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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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warf mir einen leicht skeptischen Blick zu. Aber zum Glück besaß sie so viel Taktgefühl, keine Zweifel zu äußern. Ich hatte sie erlebt, nachdem ihre Ehe in die Brüche gegangen war, und obwohl sie es hatte kommen sehen, brauchte sie lange, um sich davon zu erholen.
    “Es wird nicht einfach”, gab ich zu. “Das weiß ich. Aber weißt du was, es gibt noch andere Fische im Meer.”
    Ich spürte, wie bei dem Gedanken an ein Leben ohne Andrew meine Gefühle wieder in mir aufwallten. Rasch aß ich mehr, ehe ich anfing zu weinen. Offensichtlich belog ich mich selbst.
    “Ich bin für dich da”, bekräftigte Marnie. “Wir können shoppen gehen, durch die Clubs ziehen, was auch immer du brauchst, um dich abzulenken.”
    Ich nickte. “Ich weiß.” Dasselbe hatte ich für sie getan. “Ich meine, ich weiß, wie schwer es wird. Ich habe Andrew geliebt. Ich liebe ihn noch immer. Aber ich kann nicht zulassen, dass er mein Leben ruiniert.”
    Marnie nickte und trank ihren Kaffee. “Hat er dir irgendwas über sie erzählt?”
    “Nicht viel. Aber es klingt, als wäre es nicht bloß ein One-Night-Stand gewesen.” Ich biss vom Vollkorntoast ab.
    “Was für ein Arschloch”, murmelte Marnie. “Sorry, aber …”
    “Du brauchst dich nicht entschuldigen. Du hast absolut recht. Und ich kann nicht glauben, dass er mir davon erzählt hat und erwartet, ich würde ihm einfach vergeben.”
    “Wenn ich dir einen Rat geben darf – ich weiß zwar, dafür ist es zu früh, und ich versuche auch nicht, dich zu beeinflussen –, aber vergibst du einem Kerl, nachdem er dich betrogen hat, dann gibt es nichts, das dir garantiert, dass er es nicht wieder tun wird. Tatsächlich begreifen sie dein Vergeben beinahe als Erlaubnis, es wieder zu tun. Vertrau mir, diese schmerzliche Erfahrung hat mir Keith nicht erspart.”
    Würde Andrew auch so sein? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Andererseits hätte ich mir auch nie vorstellen können, dass er mich überhaupt je betrügen würde. Er wirkte zu bodenständig, zu kontrolliert, zu seriös, um etwas Derartiges zu tun – er war einfach immer das Gegenteil von spontan.
    “Ich weiß nicht, was ich tun werde”, gestand ich. “Ein Teil von mir hasst ihn, ein Teil von mir liebt ihn.”
    “Du wirst es herausfinden”, beschloss Marnie. “Aber das musst du nicht heute tun. Wie wäre es, wenn wir ins Einkaufszentrum fahren und ein bisschen Frustshopping betreiben? Und wir können in die Frühvorstellung gehen und diesen neuen Film mit Will Smith ansehen. Zwei Stunden lang schamloses Schmachten.” Ihr Gesicht erhellte sich. “Was hältst du davon?”
    “Will Smith? Was kann ich dem schon entgegensetzen?”
    Das Frustshoppen war lustig und brachte mir ein neues Paar Schuhe und ein hautenges schwarzes Kleid ein, das zu tragen ich Marnie versprach, wenn wir am Wochenende in einen Club gingen. Auch Will Smith wirkte wie eine doppelte Schmerztablette und linderte in den zwei Stunden, in denen er auf der Leinwand erschien, meinen Herzschmerz. Marnie hatte laut gejubelt, als er in einer Duschszene nackt war, und auch wenn ich meiner Begeisterung nicht so laut Ausdruck verlieh, hatte ich den Anblick seines herrlichen Körpers aufrichtig genossen.
    Kurz nach fünf fuhren wir in meine Einfahrt. Ich nahm die Tüten mit meinen Einkäufen und stieg aus Marnies schwarzem Nissan Sentra.
    “Ich meine es ernst”, bekräftigte Marnie. “Ruf mich an, wenn du mich brauchst. Egal wie spät es ist.”
    “Du hast doch schon den ganzen Tag damit zugebracht, auf mich aufzupassen”, protestierte ich.
    “Und ich werde sofort wiederkommen, wenn dir klar wird, dass es dir zu viel wird, allein zu Hause zu sein.”
    “In dem Moment, in dem ich versucht bin, mich auf dem Bett zu einem Knäuel zusammenzurollen, werde ich dich anrufen”, versprach ich ihr.
    “Und wenn du mich zu Hause nicht erreichst, versuch es auf meinem Handy.” Marnie wackelte mit den Brauen, und ich wusste sofort, dass irgendetwas vor sich ging.
    Ich steckte meinen Kopf durch das Fenster auf der Fahrerseite, ehe sie zurücksetzen konnte. “Ich kenne diesen Tonfall, Marnie Kincaid. Was ist heute Abend los, dass du nicht zu Hause sein wirst?”
    “Nun …” Marnies Augen leuchteten auf, doch sie biss sich zugleich auf die Unterlippe. “Ich wollte es nicht erwähnen, zumindest solange ich nicht weiß, was dabei herauskommt, aber … ich habe heute Abend ein Date.”
    “Was?”, rief ich. “Und diese Neuigkeit hast du den ganzen Tag für

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