Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
zurück. Die Fassade bröckelte, jede Maske verschwand. Das war nicht mehr Bruder Gabriel, der sie mit bitterem Hass ansah. Das war Alvin Medford Conway.
    Und er war es auch, der Hancock mit einer wütenden Geste zum Weitermachen aufforderte.
    Â 
    Tobias hatte sich das Eindringen in den Tempel schwerer vorgestellt. Es lief zwar nicht ohne Hindernisse ab, entwickelte sich aber bei weitem nicht zum Fiasko. Er hatte eine regelrechte Pattsituation oder eine Schießerei mit Sektenmitgliedern befürchtet. Derartige Negativwerbung schätzte das Büro gar nicht. Und wenn es abgelaufen wäre wie in ähnlichen Fällen, bei denen Menschen verwundet oder getötet wurden, hätte seine Karriere die ganzen Jahre auf Eis gelegen, die eine gründliche Ermittlung erforderte.
    Aber als er dem Wachmann seine Dienstmarke unter die Nase hielt, packte den jungen Mann die Angst vor Tobias und seiner Begleittruppe. Da es zu lange gedauert hätte, weitere Agenten aus Santa Fe oder Albuquerque selbst per Hubschrauber zu holen und der örtliche Sheriff mit unbekanntem Ziel verschwunden war, hatte sich Tobias zur Verstärkung Polizisten aus dem Indianerreservat geholt, das zu diesem Bezirk gehörte.
    Außerdem waren Lawson und Hart bei ihm. Wenn Tobias geahnt hätte, dass Hart auf seinem Mitkommen bestünde, hätte er ihn in der Gefängniszelle sitzen lassen. Aber so war er nun mal dabei. Er sah aus, als hätte er an diesem Tag schon einen Kampf überstanden.

    Der junge Tempelwächter schluckte beklommen und fragte: »Hat jemand etwas angestellt?«
    Â»Haben Sie heute Abend eine Frau in die Siedlung gelassen?«
    Â»Jawohl, Sir, vor ungefähr einer Stunde.«
    Â»Dann sind Sie der Übeltäter. Sie ist eine Bedrohung für Bruder Gabriel. Öffnen Sie das Tor.«
    Â»Kann ich meinen Chef anrufen?«
    Binnen kurzem donnerte auf der anderen Torseite ein Jeep heran. Ein Mann stieg aus und kam auf sie zu. Seine Haltung wirkte defensiv und misstrauisch. Von hinten strahlten ihn die Scheinwerfer an, die er versehentlich nicht ausgeschaltet hatte. »Baker, Chef des Wachdienstes«, sagte er durch die Eisenstäbe. »Wo liegt das Problem?«
    Â»Sonderagent Hank Tobias, FBI.«
    Seltsamerweise schien Baker Tobias’ Ausweis nicht zu beeindrucken. Sein Verhalten wurde sogar noch ein wenig feindseliger. »Ich wiederhole: Wo liegt das Problem?«
    Als man ihm mitteilte, dass Bruder Gabriels Leben in Gefahr sei, fand er nur wenig mehr Gefallen an der Idee, sie in die Siedlung zu lassen. »Meine Männer wissen, dass diese besagte Frau hier ist. Wir werden uns darum kümmern.«
    Â»Schauen Sie«, meinte Tobias, »es ist mir egal, ob ihr da drinnen mit Schlangen tanzt oder lebenden Hühnern die Köpfe abbeißt. Ich versuche nur, zu verhindern, dass Bruder Gabriel heute Nacht getötet wird. Und falls Sie diese Drohung für heiße Luft halten, müssen Sie sich nur mal ansehen, was diese Frau ihm angetan hat.« Er deutete mit dem Daumen in Harts Richtung. »Und der ist angeblich ihr Freund.« Baker registrierte den hässlichen ungenähten Schnitt auf dessen Jochbein und das eingetrocknete Blut in seinem Gesicht.
    Â»Na schön, wenn Sie morgen unbedingt im Fernsehen eine Erklärung abgeben möchten, warum wir aufgehalten wurden und deshalb das Leben Ihres Chefs nicht mehr retten konnten. Ich bin kein großer Fan von ihm. Mich persönlich interessiert das
alles nicht, ich will nur meine Pflicht und meinen Job tun. Und der besteht heute Nacht nun mal darin, eine bewaffnete und gefährliche Frau zu ergreifen, die das Leben eines VIP bedroht. Zur Durchführung dieses Jobs brauche ich Ihre Erlaubnis nicht, auch nicht, um dieses Tor in die Luft zu sprengen. Mir wär’s nur lieber, wenn ich darauf keine Zeit und Mühe verschwenden müsste. Also, kurz und gut: Die einzige Wahl, die Sie in dieser Angelegenheit haben, ist, wie schwer oder leicht Sie’s mir und sich selbst machen.«
    Lawson war weit weniger diplomatisch. Er zog seine Neun-Millimeter-Pistole. »Mach dieses Scheißtor auf.«
    Das Tor wurde geöffnet, aber als Tobias dann verlangte, »Schaltet die Überwachungskameras ab«, bockte Barker.
    Â»Das kann ich ohne Mr. Hancocks Zustimmung nicht machen.«
    Â»Wer ist Mr. Hancock?«
    Â»Bruder Gabriels persönlicher Assistent.«
    Â»Und wo ist Mr. Hancock?«
    Â»In Bruder Gabriels

Weitere Kostenlose Bücher