Betrug und Selbstbetrug
Überblick über das Thema der Täuschung in der Natur verschaffen. Es gibt dazu eine ungeheuer umfangreiche Literatur, und einige Gesetzmäßigkeiten sind von großer Bedeutung.
1 Beziehung Eltern/Kinder: Trivers 1974 ; zum gegenseitigen Altruismus siehe Trivers 1971 .
2 Geschlechterunterschiede: Trivers 1972 ; Geschlechterverhältnis: Trivers und Willard 1973 , Trivers und Hare 1976 .
3 In unserem Genom: Burt und Trivers 2006 .
4 Gespenstschrecken: Brock 1999 ; mindestens 50 Millionen Jahre: Wedman et al. 2007 .
5 Indizien für Täuschung im Verhalten: DePaolo et al. 2003 , Vrij 2008 ; Genauigkeit der Erkennung: Bond und DePaolo 2006 ; Unterdrückung und Vortäuschen: Craig et al. 1991 , Larochette et al. 2006 ; kognitive Belastung als wichtige Variable: Vrij 2004 , Vrij et al. 2006 .
6 Keineswegs immer eine Verzögerung vor der Lüge: Morgan et al. 2009 ; Stimmlage: DePaolo und Kashy 2003 , Vrij 2008 ; Verdrängung: Troisi 2002 ; Nervosität als schwaches Indiz: Vrij 2004 , 2008 .
7 Kognitive Belastung und Herausplatzen: Wegner 2009 ; gemeinsame sprachliche Merkmale: Newman et al. 2003 .
8 Lügen werden in 20 Prozent der Fälle entlarvt: DePaolo et al. 1996 ; siehe auch DePaolo et al. 1998 .
9 Unwissen und Selbstvertrauen: Ehrlinger et al. 2008 , Kruger und Dunning 1999 .
10 »Wohlwirksamkeit«, aktive Stimme, Mann und Telefonmast: Greenwald 1980 ; BMW -Fahrer: Johansson-Stenman und Martinsson 2006 .
11 Selbstaufplusterung, Highschool-Schüler, Akademiker: Greenwald 1980 ; für einen allgemeinen Überblick siehe Alicke und Sedikides 2009 sowie Guenther und Alicke 2010 ; verfremdete Gesichter: Epley und Whitchurch 2008 .
12 Japan und China: Alicke und Sedikides 2009 , Kobayashi und Greenwald 2003 ; Gehirnareal für Selbstaufplusterung: Kwan et al. 2007 ; Narzissten, Dominanz und Macht: Campbell et al. 2007 ; übermäßiges Selbstvertrauen und Festhalten an Wahnvorstellungen: Campbell 2004 .
13 Zwei Gruppen von Collegestudenten: Fein und Spencer 1997 .
14 »Wir« in Verbindung mit unsinnigen Silben: Perdue et al. 1990 ; allgemein schlecht gegenüber Außenstehenden, gut zu Gruppenmitgliedern: Maas et al. 1989 ; Lächeln gegenüber Gruppenmitgliedern: Beaupre und Hess 2003 ; zur Stärke des Lächelns und Vorhersage der Lebensdauer siehe Abel und Kruger 2010 .
15 Affen: Mahajan et al. 2011 .
16 Primer für Machtgefühle: Galinksy et al. 2006 ; Churchill: Mukerjee 2010 .
17 Moralische Heuchelei: Batson et al. 1999 ; bei kognitiver Belastung schwindet die moralische Voreingenommenheit für sich selbst: Valdesolo und DeStano 2008 ; vorhersehbare und unvorhersehbare Stromschläge bei Ratten: Weiss 1970 ; Wirkung der vermeintlichen Kontrolle bei Menschen: Lykken et al. 1972 .
18 Illusion der Kontrolle: Langer und Roth 1975 ; bei Aktienhändlern: Fenton-O’Creavy et al. 2003 ; Erkennung vermeintlicher Muster: Whitson und Galinksy 2008 .
19 Opfer/Täter: Baumeister et al. 1990 .
20 Selbsttäuschung und ineffiziente mentale Systeme führen zur Fehleinschätzung der Realität: Peterson et al. 2002 ; für ausbleibende Reaktion auf Fehler siehe Peterson et al. 2003 .
Kapitel 5
Täuschung, Selbsttäuschung und Sex
In kaum einer anderen Beziehung steckt so viel Potential für Täuschung und Selbsttäuschung wie in der zwischen den Geschlechtern. Zwei genetisch nicht miteinander verwandte Menschen tun sich zusammen und vollziehen den einzigen Akt, durch den ein neues menschliches Wesen entstehen kann – Sexualität, ein intensives Erlebnis, das im besten Fall die pure Ekstase bedeutet, im schlimmsten aber zutiefst enttäuschend oder, wenn es erzwungen wird, sogar äußerst schmerzhaft und schädlich ist. Häufig ist der Akt selbst in eine umfassendere Beziehung eingebettet, die es den beiden Beteiligten ermöglicht, Jahre oder sogar ihr ganzes Leben lang zusammenzubleiben – lange genug, um Kinder großzuziehen. Dabei lauern überall Gelegenheiten für Falschdarstellungen und regelrechte Täuschung, und der Selektionsdruck ist häufig stark. Darüber hinaus wissen beide Partner in der Regel im Laufe der Zeit immer genauer und intensiver übereinander Bescheid (wenn nicht geleugnet wird).
Die Sexualität selbst ist immer mit psychologischem und biologischem Sinn befrachtet. Stellen wir unser sexuelles oder romantisches Interesse, unsere tiefere Zu- oder Abneigung zum anderen oder sogar unsere gesamte sexuelle Orientierung falsch dar? Bevor wir Täuschung und Selbsttäuschung zwischen den Geschlechtern
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