Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
getötet. Es war wohl so etwas wie Notwehr.«
    Sie überlegte und hob dann die Schultern. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie. »Ich denke, ich habe einen Fehler gemacht. Jetzt präsentiert man mir die Quittung.« Als sie mich anschaute, lächelte sie. »Ich bin trotzdem froh, daß du so denkst, John, wirklich.«
    »Das ist meine ehrliche Meinung.«
    »Aber es ist nicht vorbei«, murmelte sie vor sich hin. »Das dicke Ende kommt. Ich muß für meine Taten bezahlen. Die Toten kehren zurück, das hat man mir versprochen, und ich denke, daß sie bereits zurückgekehrt sind, John.«
    Ich ging auf ihre Bemerkung nicht ein und wollte wissen, ob sie noch weitere Nachforschungen angestellt hatte.
    »Und ob ich das tat. Ich habe das alles erst verarbeiten müssen. Der Junge wurde in Sicherheit gebracht, die sechs Mitglieder dieser Nekro Church waren tot. Aber sie wurden von niemandem vermißt. In den folgenden Tagen horchte ich mich um, doch in keiner Zeitung stand etwas zu lesen. Auch bei den Polizeiorganisationen wurden keine Vermißtenanzeigen aufgenommen, das haben wir erfahren, indem wir uns in die Programme der Polizei-Computer einschalteten. Niemand vermißte diese Menschen. Es war so, als hätte es sie zuvor nicht gegeben. Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon schlimm. Oder bist du anderer Meinung, John?«
    »Das wohl nicht.«
    »Gut«, sagte sie. »Ich wollte mich nicht mit dieser Lösung zufriedengeben, denn mir fehlte etwas.«
    »Der Hintergrund, nehme ich an.«
    »Genau. Die Nekro Church mußte doch auf irgend etwas basieren. Da gab es sicherlich einen Unterbau, und ich wollte versuchen, ihn zu finden, was mir aber nicht möglich war. Es gab keine Unterlagen…«
    »Wo hast du denn nach ihnen gesucht?«
    Sie senkte den Kopf, als wäre es ihr peinlich, mir bei der Antwort in die Augen zu schauen. »Ich bin noch einmal in dieses Krematorium zurückgefahren und habe mich dort umgeschaut. Du kannst dir vorstellen, daß es mir nicht leichtgefallen ist. Ich fand die Asche und Knochenreste. Aber ich entdeckte keine Unterlagen. Da war nichts vorhanden. Kein Schriftstück über den Aufbau.«
    »War nicht auch von einer geheimnisvollen Göttin die Rede?« fragte ich Betty.
    »Natürlich.«
    »Kennst du ihren Namen?«
    »Nein. Angeblich soll sie Tote wiedererwecken können. Darauf basierte die Nekro Church. Für mich muß das irgendwie mit Voodoo zu tun haben.«
    »Kann schon sein.«
    »Aber ich fand keinen Hinweis auf die Göttin. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sie aussieht. Sie ist ein Phantom in einem geisterhaften Raum. Sie schwebt irgendwo über allem. Sie ist nicht sichtbar, aber sie ist präsent.«
    »Wie deine Träume.«
    »Genau, John, genau.« Betty van Steen nickte heftig.
    »Wie meine verdammten Träume, mit denen ich auf keinen Fall zurechtkomme. Sie sind einfach grauenhaft. Sie sind furchtbar, sie zehren an meiner Substanz. – Ich fürchte mich vor der nächsten Nacht. Diese Totengeister kommen auf eine andere Art und Weise zurück, um mir die Rechnung zu präsentieren, das weiß ich genau.«
    »Wahrscheinlich nicht nur in deinen Träumen.«
    »Leider.«
    »Sie sind aber nicht sichtbar«, sagte ich.
    »Für dich sind sie nicht sichtbar, mich aber quälen sie. Obwohl«, sie legte eine Pause ein, bevor sie weitersprach. »Etwas muß durchaus real gewesen sein, möchte ich mal sagen. Ich weiß sonst nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ich habe meine Katze tot auf dem Boden gefunden. Wer hat sie getötet, John? Die Geister, die mir im Traum erschienen sind? Kannst du das glauben?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Eben. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, daß das Schloß meiner Tür unbeschädigt gewesen ist. Daß auch kein Fenster offenstand. Wie sollte jemand in die Wohnung gelangt sein?«
    »Ganz einfach, Betty, mit einem Schlüssel.«
    Sie staunte mich an und sah so aus, als wüßte sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Oder?«
    »Nein, John, nein. Selbst der Vermieter besitzt keinen Schlüssel zu der Wohnungstür. Die Zweitschlüssel liegen in meinem Banksafe. Es kann wirklich niemand hier in die Wohnung gekommen sein.«
    »Es gibt also Nachschlüssel…«
    »Nachschlüssel sind relativ leicht herzustellen, aber zuvor braucht man die Abdrücke des Originals. Oder, die zweite Möglichkeit, das Original wird in eine Maschine eingespannt und stellt einen Zweitschlüssel her. Jeder Schlüsseldienst verfügt über so ein Gerät.«
    »Das ist wahr.«
    »Aber ich habe die Schlüssel

Weitere Kostenlose Bücher