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Beute

Beute

Titel: Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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besten, ihr kommt sofort her.«
    Die Telekommunikationstechnik befand sich in einer großen Kammer, die von einer Ecke des Wartungsraumes abging. Gesichert war sie durch eine dicke Stahltür mit einem kleinen Hartglasfenster in der oberen Hälfte. Das Fenster gab den Blick frei auf sämtliche Kabel und Schalter für die Telekommunikation im gesamten Betrieb. Ich sah, dass dicke Kabelbündel herausgerissen waren. Und ich sah in einer Ecke zusammengesackt Charley Davenport. Er war offensichtlich tot. Sein Mund stand offen, die Augen starrten ins Leere. Seine Haut war lilagrau. Ein schwarzer, summender Schwarm wirbelte um seinen Kopf herum.
    »Ich kann mir absolut nicht erklären, was passiert ist«, sagte
    Ricky. »Er schlief tief und fest, als ich nach ihm gesehen hab …«
    »Wann war das?«, fragte ich.
    »Etwa vor einer halben Stunde.«
    »Und der Schwarm? Wie ist der da reingekommen?«
    »Das kann ich mir absolut nicht erklären«, sagte Ricky. »Er muss ihn mitgebracht haben, von draußen.«
    »Wie denn?«, sagte ich. »Er ist doch durch die Luftschleusen gegangen.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Aber was, Ricky? Wie ist das möglich?«
    »Vielleicht … ich weiß nicht, vielleicht hatte er ihn hinten im Hals oder so.«
    »Im Hals?«, sagte ich. »Du meinst, die haben ihm einfach so zwischen den Mandeln gehangen? Die Biester töten, weißt du.«
    »Ja, ich weiß. Klar weiß ich das.« Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    Ich starrte Ricky an, versuchte, aus seinem Verhalten schlau zu werden. Er hatte gerade festgestellt, dass ein tödlicher Nanoschwarm in sein Labor eingedrungen war, und das schien ihn keineswegs zu beunruhigen. Er nahm es ganz gelassen hin.
    Mae kam in den Raum geeilt. Sie erfasste die Situation mit einem Blick. »Hat sich jemand das Überwachungsvideo angesehen?«
    »Das geht nicht«, sagte Ricky. Er deutete auf die Kammer. »Alles lahm gelegt - da drin.«
    »Dann wisst ihr also nicht, wie er da reingekommen ist?«
    »Nein. Aber offenbar wollte er verhindern, dass wir nach draußen anrufen. Zumindest sieht es ganz danach aus …«
    Mae sagte: »Wieso sollte Charley da reingehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung.
    Julia sagte: »Die Kammer ist luftdicht. Vielleicht wusste er, dass er befallen war, und wollte uns vor sich schützen. Ich meine, er hat die Tür von innen abgeschlossen.«
    Ich sagte: »Ach ja? Woher weißt du das?«
    Julia sagte: »Äh … das hab ich angenommen … äh …« Sie spähte durch die Scheibe. »Und, äh, das Schloss spiegelt sich in dem Chromteil da … siehst du das da?«
    Ich schaute gar nicht erst hin. Aber Mae tat es, und ich hörte sie sagen: »Oh ja, Julia, du hast Recht. Gut beobachtet. Wäre mir niemals aufgefallen.« Es klang völlig gekünstelt, aber Julia reagierte gar nicht.
    Also spielten jetzt alle Theater. Alles war inszeniert. Und ich verstand nicht, warum. Aber als ich Mae mit Julia beobachtete, fiel mir auf, dass sie äußerst vorsichtig mit meiner Frau umging. Fast so, als hätte sie Angst vor ihr, zumindest Angst, sie zu reizen.
    Das war eigenartig.
    Und ein wenig beunruhigend.
    Ich fragte Ricky: »Kriegen wir die Tür irgendwie auf?«
    »Ich denke schon. Vince hat einen Dietrich. Aber vorläufig öffnet keiner die Tür, Jack. Nicht, solange der Schwarm da drin ist.«
    »Dann können wir also nirgendwo anrufen?«, sagte ich. »Wir stecken hier fest? Von der Außenwelt abgeschnitten?«
    »Bis morgen, ja. Der Hubschrauber kommt morgen früh, turnusmäßig.« Ricky sah sich durch die Scheibe die Zerstörung an. »Gottogott. Charley hat bei den Schalttafeln wirklich ganze Arbeit geleistet.«
    Ich sagte: »Was glaubst du, warum hat er das getan?«
    Ricky schüttelte den Kopf. »Charley war ein bisschen verrückt. Ich meine, er war ein interessanter Typ. Aber dieses ständige Gefurze und Gesumme … Er hatte nicht alle Tassen im Schrank, Jack.«
    »Das finde ich nicht.«
    »Nur meine Meinung«, sagte er.
    Ich stand neben Ricky und blickte durch die Scheibe. Der
    Schwarm schwirrte um Charleys Kopf herum, und ich sah bereits, wie sich die milchige Schicht auf seinem Körper bildete. Das übliche Muster.
    Ich sagte: »Wir könnten doch Flüssigstickstoff reinpumpen? Den Schwarm einfrieren?«
    »Wäre wahrscheinlich möglich«, sagte Ricky, »aber es könnte sein, dass die Technik Schaden nimmt.«
    »Können wir die Lüftung nicht so weit aufdrehen, dass die Partikel rausgesogen werden?«
    »Die Lüftung läuft schon auf vollen

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