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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Sie sie. Sie wird Ihnen sagen, wie sehr sie die Liebe mit mir mag.«
    Plötzlich klärte sich des Sheriffs verzerrte Miene. Er zog die Nase hoch, blinzelte die Tränen weg und sagte mit erstaunlicher Ruhe: »Du wirst sterben.«

41
    Â»Er wusste genau, was er tat.«
    Agent Tobias wandte sich an die Gruppe, die sich im Büro des Sheriffs versammelt hatte. Sonst gab es keinen geeigneten Platz dafür. Chief hatte den Thermostat auf ein erträgliches Maß zurück gedreht. Die Hilfssheriffs, die man zurückbeordert hatte, kochten Kaffee. Unter dem Schock, dass ihr Chef, Sheriff Ritchey, in der Gefängniszelle saß, funktionierten sie wie Roboter. Wegen Selbstmordgefahr wurde er ständig bewacht.
Die Tür zwischen dem vorderen Büro und dem Flur zur Zelle war geschlossen.
    Gillian war froh, dass sie nicht in den Flur hineinschauen musste. Jeder Blick rief böse Erinnerungen wach. Leider genügte auch ein Blick in Chiefs Gesicht, ihr wieder bewusst zu machen, was sie ihm angetan hatte. Teilweise. Aber das war bei weitem nicht das Schlimmste.
    Tobias fuhr fort: »Er hat Conway – Alvin Medford Conway alias Bruder Gabriel – in den Bauch geschossen. Erst nach zwei Salven konnten wir ihn stoppen. Er wollte Conway nicht sofort erledigen, sondern ihn zwingen, über sein Sterben nachzudenken.«
    Da die Krankenstation im Tempel auf eine lebensbedrohliche Verletzung, wie sie Bruder Gabriel davongetragen hatte, nicht eingerichtet war, hatte man 911 angerufen.
    Â»Fünfhundert Meter vor der Nothilfe ist er seinen Verletzungen erlegen«, berichtete ihnen Tobias. »Er hat noch eine lange halbe Stunde unter qualvollen Schmerzen gelebt und musste mit ansehen, wie er verblutet ist. Und immer in dem Bewusstsein, dass er es nicht schaffen wird. Ritchey hat bekommen, was er wollte.«
    Lawson schnaubte. Es klang zufrieden. Dann nahm er einen kräftigen Schluck aus seiner Dr. Pepper-Dose.
    Â»Und was ist mit Ritcheys Tochter?«, wollte einer der Reservatspolizisten wissen.
    Tobias teilte mit, was ihm Ritchey erzählt hatte. »Er hatte eine Reihe erfolgloser Jobs hinter sich. Hatte Schulden. Da kam Conway auf ihn zu, und sie vereinbarten ein Tauschgeschäft. Sie würden so tun, als hätte man Oleta entführt. Steht übrigens noch immer als ungelöstes Verbrechen in den Akten. Mrs. Ritchey wird in Bälde wieder ihre Tochter in die Arme schließen, von der sie geglaubt hat, sie sei als Zehnjährige entführt worden.« Er schaute zwischen seinen mit Quasten verzierten Bally-Trotteurs zu Boden. »Wenn ich richtig verstanden habe, wird das Mädchen demnächst Bruder Gabriels Baby entbinden.«

    Gillian hörte Chief leise vor sich hinfluchen. »Er hat seine eigene Tochter als Sexsklavin verkauft?«
    Â»Im Grunde ja«, erwiderte Tobias. »Trotzdem glaube ich ihm. Er hat gedacht, er täte das Beste für sie. Erst vor kurzem hat er ihre wahre Rolle im Tempel erfahren. Bruder Gabriel hat sich durch sie Ritcheys Schweigen und fortwährende Kooperation gesichert. Heute Nacht hat ihn sein eigenes Schuldgefühl ausrasten lassen. Er ist froh, dass Conway tot ist, und wird Ihre Aussage bezeugen, Ms. Lloyd.«
    Â»Nennen Sie mich Gillian, bitte.«
    Er hatte keine Zeit, ihrer Bitte nachzukommen. Draußen kam Lärm auf. Alle Blicke wanderten zur Tür. Zwei Männer mit Handschellen auf dem Rücken wurden in den Raum geschoben. Gillian und Chief erkannten sie auf der Stelle wieder.
    Sie befanden sich im Gewahrsam mehrerer strammer, bis an die Zähne bewaffneter Indianer, die fröhlich grinsten. Der eine trug zwei Streifen Kriegsbemalung auf der Wange. Er löste sich von den übrigen. »Agent Tobias?«
    Er stand auf und hob die Hand. »Ich bin Agent Tobias.«
    Â»Wir gehören zur Reservatspolizei, in geheimer Mission. Wir haben diese Männer auf Grund einer Zivilklage wegen unbefugten Betretens verhaftet. Ihr Wagen hat sich dabei als rollendes Waffenarsenal entpuppt. Neben illegalen Automatikgewehren fanden wir Spionagegeräte, die nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind, sowie einen Karton mit aus Mexiko eingeschmuggelten verschreibungspflichtigen Medikamenten.« Nach einem raschen Blick auf Gillian und Hart fuhr er fort: »Wir haben Grund zur Annahme, dass sie etwas mit Ihrem Fall hier zu tun haben.«
    Â»Er ist derjenige, der sich als Tobias ausgegeben hat«, sagte Gillian, wobei sie auf

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