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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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16-Jährigen, der mittlerweile 33 Jahre alt war in das Haus? Warum hatte niemand außer dem Taxifahrer etwas beobachtet? Wo lag das Motiv für diesen Mord? Eifersucht? Doch warum? Geld/Habgier? Anscheinend fehlte nichts im Haus …. Oder sollte Weishaupt zum Schweigen gebracht werden? Aber warum? Was wusste der Journalist aus Berlin?
    Alle diese Fragen gingen ihm durch den Kopf, aber er fand keinen Ansatz für eine Antwort! Er spürte, dass ihm die Zeit davonlief. Zwar hielt er nichts von der allgemeingültigen Aussage, dass nach 72 Stunden die Chancen auf eine Aufklärung rapide sanken; überhaupt hatte er seine Schwierigkeiten mit »allgemeingültigen Aussagen« denn jeder Fall lag anders und oft ergaben erst kleine Ermittlungsdetails den entscheidenden Hinweis. Er hatte sich schon oft auf seine Eingebung verlassen und dann den richtigen Schluss gezogen und dafür brauchte er Zeit.
    Dennoch musste er den Druck erhöhen, den Druck auf sich selbst und auch auf seine Kollegen. Den Samstag hatte er schon mehr oder weniger verpennt und spätestens am Montag würde Wolf Gärtner die ersten Erfolge einfordern. Paul nahm ein weißes Blatt Papier und schrieb seine Gedanken auf.
    Weishaupt trifft sich mit der unbekannten Frau und gerät mit ihr in einen Streit. Sie ersticht ihn in Notwehr, kann die Polizei nicht rufen, weil sie sich illegal in Deutschland aufhält. Maßnahmen: Identifikation der unbekannten Frau, Phantombild durch Taxifahrer, öffentliche Fahndung. Warum vier Stiche? Sieht nicht nach Notwehr aus.
    Patrick Langer ersticht Weishaupt, Motiv völlig unklar, bisher keine Beziehung zum Opfer feststellbar. Maßnahmen: Phantombild Patrick Langer, wie sieht er möglicherweise heute aus? Wo befindet er sich? Was macht er? Wo wurde er zuletzt gesehen?
    Berlin, es war wie eine entfernte Wahrnehmung in seinem Kopf. Berlin, Frau Freund hatte doch gesagt, dass es die letzte Spur bei Patrick Langers Verschwinden war. Berlin, das war auch der Firmensitz der Gesellschaft, für die Weishaupt gearbeitet hatte. Der Journalist recherchierte im Hinblick auf Ungereimtheiten beim Bau des Berliner Flughafens. Das konnte ein Zufall sein. Aber es war in jedem Fall eine Spur.
    Er überlegte kurz, ob man einen Journalisten auch am Sonntag anrufen konnte. Man konnte. Er wählte die Nummer von Winter, nach zweimaligem Läuten meldete er sich.
    Â»Thomas Winter, wer spricht?«
    Â»Paul Kunkel, Hallo Herr Winter. Ich hoffe, ich störe Sie nicht, hatte schon einige Male versucht, Sie zu erreichen. Ich habe ihre Nummer von Herrn Karsupke bekommen. Sie wissen Bescheid?«
    Â»Ja, kein Problem, er hat mich informiert, Kripo Frankfurt, richtig?«
    Â»Richtig, Herr Winter, ich möchte gleich zur Sache kommen, ich denke, das ist auch in Ihrem Interesse. Wie Sie wissen, ist Herr Weishaupt Opfer eines gewaltsamen Todes geworden und wir haben herausgefunden, dass es eine Verbindung zu einer Immobiliengesellschaft in Berlin gibt. Herr Karsupke sagte mir, dass Sie da recherchieren.«
    Â»Das ist richtig, wobei unsere Recherchen durch den Tod von Herrn Weishaupt ins Stocken geraten sind. Er war unsere einzige Verbindung zu einigen Ungereimtheiten, auf die wir bei dem Bau des neuen Berliner Flughafens gestoßen sind.«
    Â»Was waren das für Ungereimtheiten?«
    Â»Weishaupt war der Statiker für einen Bauabschnitt des Flughafens. Er hat das Gutachten für eine der zahlreichen Bodenplatten erstellt. Den Auftrag hatte er von einer Baufirma erhalten, die den Zuschlag zum Bau der Bodenplatte bekommen hat.«
    Â»Aber daran ist ja zunächst nichts Ungewöhnliches.«
    Â»Das stimmt, aber bevor wir weiterreden, können Sie mir versichern, dass das, was ich Ihnen sage, nicht an die Öffentlichkeit gerät, jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Â»Sofern es aus ermittlungstaktischen Gründen nicht notwendig wird, kann ich Ihnen das versichern, wir haben nur das Interesse den Mord aufzuklären und sind nicht von der Abteilung Wirtschaftskriminalität. Also fahren Sie fort.«
    Â»O.K., ich verlasse mich darauf«, antwortete Winter etwas unsicher, wohl ahnend, dass Kunkel unter Zuhilfenahme anderer Mittel seine Story aufdecken könnte.
    Â»Wir recherchieren schon seit einiger Zeit wegen Unregelmäßigkeiten beim Bau des Flughafens. Insbesondere geht es darum, dass die veranschlagten Kosten um mehrere Hundert Millionen Euro erhöht wurden,

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