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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehörte.
    Ansonsten trug sie blaue Jeans und darüber einen rostfarbenen Pullover. »Sollen wir uns irgendwo hinsetzen und eine Tasse Kaffee trinken – oder direkt zu mir fahren?«
    »Haben Sie denn auch Kaffee?« fragte ich.
    »Nein, aber ich kann welchen kochen.«
    »Dann fahren wir doch gleich zu Ihnen.«
    »Okay, aber sag Betty. Hier in den Niederlanden sind wir nicht so förmlich.«
    »Meinen Namen kennst du ja.«
    »Und wie. Er hat einen guten Klang.«
    Ich verzog den Mund. »Man darf nicht alles glauben, Betty, was sich die Leute erzählen.«
    Sie lachte hell auf. »Das wird sich noch herausstellen.«
    Als wir zum Parkplatz gingen, machte ich mir über sie so meine Gedanken. Aufgefallen war mir ihr ungewöhnlicher, swingender Gang. Sie war mir auch sehr locker vorgekommen. Von BHs schien sie nichts zu halten. Betty ließ frei schwingen, und mir gefiel’s. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß sie diese schrecklichen Träume erlebt hatte, aber gelogen hatte sie bestimmt nicht.
    Betty van Steen wohnte in der Innenstadt von Amsterdam. Sie fuhr einen kleinen Fiat, der wenig Parkraum benötigte, aber sehr flink war.
    Jedenfalls zeigte sie mir, wie man als Frau in der Stadt fuhr. Da schob sie sich in jede Lücke hinein, überholte, huschte oft nur hautnah an den Straßenbahnen vorbei und sorgte dafür, daß ich leicht blaß wurde.
    Amsterdam wirkte hektisch auf mich.
    Einen Parkplatz fanden wir auch. Und zwar im Hof ihres Hauses, wo noch eine winzige Lücke frei war. »Dafür bezahle ich jeden Monat hundert Gulden!« erklärte sie mir.
    »Ganz schön teuer.«
    »Nicht für Amsterdam.«
    Wir stiegen aus. In diesem kleinen Hinterhof standen trotz allem noch zwei Birken, die aber schon ihre Blätter verloren hatten.
    Das Laub lag auf dem Boden wie ein grüngelber Teppich, und von der nahen Gracht an der Frontseite strömte uns eine feuchte, leicht faulig riechende Luft entgegen.
    Zwischen Gehsteig und Gracht befand sich ein Geländer aus dunklem Metall, an dem zahlreiche Fahrräder lehnten. Das Parken war hier verboten, so gehörte die Straße den Menschen, was auch gut war, denn in den Häusern befanden sich zumeist kleine Kneipen, auch die berüchtigten Coffee-Shops sowie Trödlerläden oder Lebensmittelhändler, die Waren aus aller Welt anboten.
    Zur Tür des Hauses mit der roten Fassade führte eine Treppe hoch. Die Tür selbst war weiß gestrichen, ebenso wie die Rahmen der hohen Fenster. Es war keines der schmalen Häuser, wie man sie oft in Amsterdam findet, sondern ein relativ breites. Im Erdgeschoß hatten sich zwei Frauen eingerichtet. Ein Grafik-Büro und ein Architekt.
    »Tolle Wohnlage!« lobte ich Betty. »Ja, es ist hier nicht billig, aber die Miete bezahlt zum Glück meine Firma.«
    »Das lob ich mir.«
    Sie gab mir darauf keine Antwort, schloß die Tür auf und ließ mich in den Flur eintreten, der hell wirkte, weil die Wände weiß gestrichen waren.
    Auch die Treppe bestand aus hellem Stein. Wahrscheinlich war es sogar Marmor.
    »Wie hoch müssen wir denn?« fragte ich.
    »Wir nehmen den Lift.«
    »Noch besser.«
    Auch sein Inneres war hell und freundlich. Er befand sich genau zwischen den beiden Eingängen der hier ansässigen Firmen. Über der Tür entdeckte ich beim Umdrehen noch ein großes Rundfenster, das mir bei unserer Ankunft nicht aufgefallen war.
    Dann, im Lift, fragte mich Betty van Steen: »Was denkst du eigentlich über mich?«
    »Wieso? Sollte ich mir schon ein Urteil gebildet haben?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Du bist Polizist.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Ich weiß von Ric, meinem Cousin, daß Polizisten Menschen, die sie zum erstenmal sehen, immer direkt einschätzen und in Schubladen ablegen.«
    »Es gibt auch Ausnahmen, Betty.« Diese Antwort bekam sie, da hatten wir den Lift bereits verlassen. Wir gingen durch einen weißen Flur, dessen Decke lindgrün gestrichen war.
    Betty hatte meinen erstaunten Blick bemerkt und gab einen Kommentar zum Haus ab. »Es steht erst seit knapp einem Jahr, John. Da ist noch nichts verwohnt.«
    »Deshalb also.«
    Wir waren vor Bettys Wohnungstür stehengeblieben. Ich schaute zu, wie sie aufschloß. Die Tür war gleich mit drei Schlössern gesichert. Ich wußte, daß die Kriminalität in Amsterdam nicht eben niedrig war. Die Eigentumsdelikte waren auch für eine Großstadt relativ zahlreich.
    »Bitte eintreten«, sagte sie und stieß die Tür auf.
    Auch die Wohnung war hell eingerichtet, und mir fiel auch der Parkettboden auf. Als Betty meinen

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