich lecker aus, allerdings bezweifelte Kunkel, dass sein Hunger dadurch nur annähernd gestillt werden konnte. »Können Sie ihn beschreiben? Alter, Größe, Haarfarbe, etc.?«
    Reiling warf einen Blick zu Stromberg und machte eine kurze Handbewegung. Stromberg schien verstanden zu haben. »Es war ein älterer Mann, ich schätze ca. 65 Jahre alt, er war gut gekleidet, schwarzer Anzug, weißes Hemd, dunkelgraue Krawatte.« Kunkel nahm sich ein Lachshäppchen, es verschwand binnen weniger Sekunden.
    Â»Und wann kam er, wie lange blieb er und so weiter?«
    Â»Er kam kurz vor 15.00 Uhr und der andere Herr muss ihn wohl schon erwartet haben. Sie haben sich in der Lobby getroffen und sind dann ins Bistro gegangen. Etwa gegen 16.00 Uhr haben sie das Hotel gemeinsam wieder verlassen.«
    Â»Gab es irgendetwas Auffälliges, hatten sie eventuell Streit?«
    Â»Mir ist nichts aufgefallen. Meines Erachtens war es ein normales Geschäftstreffen. Sie haben sich unterhalten, einige Papiere lagen auf dem Tisch, zwischendurch hat der Herr im schwarzen Anzug telefoniert, das Übliche. Aber was ist denn jetzt mit diesem Mann?«, fragte Stromberg und tippte auf das Bild von Weishaupt.
    Â»Er ist getötet worden und sie waren wahrscheinlich einer der Letzten, der ihn lebend gesehen hat.« Stromberg schluckte, sein Grinsen verstarb und Hoteldirektor Reiling blieb der Mund einen kurzen Moment offen stehen.
    Â»Das wird wohl keine polizeilichen Ermittlungen in unserem Hotel zur Folge haben«, sagte er, nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte.
    Â»Wir werden sehen«, antwortete Kunkel.
    Zu Stromberg gewandt sagte Kunkel »Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, oder der »schwarze Mann« hierherkommen sollte informieren Sie mich bitte sofort; sie haben ja meine Nummer.« Er beschloss auf die restlichen Häppchen zu verzichten, da sie ihn ohnehin nicht satt machen würden. Er bat um die Rechnung und ließ sich auch von den Einwänden des Hoteldirektors nicht davon abhalten, das Verzehrte zu begleichen.
    Noch während er das Hotel verließ, rief er bei Lakmann an und gab ihm die Personenbeschreibung des schwarzen Mannes durch. »Mit diesem Mann hat sich Weishaupt am Dienstag getroffen, auf den ersten Anschein war es ein normales Geschäftstreffen, vielleicht müssen wir noch ein Phantombild erstellen lassen, aber sprechen Sie das zuerst mit Wolf ab.«
    Â»Ja, mache ich«, antwortete Lakmann, »wir haben übrigens die Handynummer von Weishaupt rausgefunden, er wurde am Dienstagabend um 22.00 Uhr angerufen, es war allerdings eine polnische Handynummer und da stehen die Chancen schlecht, den Besitzer ausfindig zu machen. Und den Schlüssel haben wir auch gefunden, er war in dem Kästchen im Schreibtisch.«
    Respekt!, dachte Kunkel, er hat anscheinend dazugelernt. »Versuchen Sie es trotzdem gegebenenfalls mit Amtshilfe der polnischen Kollegen; ich fahre jetzt in die Luisenstraße 13, mal sehen, ob ich da etwas herausbekomme, melde mich

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