Betrüg mich!
großen Zeh und ließ seine Zunge vorschnellen. Dann fesselte er beide Knöchel und band mich am Bett fest.
Ich konnte die Hitze seines Blickes auf meinem Körper spüren, konnte seinen heftigen Atem hören. Verlangen durchströmte meine Adern. Noch nie hatte er mir die Augen verbunden, mich nie gefesselt. So sehr wie jetzt war ich noch nie seiner Gnade ausgeliefert gewesen.
Und bei Gott, es war erregend.
Im Zimmer war es an diesem Tag heißer. Schwül. Oder war das nur mein Körper?
Nein, vermutlich nicht. Die Klimaanlage war nicht eingeschaltet. Aber der Ventilator über dem Bett drehte sich.
Während ich auf Peters nächsten Schritt wartete, wurde mir plötzlich bewusst, dass ich ihn nicht länger hörte. Ihn nicht mehr spürte.
War er noch im Zimmer?
Ich drehte meinen Kopf nach rechts, in Richtung der Schlafzimmertür. Als könnte ich so besser hören.
“Ich bin hier,
bella“
, sagte Peter leise. Mein Kopf ruckte nach links, wo ich seine Stimme zu hören glaubte. “Ich glaube, ich könnte dich so, wie du bist, ansehen und könnte kommen, ohne mich zu berühren. So sehr erregst du mich.”
Und dann hörte ich, wie er sich bewegte. Auf mich zu. Ich schluckte. Freute mich auf seine Berührung.
Etwas streichelte meinen Hals. Dann meine Wange. Nicht sein Finger, sondern etwas Weiches. Es fuhr erneut über meinen Hals, dann über mein Kinn.
“Weißt du, womit ich dich berühre?”, fragte Peter.
Ich war mir nicht sicher, aber ich konnte es mir ziemlich gut vorstellen. “Mit einer Feder?”
“Ja,
bella
. Mit einer Feder.”
Die Federspitze bahnte sich langsam ihren Weg entlang meiner Unterlippe. Eine so leichte und zarte Berührung, dennoch ließ sie eine Hitzewelle durch meinen Körper rasen und brachte mich dazu, den Mund zu öffnen und ein zittriges Stöhnen hervorzubringen.
Ein weiteres Streicheln. Diesmal über meine Oberlippe. Mein nackter Körper bebte.
Bebte voller Vorfreude auf die Lust, die mir bevorstand.
Die Feder fuhr weiter nach unten, über mein Kinn. Dann strich sie über meinen Hals, hin und her. Von rechts nach links. Die ganze Zeit so qualvoll langsam.
Dann verharrte die Feder. Plötzlich. Fünf Sekunden vergingen. Ich hielt den Atem an und wartete, was als Nächstes kam. Die Augenbinde über meinen Augen verhinderte, dass ich irgendetwas sehen konnte. Zugleich erhöhte dieses Blindsein meine Erregung. Ich konnte jedes Geräusch im Raum hören und alles riechen. Zumeist hörte ich nur meinen eigenen heiseren Atem und das Wirbeln des Deckenventilators über dem Bett. Aber ich konnte den Duft der Leidenschaft wahrnehmen, der in diesem Raum wie schwere, feuchte Tropfen hing. Ich konnte den Schweiß riechen, der seine Haut bedeckte. Der Geruch war moschusartig und schwer.
Und erregend.
Als die Feder meinen linken Nippel liebkoste, wand sich mein Körper. Meine Handgelenke und Knöchel wehrten sich gegen die Fesseln, die mich ans Bett banden.
“Gefällt dir das?”, fragte er.
“Ja”, antwortete ich. Überrascht stellte ich fest, wie matt meine Stimme klang. “Ja”, wiederholte ich lauter.
Erneut geschah nichts. Meine Hüften wanden sich. Ich stöhnte leise. Ich war für seine Berührungen bereit. Ich sehnte mich verzweifelt danach.
“Geduld,
bella”
, flüsterte er.
“Du hast leicht reden”, erklärte ich. “Du hast im Moment die absolute Kontrolle über meinen Körper.”
Absolute Kontrolle über meine Lust.
“Habe ich dich je enttäuscht?”, fragte er.
“Nein”, gab ich ehrlich zu. “Nie.”
“Und ich werde dich auch jetzt nicht enttäuschen.”
Die Feder fuhr an meinem Brustbein langsam hinab, dann bewegte sie sich nach Süden und tauchte in meinem Bauchnabel ein. Sie führte ihre langsame Reise fort, berührte den schmalen Streifen meines Schamhaars und verharrte plötzlich. Ausgerechnet in dem Augenblick, als ich sie am meisten spüren wollte.
Ich wimmerte: “Bitte, lass mich dich nicht anbetteln.”
Doch er sagte kein Wort. Einige Sekunden vergingen, und nichts passierte. Ich konzentrierte mich und versuchte Geräusche jenseits des wischenden Deckenventilators zu erkennen.
Sanfte Schritte auf dem Teppich, dann das Quietschen der Schlafzimmertür.
Bitte was?
Ließ er mich hier allein?
Ich zählte weitere zehn Sekunden. Als er nicht zurückkam, begann ich gegen meine Fesseln anzukämpfen. Das Kopfteil des Bettes klapperte, als ich an ihnen riss und zog. Vergebens. Die Knoten waren zu fest. Ein Entkommen war unmöglich.
Und dann hörte ich
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