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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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dich behalten?”
    “Ich dachte, es wäre besser so. Nach dem, was bei Andrew und dir los ist.”
    “Du musst dich nicht wie auf Eierschalen bewegen, nur um mich zu schonen. Ich möchte doch hören, was es in deinem Leben für Neuigkeiten gibt.”
    “Es ist kein richtiges Date”, erklärte Marnie. “Mehr so ein Lass-uns-schauen-ob-wir-uns-mögen-Treffen. Erinnerst du dich, dass ich dir von den Datingseiten erzählt habe, auf denen ich mich im Internet angemeldet habe?”
    “Ja, aber ich habe geglaubt, das hättest du nicht ernst gemeint. Du bist diejenige, die immer betont, sie würde es bevorzugen, Leute auf die altmodische Art kennenzulernen.”
    “Ich weiß, ich weiß. Deswegen habe ich die Anfragen von TRULYACUTIE vor unserem Trip verschoben.”
    “TRULYACUTIE?”, fragte ich lachend.
    “Ja, das ist der Name, den er sich online gegeben hat. Ich hoffe nur, er ist auch wirklich ein echt Süßer. Zumindest hat er mit dem Namen meine Neugier geweckt.” Marnie zögerte einen Moment. “Also, wenn Soriano in Orlando leben würde, wäre ich sofort für ihn zu haben. Aber wenn ich aus der Affäre mit ihm eins gelernt habe, dann ist es, dass ich bereit bin, weiterzugehen. Und sehen wir der Sache ins Auge: Ich werde auch nicht jünger. Darum habe ich TRULYACUTIE eine E-Mail geschrieben und gesagt, ich würde ihn gerne treffen.”
    “Wow.”
    “Natürlich ist das nur ein erstes Date, damit ich weiß, dass der Typ kein Widerling ist. Und dann sehen wir weiter. Aber wenn das Foto echt ist, dann passt sein Name wirklich gut.”
    “Wo geht ihr zwei hin?”, fragte ich. Es gab viele Leute, die ihre Liebe im Internet fanden, aber dennoch konnte ich eine gewisse Sorge um meine Freundin nicht verbergen.
    “In die
Cheesecake Factory
. Sehr öffentlich, sehr belebt. Mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut.”
    “Und du fährst in deinem Auto dorthin, richtig? Er holt dich nicht ab, oder?”
    Marnie warf mir einen Blick zu, der besagte, dass ich doch wissen müsste, dass sie nicht so naiv war. “Unbedingt. Ich fahre in meinem eigenen Auto dorthin. Du kennst mich doch. Und er kennt nur meinen Onlinenamen und umgekehrt. Wenn wir uns also nicht mögen, können wir einfach aus dem Leben des anderen verschwinden. Es ist perfekt.”
    “Also gut.” Ich richtete mich auf. Es war besser, wenn ich mit diesem Gluckengetue aufhörte. Marnie war dreißig, ein paar Monate älter als ich und in der Lage, auf sich aufzupassen. “Du verschwendest Benzin. Ich lasse dich lieber fahren.”
    “Wünsch mir Glück.”
    “Viel Glück”, sagte ich. “Und viel Spaß!”
    Marnie setzte aus der Einfahrt zurück und fuhr davon. Ich winkte ihr nach und wartete, bis ihr Wagen links in eine Nebenstraße abbog.
    Ob ich nun niedergeschlagen war oder nicht, ich würde sie später auf jeden Fall anrufen. Nur um sicherzugehen, dass TRULYACUTIE kein Spinner war, der vorgab, ein netter Typ zu sein.
    Etwa eine Stunde nachdem Marnie fort war, ging es mir richtig gut. Ich konnte meinen Schmerz aufs Abstellgleis schieben und kochte mir ein einfaches Essen aus Grillhähnchen und Nudeln. Ich aß am Küchentisch und lauschte dazu Hip-Hop-Klängen aus meiner Stereoanlage. Ich wollte nichts Sanftes oder Weiches hören, denn allein mit meinen Gedanken würde es mich an den Schmerz erinnern, den ich unter Kontrolle behalten wollte.
    Peaches saß neben meinem Stuhl auf dem Fußboden und blickte mit dunklen, bettelnden Augen zu mir auf. Normalerweise fütterte ich sie nicht vom Tisch, um sie nicht zu verziehen, aber heute gab ich ihr dennoch ein Stück Hühnchen. Was soll’s – ich war nicht in der Stimmung, Regeln einzuhalten, nachdem mein Mann die wichtigste Regel gebrochen hatte.
    Während ich aß, schaute ich immer wieder auf das Telefon. Das rote Licht blinkte, was bedeutete, dass jemand mindestens eine Nachricht hinterlassen hatte.
    Andrew?
    Ich warte, bis ich aufgegessen und das Geschirr abgewaschen hatte, ehe ich schließlich das Telefon nahm und den Code eingab, um die Nachricht abzurufen. Und dann stockte mein Herz, als ich Andrews Stimme hörte.
    “Sophie, ich bin’s. Ich wollte hören, wie’s dir geht, und hoffe, es geht dir gut. Ruf mich bitte an. Lass mich wissen, wie’s dir geht.”
    Ich löschte die Nachricht und legte das Telefon auf. Mein Magen drehte sich um und mit ihm mein Abendessen. Dachte Andrew, ich verbrachte eine Nacht heulend, wachte erfrischt wieder auf und war bereit, ihm zu vergeben?
    “Denk nicht an ihn”, sagte ich mir.

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