Betrüg mich!
die Küche und füllte Schüsselchen mit Katzenfutter und Wasser, die ich vor der Vordertür abstellte.
Sobald ich die Schalen abgestellt hatte, reichte Peter mir seine Hand. “Komm. Lass uns nach Hause fahren.”
22. KAPITEL
I ch begann ein leicht merkwürdiges Gefühl Peter gegenüber zu entwickeln.
Zuerst bestand er darauf, mich in
seinem
Auto zu seiner Wohnung zu fahren. Er behauptete, es mache keinen Sinn, Benzin zu verschwenden. Ich stimmte ihm zu, aber wenn ich nicht im eigenen Wagen fuhr, wäre es mir unmöglich, heimzufahren, wenn es notwendig wurde. Schließlich stimmte er zu, und ich fuhr in meinem eigenen Wagen. Doch er wirkte nicht gerade glücklich.
Es war nicht dieser sonderbare Vorschlag, der mich beunruhigte. Es war die Tatsache, dass er traurig schien, weil ich nicht in seinem Wagen mitfahren wollte.
Fünf Minuten nachdem ich vor seinem Apartmenthaus geparkt hatte, schob ich das Gefühl beiseite. Ich sagte mir, dass ich vermutlich seine Reaktion falsch interpretiert hatte. Ich war wegen Peaches gestresst und beruhigte mich damit, dass sich Peter bestimmt wegen unserer Beziehung Sorgen machte, da ich am Vorabend einfach ohne ein Wort gefahren war. Es war das erste Mal, dass so etwas geschah, und ich vermutete, er wusste im Moment nicht recht, wo er stand.
Das musste die einzig logische Erklärung sein.
Als Peter Montagmorgen zur Arbeit ging, fuhr ich zurück zu mir. Ich war froh über die Atempause und die Zeit ohne ihn. Samstagabend und den ganzen Sonntag hatte Peter mich stets in seiner Nähe wissen wollen. Er hielt mich in den Armen oder beobachtete mich aufmerksam, wenn ich nicht in seiner Reichweite war.
Einmal kam er aus dem Badezimmer und wirkte sichtlich erleichtert, als er mich im Wohnzimmer sitzen sah. Er sagte, er hätte das Geräusch der sich öffnenden Wohnungstür gehört.
Das hatte er tatsächlich, aber es war nur der Pizzabote gewesen.
Mangels eines besseren Wortes schien Peter wirklich paranoid zu sein.
Das ließ in mir die Frage aufkommen, ob Peter am Freitagabend bei mir vorbeigefahren war, als sich Andrew im Haus befand. Hatte er Andrews Wagen in der Einfahrt gesehen und die falschen Schlüsse gezogen?
Das hielt ich für immer wahrscheinlicher.
Eins war sicher: So konnte es mit meiner Unentschiedenheit nicht weitergehen. Peters Gefühle für mich hatten sich weiterentwickelt. Waren tiefer geworden. Andrew wollte mich zurück.
Und ich war hin und her gerissen.
Auf der einen Seite sagte ich mir, dass ich Peter vielleicht begegnet war, weil er meine nächste große Liebe sein könnte. Auf der anderen Seite fragte ich mich, ob unsere sexuelle Chemie wirklich alles war, das wir teilten.
Mein Herz hing noch immer an Andrew, das konnte ich nicht leugnen. Es war schwer, diese Verbindung nach so langer Zeit zu kappen. Aber es war nicht unmöglich. Nach einer Scheidung ging das Leben weiter.
Wenn
wir uns scheiden ließen.
Das war alles, woran ich denken konnte, während ich heimfuhr. Aber als ich den Wagen in die Einfahrt lenkte, verbannte ich Andrew und Peter aus meinen Gedanken. Ich sprang aus dem Auto und eilte zur Haustür.
Peaches’ Futternapf und das Wasser waren unberührt.
Jetzt bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Es war nicht Peaches’ Art, zu verschwinden und nicht zurückzukommen. Einmal war sie länger als vierundzwanzig Stunden weg gewesen. Aber nun war sie schon viel länger fort.
Ich verbrachte meine Zeit mit Malen, um mich nicht mit dem Gedanken an meine Katze zu quälen. Allerdings gelang es mir nicht wirklich, die Sorge um ihr Schicksal aus meinen Gedanken zu verbannen.
Um halb sechs rief Peter mich auf dem Handy an. “Wo bist du?”, fragte er.
“Ich bin zu Hause”, antwortete ich.
“Nein. Ich bin zu Hause, aber du bist nicht hier.”
“Ich meine mein Zuhause. Ich bin in meinem Haus.”
“Warum?”
“Ich musste sehen, ob meine Katze zurückgekommen ist.”
“Und? Ist sie zurück?”
“Nein. Sie ist nicht da.” Das Schüsselchen mit ihrem Futter, das auf der Stufe vor der Haustür stand, war unberührt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Peaches nicht nach Hause gekommen war. Ich fürchtete das Schlimmste, obwohl ich es nicht glauben wollte. Nicht weit von unserem Haus entfernt gab es einen See, und ich hatte mehr als einmal das Gerücht gehört, dass dort ein Alligator lebte, der für das Ableben mehrerer Haustiere verantwortlich war.
“Vielleicht hat dein Ehemann sie mitgenommen.”
“Er hätte mir eine Nachricht
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