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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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habt ihr so gemacht?«
    Â»Was sollen wir schon gemacht haben?«
    Â»Eventuell habt ihr ja eine Arbeit geschrieben oder zurückbekommen?«
    Â»Willst du mich jetzt kontrollieren?«
    Â»Vielleicht interessiere ich mich für das, was du machst?«
    Â»Ich gehe heute Abend noch weg!«
    Â»Wohin?«
    Â»Auf eine Party?!«
    Â»Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Ich möchte wissen, wohin, wie lange und mit wem? Wenn du mir diese Fragen nicht vernünftig beantworten kannst, bleibst du zu Hause, so einfach ist das!«
    Â»Dann gehe ich eben nicht!«
    Tobi stand auf und verschwand die Tür knallend in seinem Zimmer. »Dann eben nicht«, dachte Paul »Dann scheint es auch nicht so wichtig gewesen zu sein.« Wohl wissend, dass dieses Thema noch nicht zu Ende war.
    Und so war es auch. Paul hatte es sich gerade auf der Couch gemütlich gemacht, als Tobi ausgehfertig im Wohnzimmer erschien.
    Â»Ich gehe mit Taylor auf eine KS Party und bin um zwölf wieder da.«
    Â»Um halb zwölf und du lässt Dein Handy an, damit ich dich erreichen kann.«
    Â»Warum um halb zwölf, Taylor darf auch bis zwölf.«
    Â»Weil ich es sage, bis später.«
    Geht doch, dachte Paul. Im Fernsehen zeigten sie einen Krimi. Er amüsierte sich immer, wie es die Regisseure schafften innerhalb von eineinhalb Stunden einen komplizierten Mordfall oder mehrere Tötungsdelikte mehr oder weniger spannungsaufbauend zu inszenieren.
    Oft schon hatte er schon nach einer halben Stunde den Täter anhand einer nebenbei gefallenen Äußerung ermittelt. Die Amerikanischen mochte er nicht und die Schwedischen waren ihm oft zu brutal und abgehoben. Die Tatorte aus Münster mochte er, allerdings nicht nur wegen der Story, sondern aufgrund der Gegensätzlichkeit der ermittelnden Beamten. Insbesondere der Rechtsmediziner hatte etwas Ähnlichkeit mit Dr. Schenkelberg, wenn der auch keinen Sportwagen fuhr, sondern einen alten grünen Mercedes . Nachdem er den Täter nach 20 Minuten ausfindig hatte, machte er sich zur Belohnung eine Flasche Rosé auf und trank einen tiefen Schluck. Am Ende des Films hatte die ganze Flasche geleert, den falschen Täter ermittelt und war ziemlich betrunken.
    Â»So ein Mist, das hätte auch der andere sein können«, hörte er sich selbst reden und ging leicht schwankend in die Küche. Lady Jeremy verlangte nach Futter und er stülpte eine ganze Packung unzerkleinert in den Fressnapf. Die Hälfte fiel daneben und Lady Jeremy schaute ihn verwundert an. »Der Boden ist sauber, kannst auch davon fressen«, sagte er und ging ins Schlafzimmer. Auf dem Bett lag noch sein Pistolenhalfter mit seiner Dienstwaffe. »Ach du Scheiße«, ärgerte er sich über seine Disziplinlosigkeit, packte die Pistole in den Tresor und legte sich aufs Bett.
    Mittlerweile hatten sie in einer der Talkshows wieder die Diskussionsrunde um die Vor- und Nachteile von Leihstimmen entfacht.
    Â»Das kotzt mich alles an«, dachte er. »Entweder man entscheidet sich für die eine oder die andere Partei.«
    Am nächsten Morgen wachte er mit einem Brummschädel auf. Es war acht Uhr und auf dem Weg ins Bad erkannte er an den abgestellten Schuhen und der schwarzen Carhartt-Jacke, dass Tobias wohl sicher nach Hause gekommen war.
    Der Blick in den Spiegel war grauenhaft. Er wusch sich kurz das Gesicht und begab sich auf die Suche nach seinen Radklamotten. Nach zehn Minuten war er angezogen.
    In der langen schwarzen Radfahrhose, dem dicken blauen Fleecepulli und der brasilianischen Fußballmütze, kam er sich lächerlich vor, aber mit der dunklen Sonnenbrille sah er schon wieder gefährlich aus. Auf dem Weg in den Keller hörte er, wie die Haustür bei Familie Probst geschlossen wurde. Wahrscheinlich war einer der Briefe von gestern das Schreiben der Hausverwaltung und Herr Probst hatte gelauscht, ob er sich schon darüber aufgeregt hatte. Paul bugsierte das blaue 28er-Crossrad die Treppe hoch und fuhr langsam Richtung Main.
    Er fror schon bei den ersten Metern und zog sich das grünfarbene Halstuch mit dem Che Guevara Konterfei über die Nase. Die Kälte und der frühe Samstag hatten noch nicht viele Menschen auf die Straße gelockt, doch die wenigen, denen er begegnete, schienen ihn nach ihrem verwunderten Blick eher für einen Außerirdischen zu halten.
    Nach 15 Minuten erreichte er seine Radfahrstrecke am

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