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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Privatgemächern. Mit ihm und Ms. Lloyd.«
    Hart trat vor und fragte: »Gibt es da drin Kameras?« Diese Frage kam Tobias gerade recht, er hatte sie schon selbst stellen wollen.
    Â»Das ist das einzige Areal in der ganzen Siedlung, wo keine Kameras gestattet sind«, erklärte ihnen der Sicherheitsoffizier.
    Â»Aber sie könnten uns sehen?«
    Â»Nur wenn sie die Monitore beobachten.«
    Â»Dann würde ich die Kameras abschalten. Es sei denn, Sie möchten Ms. Lloyd darauf aufmerksam machen, dass wir hier sind, und sie zu einer Kurzschlussreaktion verleiten.«
    Baker sprach in sein Walkie-Talkie und befahl, die Kameras vom Netz zu nehmen. Anschließend ging er wieder zu seinem Jeep und wies sie an, ihm zu folgen.
    Â»Ich fahre mit ihm«, meinte Lawson. »Dem traue ich nicht von zwölf bis Mittag.«

    Drei Minuten später ließ man sie, in Begleitung Bakers, in die Halle des Hauptgebäudes ein. Der Anblick der vielen Bewaffneten, die dort patrouillierten, ließ in Tobias’ Magen ein flaues Gefühl aufkommen. Alles deutete auf eine Katastrophe.
    Â»In welchem Stock liegen die Privaträume?«, fragte er.
    Als Baker nicht sofort antwortete, stupste ihn Lawson unsanft ins Rückgrat. »Bist du taub geworden oder was?«
    Â»Im dritten. Ich bringe Sie hin.«
    Â»Nein, Sie bleiben hier.« Auf ein Signal von Tobias nahm einer der Reservatspolizisten Baker rasch seine Waffe und das Walkie-Talkie ab. Der Mann rastete aus, aber Tobias drohte, ihm Handschellen anlegen zu lassen, wenn er sich nicht beruhige und den Mund halte. »Das geschieht zu Ihrem eigenen Schutz.« Dieser Satz war totaler Blödsinn, und Baker wusste das. Er meckerte zwar weiter, war aber so schlau, keinen FBI-Agenten in offizieller Mission anzugreifen. Tobias wies drei Männer an, unten zu bleiben und ein Auge auf Baker und seine Leute zu werfen.
    Â»Und Sie bleiben auch«, erklärte er dem Astronauten, als dieser als letzter in den vollen Aufzug drängte. »Helfen Sie, Baker im Auge zu behalten.«
    Â»Um keinen Preis.«
    Â»Ich denke dabei an Ihr Leben.«
    Â»Wofür ich allein verantwortlich bin.«
    Â»Nein, heute Nacht nicht. Ich will nicht, dass sich ein Nationalheld während meiner Dienstzeit töten lässt. Und jetzt verlassen Sie den Aufzug.«
    Während Chief rückwärts aus der Kabine ging, nahm er mit jedem Reservatspolizisten Blickkontakt auf. Einer nach dem anderen trat aus dem Aufzug und stellte sich neben ihn.
    Tobias wusste, wann er geschlagen war. Auf diese Verstärkung war er angewiesen. Die Reservatspolizei stellte seine einzige Hilfe dar. Er kannte die Geschichte, wie Bruder Gabriel den Tempelgrund erworben hatte. Umso mehr hatte es ihn erstaunt, dass der Chef der Reservatspolizei gezögert hatte, ihm
für heute ein paar Leute zu geben. Der Mann hatte sich damit entschuldigt, er sei knapp besetzt. Mehrere seiner Leute seien anderweitig beschäftigt, und er könne auf keinen verzichten.
    Tobias wusste nicht, ob er ihm glauben sollte oder nicht. Indianer hegten generell Misstrauen und Abneigung gegen Regierungsagenten. Es handelte sich um einen inhärenten Argwohn, der nur allzu begründet war und seit Generationen untermauert wurde. Allerdings hatte er angenommen, als Schwarzer ein Plus zu haben.
    Leider weit weniger als Christopher Hart. Ohne ihn hätte man seine Bitte wohl abgelehnt. So aber war sofort ein Team von acht Mann zur Stelle, als Hart den Polizeichef um diesen persönlichen Gefallen bat.
    Außerdem hatte er bei Christopher Hart Führungsqualitäten kennen gelernt, um die man ihn bewundern und beneiden musste. Ein Blick genügte ihm zum Kommando über acht Mann. Und damit war Tobias auch ohne Test klar: Im Ernstfall hätte Hart mehr Autorität als er.
    Â»Wir können auch die Treppe nehmen«, sagte Hart.
    Â»Kommt rein«, sagte Tobias barsch.
    Während der Fahrt nach oben überprüften sie ihre Waffen. Mit gezückten Pistolen rückte die Gruppe schweigend zur Doppeltür vor. Beim Näherkommen hörten sie: »Wenn du mich tötest, wirst du dich selbst vernichten.«
    Und dann sagte Bruder Gabriel: »Rätsel, Melina?«
    Â»Nein, Antworten. Wenn du mich tötest, stirbt auch dein Baby.«
    Christopher Hart hatte genug gehört. Er schoss an Tobias vorbei und stieß die Tür auf. Mit gezückten Waffen stürmten die Männer schussbereit den Raum. Im

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