Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Füße schienen kaum den Boden zu berühren, so kam es mir vor.
    Erst als ich ihn erreicht hatte und dort stehenblieb, wo auch der Killer gelauert hatte, peitschte meine Stimme wie der Donnerruf eines Erzengels durch die Halle des Krematoriums.
    »Keiner bewegt sich!« Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, feuerte ich in die Decke.
    Der Schuß erzielte Wirkung, denn die fünf Gestalten standen noch immer starr.
    Die Gunst des Augenblicks nutzte ich. Noch immer mit gezogener Waffe sackte ich in die Knie, wobei ich zum Glück die andere Hand frei hatte, um den Jungen von der Binde befreien zu können.
    Er war jetzt still geworden. Sicherlich hatte ihn der Schreck gelähmt. Die anderen ließ ich auf keinen Fall aus den Augen. Es gelang mir zum Glück rasch, den Knoten zu ertasten und aufzureißen, damit der Kleine wieder sehen konnte. Er blieb allerdings liegen, zwinkerte und flüsterte Worte, die ich nicht verstand.
    Einen Schritt ging ich zurück. Leider konnte ich nicht jeden in Schach halten, deshalb fächerte ich die Waffe hin und her. Auch mich hatte der flackernde Fackelschein getroffen. Sein Hin und Her aus Licht und Schatten zuckte mir unangenehm um und in die Augen, was sehr irritierend war.
    Um den Jungen konnte ich mich nicht kümmern. Zunächst nicht. Die anderen waren wichtiger. Sicherlich trugen sie auch Waffen bei sich, vielleicht nur Messer, doch auch die waren gefährlich. Ich wollte sie zumindest aus meiner Reichweite haben und befahl ihnen, sich an die Wand zu stellen und sich mit den Vorderseiten gegen das Mauerwerk zu lehnen und sich nicht zu rühren.
    Mit einem Schuß gegen die Decke verlieh ich meiner Aufforderung Nachdruck, und die fünf an den Köpfen vermummten Gestalten gehorchten auch.
    Mir fiel schon ein kleiner Stein vom Herzen. Als sie die richtige Position erreicht hatten, atmete ich zunächst einmal auf. Jetzt war der Junge an der Reihe.
    »Steh auf!« zischte ich ihm zu. »Bitte, steh auf. Wir müssen hier weg. Schnell!«
    »Wer bist du?«
    »Steh auf!« Ich warf ihm einen raschen Blick zu. Neben mir reckte sich der Pfahl einer Fackel in die Höhe, die Hitze des Feuers traf mich und strich heiß über meinen Nacken. Die Flammen waren noch weit genug von mir entfernt, so daß sie mich nicht ansengen konnten.
    Der Junge quälte sich hoch. Er kroch dabei in sich zusammen. Vom Alter her konnte er höchstens zehn Jahre alt sein. Sein blondes Haar lag wie zwei in der Mitte geteilte Wellen auf seinem Kopf und fiel an den Seiten bis zu den Ohren.
    Er stand.
    Das war gut.
    Dann hörte ich eine Stimme. Diesmal kreischte eine Frau. »Du schaffst es nicht, du dreckige Hure! Du wirst es nicht packen. Du wirst uns nicht vom Weg der Göttin abbringen können! Du nicht, du verdammtes und verfluchtes Weib!«
    Das hörte sich nicht nur gefährlich an, das war auch gefährlich. Ich hatte mir vorgenommen, die Hand des Jungen zu umfassen, um ihn auf den Eingang zuzuziehen, dazu kam es nun nicht mehr, denn trotz meiner Waffe reagierten die fünf Gestalten wie eine.
    Sie stemmten sich von der Mauer ab, kippten für einen Moment nach hinten und wirbelten dann herum.
    Es lief alles in einem normalen Tempo ab, das heißt, es ging blitzschnell.
    Mir aber kam es in diesem Fall langsam vor, und ich nahm die gesamte Szene auf wie zeitverzögert.
    Der Junge kam wieder auf die Beine. Doch alles lief zu langsam ab, viel zu langsam. Ich bekam allmählich Magendrücken. Mein Atem hatte sich beschleunigt, ich konnte auf das Kind nicht achten, denn die anderen kamen.
    Sie kamen mit Gewalt. Sie schreien dabei, sie brüllten, und wieder wurden Sekunden zu kleinen Ewigkeiten. Ich bewegte mich, aber ich nahm es nicht richtig wahr. Die Klappe der vor der Brust hängenden Tasche hatte ich aufgeschoben, und meine Hand war in der Tasche verschwunden. Ich spürte das Glas der Flasche. An den Inhalt dachte ich nicht, nur mehr daran, alles in die Wege zu leiten, um zu retten, was noch zu retten war.
    Arm und Hand schnellten in die Höhe. Aus dem Flaschenhals schaute der gedrehte Docht aus Stoff hervor. Er war getränkt und fing blitzschnell Feuer, als ich ihn in die Flamme der Fackel hielt.
    Den Jungen sah ich in diesem Augenblick nicht. Nur der Docht brannte, dann schleuderte ich den explosiven Cocktail den fünf heranstürmenden Personen entgegen.
    Die Flasche prallte auf den harten Boden, zersplitterte, und während ich schon die zweite hervorholte, sah ich, wie sie explodierte oder der Inhalt Feuer fing, sich zu einer Lohe

Weitere Kostenlose Bücher