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Bettler 02 - Bettler und Sucher

Titel: Bettler 02 - Bettler und Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Rascheln und den Schreien einer Eule in der Ferne absah. Es roch nach Kiefernnadeln und verrottenden Blättern.
    Der Weg endete an einem niedrigen, unter Bäumen versteckten SchaumStein-Gebäude, das viel zu klein war, um von Bedeutung zu sein. Keine Fenster. Ein Agent blickte in den Netzhautscanner und verriet der Tür seinen Code, ehe sie sich öffnete. Das Innere des Gebäudes, das zur Gänze von einem Lift eingenommen wurde, erhellte sich. Wiederum Netzhautscanner und Codewort, und dann fuhren wir abwärts.
    Die Tür des Fahrstuhles öffnete sich, und wir befanden uns in einem großen Laboratorium, das vollgestopft war mit den unterschiedlichsten Apparaten, von denen aber keiner in Betrieb war. Die Lichter waren gedämpft. Eine Frau in einem weißen Laborkittel kam eilig durch eine der zahlreichen Seitentüren herein. »Ist er das?«
    »Ja«, sagte ein Agent und nickte, und ich fing seinen raschen Seitenblick auf, mit dem er unwillkürlich feststellen wollte, ob es der Lichte Träumer übelnahm, wenn man ihn nicht erkannte. Ich lächelte.
    »Willkommen, Mister Arlen«, sagte die Frau ernst. »Ich bin Doktor Carmela Clemente-Rice. Vielen Dank, daß Sie gekommen sind.«
    Sie war die schönste Frau, die ich je zu Gesicht bekommen hatte – noch überwältigender als Leisha. Ihr Haar war so schwarz, daß es bläulich schimmerte, und sie hatte makellose Haut und riesengroße, strahlendblaue Augen. Sie sah aus wie Dreißig, konnte aber natürlich auch weitaus älter sein. Macher-GenMods. Vor meinem geistigen Auge war sie umkränzt von irrlichternden Formen aus Betrübnis.
    Sie verschränkte die Finger ineinander und ließ die Hände sinken. »Sie fragen sich vermutlich, weshalb wir Sie hierhergebeten haben, Mister Arlen. Dies ist keine AEGS-Anlage. Es ist eine illegale Einrichtung für Genmodifikationen, die wir entdeckt und beschlagnahmt haben. Die Ausführung dieser Operation nahm ein ganzes Jahr in Anspruch, und der Prozeß gegen die Wissenschafter und das Fachpersonal, die hier gearbeitet haben, ein weiteres. Sie sind jetzt alle im Gefängnis. Für gewöhnlich würde die AEGS ein solches illegales Labor komplett abreißen, doch es gibt gewisse Gründe, weshalb das bei diesem hier nicht möglich war. Wie Sie gleich selbst feststellen werden.«
    Sie entwirrte ihre Finger und machte eine merkwürdige Gebärde, als wollte sie mich an sich ziehen. Oder meinen Geist. Keine Sekunde lang ließen die strahlend blauen Augen von meinem Gesicht ab.
    »Die… die Bestien, die hier gearbeitet haben, schufen illegale GenMods für den Schwarzmarkt. Für einen der Schwarzmärkte. Solche Einrichtungen existieren auf dem ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten, Mister Arlen, obwohl die meisten davon glücklicherweise nicht so erfolgreich arbeiten wie diese hier. Die AEGS wendet eine Menge Geld, Zeit, Arbeitskraft und juristisches Fachwissen auf, um solche Anlagen stillzulegen. Bitte kommen Sie mit.«
    Carmela Clemente-Rice drehte sich um und ging zur selben Tür hinaus, durch die sie eingetreten war. Wir folgten ihr. Ein langer weißer Korridor – wie groß war dieser unterirdische Komplex eigentlich? –, Türen links und rechts. Sie öffnete die erste und trat zur Seite.
    In dem Raum dahinter befanden sich zwei Personen, ein männliches und ein weibliches Wesen, beide nackt. Sie hatten den verträumten Blick ins Leere, den ich von schwer Drogensüchtigen kannte, aber irgendwie war mir klar, daß sie nicht Drogen brauchten, um zu existieren. Sie existierten einfach. Beide masturbierten mit jener versonnenen Gemächlichkeit, die ihrem Gesichtsausdruck entsprach. Die Frau hatte eine Hand in der Vagina zwischen ihren Beinen, die andere in der zwischen ihren Brüsten. Doch ihre anderen Vaginas – zwischen den Augen und auf jeder Handfläche – waren auch geschwollen und gerötet. Der Mann war sowohl mit seinem gigantischen erigierten Penis als auch mit seiner Vagina beschäftigt, und ich sah, daß er sich etwas, das aussah wie ein Eßbesteck, in den Arsch gesteckt hatte.
    »Für das Geschäft mit dem Sex«, sagte Carmela Clemente-Rice mit ruhiger Stimme hinter mir. »Illegale geheime Gentechnik, die bereits am Embryo angewandt wird. Es gibt keine Möglichkeit, wie wir das rückgängig machen können, keine Möglichkeit, ihren IQ zu heben, der bei allen etwa 60 beträgt. Wir können ihnen nur eine angenehme Umgebung bieten und verhindern, daß sie auf jenem Markt landen, für den sie ursprünglich bestimmt waren.«
    Ich beschleunigte

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