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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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Termin mit ihm vereinbart?«
    Â»Nein, Herr Martin sollte ihn anrufen, wenn wir soweit sind.«
    Â»Herr Martin, der Projektleiter, war der auch am Dienstag hier?«
    Â»Nein, der überlässt eigentlich solche Sachen mir«, sagte Kraft nicht ohne Stolz in der Stimme, »aber er hatte angerufen und wollte beim nächsten Termin mit Weishaupt dabei sein, wegen der Probleme. Das waren aber jetzt schon drei Fragen. Was ist denn jetzt mit diesem Weishaupt, hat er was angestellt?«
    Â»Es waren vier Fragen und er ist ermordet worden, und sie waren wahrscheinlich einer der Letzten, der ihn lebend gesehen hat.« Kunkel schaute ihn direkt an.
    Der Hüne sackte innerlich zusammen. »Ermordet? Warum?«
    Â»Um das herauszufinden, bin ich hier und habe Ihnen all diese Fragen gestellt. Sie haben doch bestimmt die Handynummer von diesem Herrn Martin. Mit ihm würde ich gerne sprechen.«
    Â»Kein Problem.« antwortete Kraft und stapfte in Richtung eines Bürocontainers. »Ich gebe Ihnen eine seiner Visitenkarten, da stehen alle Nummern drauf.«
    Sie gingen zusammen in den Container und Kraft gab ihm eine Visitenkarte. Sven Martin, Projektmanager CIP GmbH, Berlin.
    Â»Schreiben Sie mir bitte Ihre Handynummer auf die Rückseite der Karte, falls ich noch Fragen habe«, sagte Kunkel, und nachdem er die Karte erhalten hatte, gab er Kraft die Hand. »Alles Gute.« Kraft schaute ihm noch lange nach, drehte sich dann um und stieg in die Baugrube.
    Kunkel stieg in den Volvo und wählte die Nummer des Projektleiters Martin. Es meldete sich nur die Mailbox. Er sprach auf die Mailbox und bat um einen Rückruf. Dann rief er Karsupke an. Das, was er von Kraft erfahren hatte, könnte eine Spur sein, eine Verbindung zu dem, was Karsupke ihm über den Flughafenbau in Berlin erzählt hatte. Weishaupt hatte die Bauabnahme verweigert. Vielleicht war das der Streit am Telefon gewesen, von dem ihm Vera Bonnes erzählt hatte. Oder auch der Inhalt des Gespräches mit dem »schwarzen Mann«. Er musste unbedingt mit dem Journalisten in Berlin sprechen.
    Karsupke meldete sich nicht, stattdessen die Mailbox und Kunkel bat ihn dringend, zurückzurufen. Er rief Tobi an.
    Â»Ja?, was ist?«
    Â»Wollte nur hören, was du so machst? Bist du zuhause?«
    Â»Ja, kannst du mir eine Handykarte mitbringen, wenn du einkaufen fährst?«
    Â»Ist die schon wieder alle, ich habe dir doch erst vor zwei Wochen eine gekauft!«
    Â»Das war vor drei Wochen, aber ist ja auch egal, dann kauf ich mir eben selber eine!
    Â»Ich bringe eine mit, hast du schlechte Laune?«
    Â»Nein, wieso?«
    Â»O.K., dann bis später.«
    Pubertierender Schnösel, dachte Kunkel und fragte sich, ob er damals auch so gewesen war. Wahrscheinlich, aber daran konnte er sich nicht erinnern. Er konnte sich generell nicht so gut an seine Kindheit erinnern, obwohl er es oft versuchte. Immer, wenn er sich alte Fotos anschaute, die er in einer blauen Kiste im Kleiderschrank aufbewahrte, kamen bruchstückhaft einzelne Erinnerungen auf und er versuchte, sie in einen zeitlichen Zusammenhang zu bringen. Vielleicht sollte ich es einmal chronologisch aufschreiben, dachte er sich, verwarf den Gedanken aber wieder, dafür hatte er ohnehin keine Zeit.
    Das Telefon klingelte, Karsupke war am Apparat.
    Â»Hallo Herr Kommissar, gibt’s was Neues, Sie denken doch an mich?«
    Kunkel konterte: »Ich muss unbedingt mit Ihrem Kollegen aus Berlin sprechen, haben Sie das arrangiert?«
    Â»Ich habe mit ihm gesprochen und Sie können ihn anrufen, die Telefonnummer schicke ich gleich per SMS. Bekomme ich morgen den Pressetext vor zehn?«
    Kunkel schwieg einen kurzen Moment und antwortete knapp: »Ich schicke Ihnen eine Mail.« Machte er sich strafbar, weil er Karsupke bevorzugt behandelte?
    Er entschied sich für ein Nein, schließlich waren es keine Informationen, die geheim waren und im Rahmen der Chancengleichheit war es seines Erachtens gerecht.
    Kurze Zeit später gab sein Handy das typische Geräusch einer angekommenen SMS von sich. Der Name und die Telefonnummer des Journalisten aus Berlin. Er würde ihn von zuhause aus anrufen. Stattdessen rief er im Präsidium an und gab Lakmann die Telefonnummer des Projektmanagers Sven Martin durch. »Weishaupt hatte tatsächlich am Dienstagnachmittag einen Termin zur Bauabnahme in der Luisenstraße. Ich habe schon versucht den Projektleiter zu

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